StadtratZu viele Kita-Plätze in Leipzig: Schließungen vorerst vom Tisch
In Leipzig gibt es zurzeit mehr Plätze in Kindertagesstätten als Kinder. Doch vorerst will die Stadt keine Kitas schließen. Das ist das Ergebnis der Stadtratssitzung vom Mittwoch.
In der Versammlung hatten die Stadträte die Kita-Bedarfsplanung für das laufende Kalenderjahr beschlossen. In ihr wird festgehalten, wieviele Betreuungsplätze für Kinder benötigt und vorgehalten werden müssen. Nach Angaben der Stadt brauchen bis zum Ende des Jahres 2024 31.577 Kinder einen Betreuungsplatz. Dem gegenüber stünden 35.411 vorhandene Plätze. Grund für die Differenz ist, dass die Stadt in den vergangenen Jahren massiv in neue Kita-Plätze investiert hat. Zugleich ist seit wenigen Jahren die Zahl der Kinder in Leipzig zurückgegangen.
Räte vertagen Entscheidung zu Kita-Schließungen
Der Überhang von fast 4.000 Kita-Plätzen klingt nach Jahren des Mangels positiv, stellt aber zugleich für die Träger eine Last dar. Weniger Kinder bedeuten auch, dass weniger Eltern Beiträge zahlen. Die Kosten für den Betrieb der Einrichtungen aber bleiben nahezu unverändert. Deshalb gibt es erste Planspiele, ältere und unsanierte Häuser auf eine Schließliste zu setzen.
Wir werden nicht blindlings Kitas schließen.
Vicki Felthaus | Beigeordnete für Jugend, Schule und Demokratie
Die Stadträte haben eine Entscheidung über mögliche Schließungen aber erstmal vertagt. "Wir werden nicht blindlings Kitas schließen", sagte die Beigeordnete für Jugend, Schule und Demokratie, Vicki Felthaus. Nun soll die Stadtverwaltung ein Konzept erarbeiten, wie mittelfristig mit den überschüssigen Plätzen umgegangen wird. Dabei sollen Träger und Politik mit beteiligt werden.
MDR (gri)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Leipzig | 14. März 2024 | 16:30 Uhr