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Seit dem 4. Januar ist das Kraftwerk Lippendorf bei Leipzig im Reservemodus. Bildrechte: IMAGO / Dirk Sattler

EnergieversorgungKraftwerk Lippendorf läuft derzeit auf Reserve

13. Januar 2023, 15:58 Uhr

Seitdem Russland kein Gas mehr liefert, steht die heimische Braunkohle wieder im Fokus. Auch im Kraftwerk Lippendorf bei Leipzig wird sie verbrannt, um Strom zu erzeugen. Umso überraschendes ist es, dass das Kraftwerk seit Anfang Januar nur noch im Reservemodus arbeitet. Tatsächlich gibt es dafür mehrere Gründe.

Das Kraftwerk Lippendorf läuft seit dem 4. Januar nur noch auf Reserve. Grund ist das milde Wetter, sagte der Sprecher des Kraftwerkbetreibers und Stromerzeugers Leag, Thoralf Schirmer, zu MDR SACHSEN. Das sei in dieser Jahreszeit nicht ungewöhnlich. Zuerst hatte die LVZ darüber berichtet. Der Bedarf an Strom ist nach Angaben des Konzernsprechers über die Weihnachtsfeiertage nicht hoch gewesen, weil viele Industrie- und Gewerbekunden Betriebsruhe hatten.

Erneuerbare Energien haben laut Gesetz Vorrang

Nachdem der Betrieb nun wieder angelaufen sei, könne der Bedarf zum großen Teil mit erneuerbaren Energien gedeckt werden. Die haben laut Gesetz auch Vorrang vor anderen Energieträgern.

Das seit dem Jahr 2000 geltende und mehrfach novellierte Eneuerbare-Energien-Gesetz sorgt dafür, dass beispielsweise Wind- und Solarenergie bevorzugt ins Stromnetz eingespeist werden. Mit einem beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien will das Bundeswirtschaftsministerium erreichen, dass bis 2030 mindestens 80 Prozent des Stroms in Deutschland aus dieser Quelle stammen.

Für die Leag rechne es sich daher aktuell nicht, über das Kohle-Kraftwerk Strom zu erzeugen und einzuspeisen. Sollte es in den kommenden Wochen wieder kälter werden und damit der Bedarf steigen, könne das Kraftwerk Lippendorf innerhalb von rund vier Stunden wieder hochgefahren werden und Strom erzeugen, sagte Thoralf Schirmer.

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MDR (sth/Alexander Grunow)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 13. Januar 2023 | 19:00 Uhr

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