Mama-Party in Leipzig Ich bin gern Mama, aber ich bin halt auch gern ich!
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30. Oktober 2023, 12:00 Uhr
Für ein paar Stunden mal nicht an Pausenbrote und Hausaufgabenhefte denken. Sich für einen Abend wieder fühlen wie früher, als die Nächte noch durchgetanzt wurden. Die Partyreihe "Mama geht tanzen" möchte Mamas wieder aufs Tanzparkett locken, jedoch zu familienfreundlichen Zeiten von 20 bis 23 Uhr. Spätestens um Mitternacht ist Mama wieder zu Hause.
Das "Sandmännchen" haben sie noch zu Hause gemeinsam mit den Kindern geschaut. Nun ist es 19:30 Uhr und rund 30 Mütter stehen in Gruppen vor dem Leipziger Club Velvet vor dem Einlass. Aufregung und lautes Gelächter liegen in der Luft: Es wird mit Piccolo angestoßen, sogar eine heimliche Zigarette geraucht. "Ich will heute einfach mal nicht im WIR denken, als Familie, sondern nur im ICH!" sagt eine und ihre Freundinnen nicken.
Mama geht tanzen
Heute Abend wollen sie nicht über Kinder reden, wie sonst wenn sie sich treffen. Ohnehin viel zu selten und meist mit Kindern im Schlepptau. "Alle Mamas in meinem Umfeld kennen die Situation: Du triffst dich mit deinen Mädels, alle haben die Kinder dabei. Und dann versucht du was zu erzählen und unterbrichst dich immer selbst mit: Nein, nicht das Brötchen vom Boden essen, Schatz! Leg bitte die Schere weg. Und so weiter!" erzählt Partyveranstalterin Nancy Latendresse-Lévesque (30).
Als vor einigen Monaten in Wuppertal die Partyreihe "Mama geht tanzen" ins Leben gerufen wurde, waren sie und Manuela Blum (38) beide völlig begeistert von der einfachen, aber genialen Idee, eine Party zu familienfreundlichen Zeiten zu veranstalten. Unabhängig voneinander schrieben sie den Veranstalterinnen mit der Bitte, die Partyreihe nach Leipzig auszuweiten. Die jedoch ermuntern Manuela Blum, dreifache Jungs-Mama aus Leipzig-Althen und Nancy Latendresse-Lévesque, zweifache Jungs-Mama aus Sellerhausen, das Ganze selbst zu organisieren.
Auch in Berlin, Essen, Bochum, Köln, Stuttgart, Potsdam und Wien gibt es schon die "Mama geht tanzen" Partys.
Nicht nur Mamas sind willkommen
Überall startet der Abend gleich: mit einem Willkommensdrink. Für die Schwangeren und Stillenden ohne Alkohol. "Unsere Zielgruppe sind natürlich die Mamas und die Freundinnen, die Tanten, die Omas, die Nachbarinnen, die einfach zu einer früheren Uhrzeit im Club tanzen gehen wollen", erzählt Veranstalterin Manuela Blum und fügt hinzu: "Aber die Papas dürfen auch gern mit."
600 Tickets wurden bis auf Restkarten schon im Vorfeld verkauft. Die meisten hier sind in Gruppen unterwegs, viele aber auch mit der Mama oder Schwiegermutter im Schlepptau.
Jeder Moment wird ausgekostet
Kurz nach 20 Uhr ist die Tanzfläche schon so brechend voll, wie in anderen Clubs erst weit nach Mitternacht. Aus den Lautsprechern dröhnen Hits aus den 1990er-Jahren und den Charts. Auf einem zweiten Dancefloor wummern die Bässe von House-Musik.
Alle haben sich chic gemacht, doch Highheels trägt hier kaum jemand. Wie spät es draußen ist, das ist nun egal. Die Frauen liegen sich in den Armen, singen die Lieder mit.
Punkt 23 Uhr wird die Musik ausgedreht. Mitternacht werden die meisten im Bett liegen, aufgetankt mit der Unbeschwertheit von früher. Und dem Vorsatz, es beim nächsten "Mama geht tanzen" im Dezember wieder genauso krachen zu lassen.
MDR (cnj)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 29. Oktober 2023 | 19:00 Uhr
nasowasaberauch am 30.10.2023
Super Idee mal aus der Tretmühle auszubrechen, weil zu jung um zu sagen das wars. Da muss der Papa eben mal übernehmen oder begleiten. Ich würde mir aber komisch vorkommen bei 100 feiernden Frauen und darunter 5 Männer als Begleitung.
D.L. am 30.10.2023
"nur wo bleibt der Papa?"
Wie soll man den Satz aus dem Artikel:"Blum und fügt hinzu: "Aber die Papas dürfen auch gern mit." verstehen Start, dass die Väter auch willkommen sind?
Irgendwie fühle ich da Unverständnis und Neid; es geht ja nicht darum, jedes WE Party zu machen.
Pattel am 30.10.2023
Ich sehe nur den kommerziellen Anlass dahinter.
Sollen auch feiern ,nur wo bleibt der Papa?
Eltern / Mutter sein heißt aber auch verzichten können. Nur nicht gleich überlegen wo ist das nächste vergnügen?