PreisverleihungLeipziger Medienpreis für Investigativjournalisten aus Russland
Roman Badanin hat ab 1997 in Russland in Russland als Journalist gearbeitet. Über die Jahre bekam er hautnah zu spüren, wie die Pressefreiheit immer weiter zurückgedrängt wurde. Gefährlich wurde es für ihn, als er über Korruption der russischen Politikelite berichtete. Für seine journalistischen Verdienste bekam er jetzt den Leipziger Medienpreis.
- Der russische Investigativjournalist Romand Badanin hat den Leipziger Medienpreis erhalten.
- Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung würdigte die Verdienste des Journalisten.
- Nachdem Badanin in Russland bedroht wurde, lebt er heute in den USA.
Der russische Journalist Roman Badanin hat am Freitag in Leipzig den Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien erhalten. Dieser wird von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig vergeben. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) würdigte den Preisträger als "Leuchtturm" des unabhängigen Journalismus in Russland.
"Medienschaffende wie er haben uns frühzeitig gewarnt, welch Geistes Kind der russische Präsident Putin ist - und viele haben teuer dafür bezahlt. Wir müssen in der Zukunft noch viel früher und genauer hinhören, wenn solche Stimmen ertönen", sagte Jung, der Vorsitzender des Stiftungsrats der Medienstiftung ist.
Medienschaffende wie er haben uns frühzeitig gewarnt, welch Geistes Kind der russische Präsident Putin ist.
Burkhard Jung (SPD) | Leipziger Oberbürgermeister
Preisträger berichtete über Korruption in Russland
Der 1970 geborene Roman Badanin arbeitete in führenden Positionen unter anderem beim regierungskritischen TV-Senders Doschd. 2018 gründete er das Portal "Proekt", das unter anderem über die paramilitärische russische Organisation "Wagner" und über wirtschaftliche Aktivitäten und Korruption der russischen politischen Eliten berichtete. Das Portal wurde 2021 in die Liste unerwünschter Organisationen aufgenommen. Nach Drohungen arbeitet Badanin derzeit an der US-Universität Stanford.
Medienpreis mit 10.000 Euro dotiert
Der Medienpreis ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wird seit 2001 an Journalisten, Verleger oder Institutionen vergeben. In Gedenken an den 9. Oktober 1989 in Leipzig will er Verdienste für die Meinungs- und Redefreiheit würdigen. Zu den früheren Preisträgern zählen unter anderem Deniz Yücel, Anna Politkowskaja oder Seymour Hersh.
Quelle: MDR (sth)/dpa
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 07. Oktober 2021 | 17:00 Uhr