Verdacht der Untreue bei ErbenermittlerErben um Millionen betrogen: Staatsanwaltschaft Leipzig lässt Mann festnehmen
Ein Erbenermittler ist im Rahmen von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Leipzig festgenommen worden. Der Mann soll Bargeldbeträge in Millionenhöhe veruntreut haben. In mindestens 29 Fällen soll er die ihm aus diversen Nachlässen in bar übergebenen Geldbeträge nicht an die Erben ausgekehrt, sondern für sich behalten haben, so der Vorwurf. Der Schaden beläuft sich demnach auf mindestens 1,6 Millionen Euro.
Ermittlungen hatten außerdem ergeben, dass der Beschuldigte seine Taten unter dem Deckmantel verschiedener Gesellschaften als deren Geschäftsführer ausgeführt haben soll. Zur Verschleierung seiner Handlungen habe er diverse Umfirmierungen, Sitzverlegungen und Neugründungen von Gesellschaften im In- und Ausland veranlasst.
Mit internationalem Haftbefehl gesucht
Der 65-Jährige war mit internationalem Haftbefehl gesucht und im September in Österreich festgenommen worden. Zeitgleich gab es in mehreren Gebäuden in Deutschland, Österreich und Slowenien Durchsuchungen. Dabei konnten laut Staatsanwaltschaft zahlreiche Beweismittel und Vermögenswerte gesichert werden. Nach der Auslieferung des Beschuldigten aus Österreich befindet sich dieser nun in Sachsen in Haft.
Erbenermittler sind häufig privat im Auftrag von Nachlassgerichten tätige Personen, wie eine Leipziger Staatsanwältin erklärte. Sie sollen die Erben von Verstorbenen ausfindig machen.
MDR (ama)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 08. November 2024 | 12:00 Uhr