Jugendmeisterschaft SpeedkletternEin Kampf gegen Kälte, Regen und die Zeit
Die Klettersaison hat diesen Sonnabend ihren Abschluss in Leipzig gefunden. Zumindest für die besten deutschen Jugend-Meisterinnen und -Meister. Diese forderten sich beim sechsten Jugendcup auf dem Ritterplatz am Petersbogen heraus. Große Herausforderung für die Athleten an diesem Wochenende: das kalte Wetter und der Regen.
Zwischen dem neuen Rathaus und den Hochhäusern am Burgplatz steht die 15 Meter hohe Kletterwand. Drumherum stehen eine Hüpfburg, kleine Kletterwände und andere Aktionen für die Besucher. Der Großteil der Menschen steht allerdings auf dem Platz, mit nach oben gestrecktem Hals, um die Kletterer gut sehen zu können.
Da beim Speedklettern der Aufbau der Kletterwand immer derselbe ist, sind die jungen Profis mit der Strecke gut vertraut. Laut den sächsischen Landestrainern Bernd Claudius und Elske van der Smissen sind die Bedingungen an der Wand gut, allerdings sei es zu kalt. Wenn Hände und Körper bei dem Wind auskühlen, dann fehle es an Griffkraft und vor allem an Schnelligkeit.
Sächischer Nachwuchsathlet aus Chemnitz
Bei dem Jugendcup auf dem Burgplatz tritt die A, B und C-Jugend der Mädchen und Jungen gegeneinander an. Dabei ist dieser Wettkampf im Speedklettern nur das Abschlussevent der gesamten Klettersaison, bei der die Jugendlichen bereits vorher in den Kategorien Lead und Bouldern Punkte sammeln mussten. Insgesamt nehmen auch 15 Jugendliche aus Sachsen an dem Wettkampf teil.
Nils Hofmann ist einer der sächsischen Nachwuchs-Kletterer. Der 14-Jährige aus Chemnitz hofft vor seinem Wettkampf auf eine Zeit von unter acht Sekunden. "Wenn es geht, dann würde ich auch gerne an meine persönliche Bestzeit von 7,46 Sekunden kommen. Mit der Kälte wird es aber schwieriger, wenn die Hände und Muskeln kalt sind, ist mein einfach nicht so schnell und das Verletzungsrisiko steigt."
Wettkampf fällt vorübergehend ins Wasser
Am Nachmittag musste der Wettkampf aufgrund von Regen unterbrochen werden. Wie der Veranstalter des Deutschen Alpenvereins (DAV), Ricardo Schumann, erklärt, gab es keine fairen Bedingungen mehr: "Durch den Regen werden die Griffe nass und bieten weniger Halt. Diesen Nachteil bringen solchen Outdoor-Locations leider mit sich. Damit wir gleiche Bedingungen für alle schaffen können, müssen wir den Regen abwarten."
Sachsens Nachwuchs auf dem Treppchen
Im Dunkeln und mit Flutlicht konnte der Wettkampf dann 18 Uhr weitergehen. Bis in den späten Abend wurden noch die Qualifikationsphasen und Final-Wettkämpfe der A und B-Jugend ausgefochten. Gegen 22 Uhr standen die Ergebnisse dann fest. Insgesamt waren 15 Athletinnen und Athleten aus Sachsen beim Jugendcup im Speedklettern mit dabei. Von denen schaffte es Nils Hofmann aufs Treppchen. Mit einer Zeit von 8,884 Sekunden holte der Chemnitzer den 2. Platz der männlichen B-Jugend.
Toni Werner aus dem Vorstand des DAV Leipzig freut sich, dass der Wettkampf noch fortgeführt werden konnte: "Die Jugendlichen sind Profis und auch auf sowas vorbereitet. Es ist gut, dass alle noch ihre Ergebnisse holen konnten." Und auch allgemein für den Kletterstandort Leipzig sei das Event gut gewesen. "Wir sind nicht so groß wie zum Beispiel der Fußball hier in der Stadt und da sind solche Events für die Community natürlich toll und auch eine gute Werbung."
MDR (lev)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 06. Oktober 2024 | 19:00 Uhr
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