Die Red Bull Arena in Leipzig
Immer wieder ändern sich die Pläne für die Weiterentwicklung des Leipziger Stadionumfeldes. Nun hat die Stadt eine Idee vorgestellt, die voll auf Olympia setzt. (Archivbild) Bildrechte: imago/blickwinkel

Stadtplanung Was passiert mit dem Stadionumfeld in Leipzig?

10. Dezember 2024, 07:00 Uhr

Immer wieder Verkehrschaos, eine unklare Zukunft für die Schausteller der Kleinmesse und ein Planungswirrwarr in der Stadtverwaltung: Die Rede ist vom Stadionumfeld. Baubürgermeister Thomas Dienberg und Oberbürgermeister Burkhard Jung haben einen neuen Plan für das Gelände vorgestellt. Doch noch sind viele Fragen offen.

Leipzig denkt gerne groß - vor allem, wenn es um das Stadionumfeld geht. Einmalig in Europa sei das, findet Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD). So ein Gelände zu haben, das innerstädtisch zu Fuß vom Bahnhof erreichbar ist, sei einzigartig. "Von den Trainingswissenschaften bis zum Olympiastützpunkt, ein Bundesligist, der Fußball spielt, und eine Sporthalle für Leichtathletik: Das ist ein sensationelles Gelände. Diesen Sechser im Lotto wollen wir pflegen und entwickeln," meinte Jung auf der Pressekonferenz zur Zukunft des Geländes.

Das ist ein sensationelles Gelände. Diesen Sechser im Lotto wollen wir pflegen und entwickeln.

Burkhard Jung Oberbürgermeister Leipzig

Hoffnungsschimmer Olympia-Bewerbung

Entwickelt wurde das Gelände - zumindest auf dem Reißbrett - schon vor gut zwei Jahren. Damals sollte auf dem Stadionvorplatz noch eine Grundschule errichtet werden. Die zieht laut neuem Plan jetzt auf die Nordanlage. Rund um die Red Bull Arena steht nun alles im Zeichen des Sports. Laut Leipzigs Baubürgermeister Thomas Dienberg sei damals von der Ballsporthalle und auch der Erweiterung der Quarterback Arena noch gar nicht geredet worden.

Stadionvorplatz der Red Bull Arena
Der neue Plan der Stadtverwaltung setzt voll auf die Olympia-Bewerbung des Bundes. Damit wäre genügend Geld in der Kasse. Bildrechte: imago images/Picture Point LE

"Das hat sich erst in den letzten eineinhalb Jahren ordentlich geruckelt. Und das ist gut so mit Blick auf die mögliche Olympia-Bewerbung der Bundesrepublik," so Dienberg. Denn wenn Leipzig an der Austragung von Olympia teilnehmen könnte, wäre wieder mehr Geld in der Kasse für den Ausbau des Stadionumfelds. Bis Ende kommenden Jahres soll eine Machbarkeitsstudie klären, wie, was und wo gebaut werden kann. Planungsstart wäre dann 2026.

Jung erklärt zu den Olympiaplänen: "Wenn es ambitioniert schnell gehen soll, dann haben wir in 10 Jahren Ergebnisse. Wir brauchen erst das Parkhaus, wir brauchen dann die Ballsporthalle und dann die Sanierung der großen Arena: Das ist ein Zehn-Jahres-Plan." Offen bleibt noch die Zukunft der Kleinmesse auf dem Cottaweg. Denn die passe laut Jung nicht mehr in den sportlich ausgerichteten Plan.

Zukunft der Kleinmesse

Aufgrund eines Planungsfehlers in der Stadtverwaltung war RB Leipzig beim Stadionbau die Stellfläche am Cottaweg zugesagt worden - ohne Berücksichtigung der Kleinmesse. Der Fußballclub zeigt sich laut Jung allerdings kompromissbereit: "Wenn die Stadt Leipzig sich zum Fusballbundesligisten am Standort bekennt - das heißt, dass die Fläche der Kleinmesse sportlich genutzt wird - dann ist RB bereit, die Kleinmesse dort bis 2035 zu akzeptieren." Doch für diesen Fall müsse man noch eine Ersatzfläche finden.

Ein Riesenrad steht auf dem Gelände der Leipziger Kleinmesse
Wie es mit dem Cottaweg weitergeht, bleibt unklar. Der Leipziger Stadtrat wird kommendes Jahr über die neuen Pläne entscheiden. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Doch davor muss erst einmal der Stadtrat dem neuen Rahmenplan zustimmen und das wird erst im Februar oder März möglich sein. Für die Linke ein Unding: Sie kritisiert den Schwebezustand, spricht von Erpressung des Stadtrates seitens des Bundesligisten und fordert ein verbindliches Signal in Richtung Schausteller. Denn die wollen im April den Cottaweg wieder bespielen.

MDR (lwo)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Leipzig | 09. Dezember 2024 | 16:30 Uhr

7 Kommentare

Peter vor 5 Wochen

Gab es einen Veranstalter der Weihnachtsgala? Hat dieser Veranstalter in den Vorjahren solche Veranstaltungen in der Arena durchgeführt?
Sorry Erna: Wenn Polster & Pohl den Arena-Parkplatz für seine VIP-Gäste reserviert und das sonstige Rentner-Publikum im Dreck waten lässt, ist das nicht Sache der Stadt, sondern dann wenden Sie sich doch bitte an den Veranstalter.

eigentlich egal vor 5 Wochen

"Aufgrund eines Planungsfehlers in der Stadtverwaltung war RB Leipzig beim Stadionbau die Stellfläche am Cottaweg zugesagt worden"

RB hat das Stadion nicht gebaut. RB hat sich nur eingenistet.

NochJemand vor 5 Wochen

Von einer Olympiabewerbung hat die Stadt i.d.R. nichts außer massiven Ausgaben, großen Bauvorhaben und entsprechendem Verkehrs- und Lärmchaos. Wenn man Ruhm und Ehre mal außen vor lässt, die aber sehr vergänglich sind.
Was ist denn so falsch am derzeitigen Stadion-Umfeld? Die vielen Wildparker sind ja wohl ein kleines Übel gegenüber dem Aufwand, alles umzugraben und neu zu gestalten.
Eine autofreie, grünenfreundliche Lösung wird sowieso nicht funktionieren.

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