Das Gebäude der Gas- und Dampfturbinenanlage der Stadtwerke Leipzig
Die Stadtwerke Leipzig haben einen 400-Millionen-Euro-Kredit an die Stadt zurückgezahlt. Bildrechte: picture alliance / ZB | Jan Woitas

Energiekrise Stadtwerke Leipzig zahlen 400-Millionen-Kredit zurück

30. März 2023, 13:02 Uhr

Vergangenes Jahr spielte der Energiemarkt verrückt. Durch Ukraine-Krieg und Sanktionen kam es zu erheblichen Preissteigerungen. Den Leipziger Stadtwerken ging das Geld für die Ausfallsicherung beim Börsenhandel aus. Jetzt hat sich die Lage beruhigt.

Die Leipziger Stadtwerke haben ihre Schulden bei der Stadt beglichen. Wie Stadtwerke-Sprecher Frank Viereckl bestätigte, hat der Energieversorger den 400-Millionen-Euro-Kredit wieder zurückgezahlt. Man habe im Dezember aufgrund der Preisentwicklung 100 Millionen Euro des städtischen Geldes in Anspruch nehmen müssen. Das sei in den Monaten Januar und Februar zurückgezahlt worden, so Viereckl. Zuerst hatte die Leipziger Volkszeitung berichtet.

Der Leipziger Stadtrat hatte den Kredit im vergangenen September genehmigt, damit die Stadtwerke an der Stromhandelsbörse weiter handlungsfähig bleiben. Wegen des Krieges in der Ukraine waren die Ausfallsicherheiten extrem gestiegen. Inzwischen sei kein weiterer Bedarf zu erkennen, sagte Geschäftsführer Karsten Rogall. Der Strompreis schwanke nicht mehr so stark.

Was sind Ausfallsicherheiten? Durch den starken Anstieg der Energiepreise vergangenen Sommer und Herbst mussten Unternehmen an den Energiemärkten sehr hohe Sicherheiten hinterlegen. Die Unternehmen sichern sich meist schon Monate im Voraus Strom oder Gas bei den Verkäufern. Gehandelt wird an der Börse. Und das geht so:

Käufer und Verkäufer vereinbaren nach aktuellen Konditionen (wir rechnen mit einem fiktiven Beispiel) einen Preis von 50 Euro/MWh. Die Börse ging noch vor wenigen Monaten von einer Preisschwankung von 2 Euro/MWh aus. Also mussten beide Parteien als Sicherheit 2 Euro pro MWh hinterlegen. Bei 5.000 MWh sind das 10.000 Euro.

Bei stark schwankenden Preisen kann es aber sein, dass nicht 2 Euro, sondern 200 Euro/MWh als Sicherheit hinterlegt werden müssen. Im konkreten Beispiel wären das dann schon eine Million Euro.

MDR (ama)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 30. März 2023 | 10:00 Uhr

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