
Stau in Leipzig Langes Warten an der Klingerbrücke - Lösung erst Ende März erwartet
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14. März 2025, 08:19 Uhr
Wer mit dem Auto vom Leipziger Westen in Richtung Innenstadt fahren will, dem steht seit Mitte 2024 die Zeppelinbrücke nicht zur Verfügung. Die Brücke wird gerade saniert. Die alternative Strecke führt über die Klingerbrücke. Für diese Route brauchen Autofahrer gerade Nerven wie Drahtseile. Denn es geht nach einem Wasserrohrbruch nur äußerst schleppend voran. Die Stadt spricht von "deutlichen Erschwernissen". Zumal es gerade auch nur zwei Ausweichstrecken gebe.
- Rund eine halbe Stunde stehen Autofahrer vor der Klingerbrücke im Stau.
- Die Sanierung der nahe gelegenen Zeppelinbrücke verschärft die Situation. Die Stadt nennt jeweils eine Ausweichroute im Süden und Norden.
- Die Behebung der Ursache dauert länger als geplant.
Das Lied im Auto-Radio kommt mit einer gewissen Ironie daher: "Fast Car" singt Tracy Chapman. "Schön wäre es", denkt man sich im Stau stehend. Auf der Leipziger Karl-Heine-Straße läuft es an diesem Nachmittag nur sehr zäh Richtung Stadt. Seit am Montag ein Wasserrohrbruch auf der Klingerbrücke entdeckt worden ist, staut sich der Verkehr oft schon am Felsenkeller. Eine Strecke von rund einem Kilometer.
"Nadelöhr" Klingerbrücke
Weil Geradeaus- und Rechtsabbiegespur zu einer Spur zusammengefasst werden, wird die Klingerbrücke zum "Nadelöhr", wie es eine Fahrerin ausdrückt: "Eklig" sei der aktuelle Zustand, findet sie. Schon am Montag habe sie in der Karl-Heine-Straße im Stau gestanden. Von den Leipziger Stadtteilen Plagwitz, Schleußig und Lindenau aus geht es über die Klingerbrücke in die Stadt.
"Das war eine Katastrophe"
Der Plagwitzer Marko Hofmann wollte seine Tochter am Montag zum Sport nach Eutritzsch, in den Norden von Leipzig, bringen. Er sagte MDR SACHSEN: "Das war eine Katastrophe. Es ist normal, dass dort viel Stau ist, durch die gesperrten Zeppelin- und Karlbrücke. Aber dass man dort tatsächlich einfach steht. Und für vielleicht 50 Meter zehn, fünfzehn Minuten braucht?"
Die Karlbrücke ist eine Brücke zwischen Schleußig und Plagwitz. Sie wird neu gebaut und ist seit April 2023 nicht mehr befahrbar.
Rund eine halbe Stunde mehr einplanen
Eine Autofahrerin nennt die Situation "ganz großen Mist". Sie brauche eine halbe Stunde von der Erich-Zeigner-Allee unterhalb des Felsenkellers bis zur Brücke. Das sind nicht ganz 800 Meter. Es sei "nervig, man steht hier immer ein bisschen, aber so lange steht man hier nie".
Ein Schleußiger, der seine Tochter zum Sport nach Gohlis bringen wollte, sagt sauer: "Wir brauchten am Montag für 150 Meter 40 Minuten." In unserer kleinen Umfrage ist es der Rekord. Der Autofahrer habe dann umgedreht und sei wieder nach Hause gefahren. Marko Hofmann entschied sich ebenfalls für eine Wende, suchte sich aber eine Ausweichstrecke.
Stadt nennt zwei Ausweichvarianten
Die Stadt spricht gegenüber MDR SACHSEN von "deutlichen Erschwernissen" aufgrund der Havarie und "kurzfristig notwendigen Verkehrsraumeinschränkungen". Dass derzeit auch noch die nördlich gelegene Zeppelinbrücke nahe der Red-Bull-Arena saniert wird, führe "naturgemäß zu einer höheren Belegung auf den anderen Trassen". Damit habe die aktuelle Einschränkung der Klingerbrücke "deutlich größere Auswirkungen".
Als Ausweichmöglichkeiten würden aktuell "nur nördlich die Hans-Driesch-Straße und südlich der Schleußiger Weg" zur Verfügung stehen: "Da diese in den Spitzenstunden auch hoch belegt sind, kann nur wo immer möglich die Wahl eines anderen Verkehrsmittels, das Vermeiden der Spitzenstunden und/oder das Einplanen längerer Fahrtzeit empfohlen werden."
Bauarbeiten verzögern sich auf Ende März
Die Straßenbahn in der Karl-Heine-Straße ist allerdings vom Stau genauso betroffen: "Das Einzige, was bleibt, ist das Fahrrad", sagt Marko Hofmann. Und das noch für länger als ursprünglich geplant, schreiben die Wasserwerke. "Für die Behebung des Schadens werden Spezialsegmente benötigt, die so standardmäßig nicht auf Lager liegen und beschafft werden müssen. Das führt nun dazu, dass der 21.3. nicht zu halten ist. Die technischen Kollegen haben daher den 31.3. als Fertigstellungsdatum benannt."
Klingerbrücke wird seit 2021 überwacht - Zeppelinbrücke später fertig
Die Klingerbrücke gilt als eines der städtischen Sorgenkinder unter den Brücken. Sie wird seit 2021 dauerüberwacht. Seitdem dürfen Fahrzeuge über 3,5 Tonnen nicht über sie fahren. Die Brücke soll ab 2028 saniert werden. Dann sollte die Zeppelinbrücke fertig sein. Dort hatte die Stadt am Dienstag das Ende der Bauzeit "wegen Kapazitätsengpässen des Auftragnehmers" auf November 2026 verlängert. Seit Juli 2024 wird die Brücke saniert.
MDR (cke/koh)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 10. März 2025 | 18:30 Uhr
Tom0815 vor 1 Wochen
@randdresdner
Andere zu kritisieren ist einfach, dafür braucht es gar nix. Bei konstruktiven Lösungsansätzen sieht es schon ganz anders aus. Da sind viele einfach überfordert. Vielleicht weil man gewisse Dinge verlernt hat, weil die eigene "Lösung" (= einfach nur meckern) doch so einfach ist.
Deshalb antwortet @Werner_1955 bestimmt auch nicht auf Gegenfragen. ;-)
Tom0815 vor 1 Wochen
@Werner_1955
Es sind weder die Lasten- noch die normalen Fahrräder, die diese Staus verursachen oder davon betroffen sind. Würden Sie in Leipzig leben, dann wüßten Sie das. Wenn nicht, sollten Sie mal versuchen Ihre "Grün-Lastenrad-ehAllesScheiße-Blase" zu verlassen und sich die Realität ansehen.
Solche Blasen und dazugehörige, oftmals ideologisch sehr einschränkte Sichtweisen behindern wie man sieht eine konstruktive Betrachtung/Lösung von Problemen... ;-)
Tom0815 vor 1 Wochen
@Werner_1955
Ich verstehe Ihren Post nicht.
Weil Linke/Grüne eher PRO Fahrrad sind, stauen sich die Autos und die Brücke muss saniert werden? Hä?
Also ich bin mit dem Rad schneller einmal quer in den Leipziger Westen ins Büro gefahren (c. 9km) , als die Autos offensichtlich für das kurze Stück benötigen. Ich bin gestern erst in kurzer Zeit hinter einem Lastenrad an genau diesem Stau vorbeigefahren. Da scheint mir eine PRO Fahrrad Einstellung allein aus Zeitgründen ziemlich clever. Und da habe ich die gesundheitlichen, ökologischen und finanziellen PRO Fahrrad Argumente noch nichtmal genannt... ;-)
Und ja, es ist mir vollkommen klar, dass nicht alle immer mit dem Rad fahren können. Aber für viele die da ewig im Stau stehen wäre ein Rad sicherlich auch eine entspanntere, gesündere, günstigere und zeitgewinnende Alternative. Muß man halt den A... hochkriegen und sich bewegen.