#le0509 Ticker: Linke und Rechte starten in Leipzig "Heißen Herbst" mit Protesten gegen die Regierung

06. September 2022, 00:09 Uhr

Mehrere Parteien und Bündnisse haben in Leipzig Demonstrationen angekündigt, darunter die Partei Die Linke und die rechtsextremen Freien Sachsen. Die Ziele des Protests klingen ähnlich - es geht gegen steigende Energie- und Lebensmittelpreise. Das linke Bündnis will sich von rechtsextremen Protesten deutlich abgrenzen. MDR SACHSEN informiert im Live-Ticker über die aktuellen Ereignisse.

23:59 Uhr | Zusammenfassung des Demo-Geschehens in Leipzig

21:10 Uhr | Polizei hält Rechte und Linke auseinander

Der Leipziger Polizeisprecher Olaf Hoppe spricht davon, dass der heutige Einsatz in der Stadt kein einfacher war. Es sei versucht worden, die verschiedenen Lager zu trennen und die Bewegung der Aufzüge auseinanderzuhalten, so Hoppe. Nach aktuellem Stand habe es keine nennenswerten Zwischenfälle, aber kleinere "szenetypische Auseinandersetzungen" gegeben.

21:05 Uhr | Linke beenden Demonstration

Während die Teilnehmenden der rechten Demonstration über die Grimmaische Straße den Augustusplatz verlassen, werden die Linken von der Polizei vor der Oper noch zurückgehalten.

20:53 Uhr | "Freie Sachsen" beenden Demonstration

Die rechtsextreme Partei "Freie Sachsen" hat ihre Demonstration für beendet erklärt.

20:39 Uhr | Rechte Demonstranten wieder auf Augustusplatz

Etwa 80 bis 100 rechte Demonstrierende sind wieder auf dem Augustusplatz vor dem Mendebrunnen angekommen. Ein MDR-Reporter berichtet von Schlägereien an der Straßenblockade auf dem Ring. Ein Hubschrauber kreist über der Stadt. Die Freien Sachsen rufen dazu auf, weiterhin montags auf die Straße zu gehen.

20:17 Uhr | Demo der Rechten steht vorm Hauptbahnhof

Es gibt einige Versuche der Rechten, die Blockade der Linken zu durchbrechen. Die Polizei will die rechte Demo über die Goethestraße zum Augustusplatz zurückleiten.


20:10 Uhr | Tritt von Holocaustleugner und Antisemit Nerling nach Spuckattacke

Ein Fotoreporter hat am Rande der Demonstration einen Tritt des selbsternannten "Volkslehrers" und Rechtsextremisten Nikolai Nerling dokumentiert. Nerling ist verurteilter Holocaustleugner und Antisemit. "Vor dem Tritt hat der andere Mann Nerling angespuckt. Die Polizei hat die Szene beobachtet, aber nichts unternommen. Nerling konnte weiter an der Demonstration teilnehmen", sagte der Reporter MDR SACHSEN auf Nachfrage zu seinen Beobachtungen.

20:05 Uhr | Erste Auseinandersetzungen bei Blockade

Ein Polizeisprecher bestätigt MDR SACHSEN auf Nachfrage, bei der Sitzblockade der Linken in Höhe des Rossplatzes sei es zu Handgemengen und Auseinandersetzungen gekommen. Die Polizei schätzt die Teilnehmendenzahl bei den Demonstrationen aktuell auf insgesamt einen mittleren vierstelligen Bereich.

19:53 Uhr | Linken-Politiker Gregor Gysi spricht auf Augustusplatz

Linken-Bundestagsabgeordneter Gregor Gysi richtet sich an die rechten Demonstrierenden und appelliert an ihre Vernunft, demokratisch zu wählen. Er spricht sich zudem gegen Sanktionen aus, die gegen die russische Bevölkerung gerichtet sind, befürwortet aber Sanktionen gegen die politische Elite Russlands.

19:39 Uhr | "Heißer Herbst" ausgerufen

Auf dem Augustusplatz rufen Linke und die Freie Sachsen den "Heißen Herbst" aus. Auch Impfgegner haben sich auf dem Ring in Bewegung gesetzt.

19:38 Uhr | Rechte setzen sich in Bewegung

Die rechten Demonstranten setzen sich von der Südseite des Augustusplatzes in Richtung Leuschner-Platz über den Ring in Bewegung. MDR-Reporter berichten, sie wollen wie 1989 über den Ring laufen. Linke Gruppen bilden Sitzblockaden in beiden Richtungen. Es kommt zu Handgemengen und einzelnen Auseinandersetzungen.

Die Pläne, sich der Demo der Linken anzuschließen, scheinen ohne Versuch gescheitert zu bleiben, berichtet ein MDR-Reporter.

19:05 Uhr | Rechte rufen "Sahra, Sahra"

Aus der Gruppe der rechten Demonstrierenden sind zu Beginn der Kundgebung immer wieder „Sahra, Sahra“-Rufe zu hören – in Anspielung auf Sarah Wagenknecht, die in der jüngsten Vergangenheit mit und in ihrer Partei "Die Linke" aneckte und inzwischen auch rechte Sympathisanten hat.

18:51 Uhr | Kundgebung der Linken geht los

Der Leipziger Linken-Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann eröffnet die linke Kundgebung auf dem Augustusplatz und grenzt sich klar von den "Freien Sachsen" auf der anderen Seite des Platzes ab. Auch wolle man den Ruf der Leipziger Montagsproteste von 1989 nicht beschädigen.

Es solle für ein 0-Euro-Ticket gekämpt werden, heißt es auf einem Flugblatt. Begründet wird dies mit Rekord-Gewinnen von Konzernen und gleichzeitig massiv steigenden Preisen für Lebensmittel, Strom und Gas. Es werde ein massiver ÖPNV-Ausbau benötigt. Aktuelle Fahrpreise würden Menschen davon abhalten, den öffentlichen Verkehr zu nutzen. Subventionen für den Autoverkehr sollten abgeschafft werden. Pellmann forderte zugleich, Straffreiheit für Schwarzfahrer und Schwarzfahrerinnen.

18:36 Uhr | Auseinandersetzung zwischen Lagern auf Augustusplatz

MDR-Reporter Daniel Schrödel berichtet von einer Auseinandersetzung auf dem Augustplatz. Ein Teilnehmer mit einer Deutschland-Flagge und ein Teilnehmer mit einer Antifa-Flagge seien aneinander geraten. Die Deutschlandflagge sei zu Boden geworfen und zerbrochen worden. Es liege Brisanz in der Luft, so der Reporter. Nach Angaben des Reporters haben sich mehrere hundert Menschen der Demonstration der Linken vor der Oper angeschlossen. Unweit davon demonstrieren Anhänger der Rechten vor dem Gewandhaus – darunter auch Rechtsextreme wie Martin Kohlmann (Freie Sachsen) oder Anhänger der terroristischen "Gruppe Freital".

18:27 Uhr | Kurzer Zwischenfall auf dem Augustusplatz

Wie ein MDR-Reporter berichtet, gab es auf dem Augustusplatz eine kurze handgreifliche Auseinandersetzung zwischen einem Fotografen und linken Demonstrierenden. Die Polizei sei eingeschritten. Die Lage habe sich wieder beruhigt.

Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Fassung dieses Absatzes wurde die handgreifliche Auseinandersetzung als "kurze Schlägerei" beschrieben - so ordnete ein Reporter die Situation bei der Beobachtung ein. Außerdem wurde der Fotograf der Neonazi-Szene zugeordnet. Diese Zuordnung konnte nicht mit Tatsachen belegt werden. Daher wurde die Textpassage überarbeitet.

17:55 Uhr | Erste linke Zubringer-Demo beginnt

Rund 150 Teilnehmer der Zubringer-Demo unter dem Motto "Wir zahlen nicht für eure Krise! Kein Fußbreit den Faschisten" sind am Südplatz gestartet und bewegen sich über die Karl-Liebknecht-Straße in Richtung Augustusplatz.

15:01 Uhr | Linke: Drittes Entlastungspaket kein Grund für Demo-Verzicht

Ungeachtet des neuen Entlastungspakets will die Linke am Abend ihren "heißen Herbst" gegen die Energie- und Sozialpolitik der Regierung starten. "Energiepreise und Inflation sind eine Gefahr für die Demokratie in unserem Land", sagte der Ostbeauftragte der Linksfraktion, Sören Pellmann.

Die Bundesregierung hatte wegen der stark steigenden Preise am Sonntag ein drittes Paket zur Entlastung von Bürgern und Unternehmen angekündigt - nach offiziellen Angaben beläuft es sich auf 65 Milliarden Euro. Linken-Chefin Janine Wissler erklärte, enthalten seien einige sinnvolle Maßnahmen, doch reichten sie nicht und seien sozial unausgewogen.

14:43 Uhr | Polizei erwartet Verkehrsbehinderungen

Die Leipziger Polizei hat die Bevölkerung darauf hingewiesen, dass wegen der Demonstrationen ab dem Nachmittag mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden muss. Insbesondere das Leipziger Zentrum und die Südvorstadt werden betroffen sein.

14:30 Uhr | Mehrere Tausend Menschen zu Demos in Leipzig erwartet

Die Linken-Vorsitzende Janine Wissler weist den Vorwurf zurück, ihre Partei protestiere gemeinsam mit Rechten gegen die Energie- und Sozialpolitik der Bundesregierung. "Das ist doch vollkommen klar, dass die Linke nicht gemeinsam mit Rechten auf die Straße geht", sagte Wissler im Deutschlandfunk. Ihre Partei werde den Rechten auch die Straße nicht überlassen, "und zwar nicht montags und an keinem anderen Tag".

Zu den angekündigten Protesten in Leipzig werden am Abend mehrere Tausend Menschen erwartet. Angekündigt sind Demonstrationen unter anderem von der Linkspartei, der AfD und der rechtsextremen Partei "Freie Sachsen". Die größte Demonstration hat nach Angaben der Behörden Die Linke angemeldet. Erwartet werden bis zu 4.000 Teilnehmende. Aus Protest gegen angekündigte Versammlungen Rechtsextremer hat auch das Aktionsnetzwerk "Leipzig nimmt Platz" zu einer Kundgebung aufgerufen.

Quellen: MDR (lam/gg)/epd

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 05. September 2022 | 19:00 Uhr

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