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Yadegar AsisiFaszinierende Monumentalbilder in den Panometern Leipzig und Dresden

29. Mai 2023, 13:53 Uhr

Vor 20 Jahren ist das erste Panometer von Yadegar Asisi in Leipzig eröffnet worden. Mit der überdimensionalen Darstellung des höchsten Berges der Welt begann die Karriere des Panorama-Künstlers. Die Faszination an den riesigen Panoramen ist bis heute ungebrochen.

Die Darstellungen von Yadegar Asisi sind monumental und gehen gleichzeitig bis ins kleinste Detail. Auf 32 mal 110 Metern Leinwand zeigen sie Ausschnitte der Zeitgeschichte wie das antike Rom oder sie lassen den Betrachter in die Unterwasserwelt des Great Barrier Reefs in Australien abtauchen. Mit der Darstellung des Mount Everest fing die Erfolgsgeschichte der 360-Grad-Panoramen an.

Yadegar Asisi stellte auch die Berliner Mauer in den 1980er-Jahren als Panoramabild dar. Bildrechte: IMAGO / Eberhard Thonfeld

Es begann mit dem höchsten Berg der Welt

Die Erstbesteigung des Mount Everest sollte sich zum 50. Mal jähren und die Idee einer Ausstellung stand im Raum, erinnert sich Asisi. "Da habe ich ganz naiv gesagt , der größte Berg der Welt muss auf die größte Leinwand!" Doch wo sollte er sie aufhängen? Ein Freund habe ihn auf den alten Gasometer der Stadtwerke in Leipzig aufmerksam gemacht. Dass Asisi das Industriedenkmal dann tatsächlich nutzen konnte, habe er vielen Menschen zu verdanken, die an sein Projekt glaubten. "Nur so ließ sich das finanzieren", sagt der Künstler heute.

Da habe ich ganz naiv gesagt, der größte Berg der Welt muss auf die größte Leinwand! Doch wo sollte ich sie aufhängen?

Yadegar Asisi | Künstler und Architekt über sein erstes Projekt vor 20 Jahren

Seither ist die Faszination an seinen 360-Grad-Panoramen ungebrochen. In Sachsen pilgern viele Besucher zu Ausstellungen in die ausgedienten Gasometer von Leipzig und Dresden. Durch die Asisi-Bilder haben sie eine neue Funktion als Panometer erhalten. Weitere Ausstellungen entstanden in Wittenberg, Berlin, Nürnberg und Pforzheim.

Von Wien über Leipzig nach Berlin

Geboren wurde Asisi in Wien als Sohn persischer Eltern. Seine Mutter war mit seinen vier Geschwistern an die Donau geflohen, nachdem sein kommunistischer Vater im Iran ermordet worden war. Von Wien ging es in die DDR. In Halle und Leipzig studierte Asisi Architektur und Malerei. Derzeit lebt und arbeitet der Künstler in Berlin.

Terrorakt 9/11 im Leipziger Gasometer

In Leipzig hängt aktuell das achte Monumentalbild von Asisi. Es thematisiert den Anschlag auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001. Doch es geht ihm um viel mehr als um den katastrophalen Tag des Attentats: Im Namen dieser 3.000 Toten, wo jeder Tote einer zu viel sei, müsse man auch darüber sprechen, wie der Terrorismus entstanden sei, meint Asisi. Bei der Auseinandersetzung mit dem Thema will der Künstler zum Hinterfragen anregen und zeigen, dass Konflikte und Eskalationen meist eine lange Vorgeschichte haben.

Der Tag des Anschlags auf das New Yorker World Trade Center ist aktuell im Leipziger Panometer zu sehen. Bildrechte: asisi

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MDR (dja/gri/ama)

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | SACHSENSPIEGEL | 27. Mai 2023 | 19:00 Uhr