Schifffahrt Zu viele Algen im Kanal: Leipzig schickt schwimmende Rasenmäher los

02. August 2022, 18:03 Uhr

In Zeiten des Fachkräftemangels kommt diese "Reinigungskraft" wie gelegen. Mit umweltfreundlichen Mähbooten rückt die Stadt Leipzig den unerwünschten Algen und anderen Wasserpflanzen im Karl-Heine-Kanal zu Leibe, damit Boote ungehindert fahren können und weder Paddel noch Schiffsschrauben im Unterwasser-Gestrüpp hängen bleiben. Die tropische Hitze hat das Algen-Wachstum zusätzlich angeheizt.

Die Stadt Leipzig schickt wieder Mähboote gegen unerwünschte Wasserpflanzen ins Rennen. Seit Anfang der Woche pflügen zwei der Gefährte durch den bei Wassersportlern beliebten Karl-Heine-Kanal, wie die Stadtverwaltung am Dienstag berichtet. In der Wasserstraße behindert der Wildwuchs den Verkehr von Schiffen und Booten. Das starke Wachstum von Wasserpflanzen und Algen mache die sogenannte Krautung erforderlich, sagte der Leipziger Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal (Die Linke).

Das starke Pflanzen- und Algenwachstum, begünstigt durch die warme Witterung und entsprechende Wassertemperaturen, macht die Krautung erforderlich.

Heiko Rosenthal Umweltbürgermeister in Leipzig

Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal Bildrechte: IMAGO / Eibner

Sommerhitze lässt Algen wachsen

Die Wasserpflanzen werden nach Auskunft aus dem Umweltdezernat auf einer Breite von fünf Metern etwa 1,6 Meter unterhalb der Wasseroberfläche abgemäht. Dazu nutzen die "schwimmenden Rasenmäher" eine Schneidevorrichtung an ihrem Bug.

Slackliner über dem Karl-Heine-Kanal.
Der Karl-Heine-Kanal in Leipzig ist beliebt bei Wasser- und Freizeitsportlern. Bildrechte: MDR/Dirk Schneider

Mähmethode schont Umwelt und Wasserinsekten

Dass Leipzig statt auf Chemikalien auf Mähboote setzt, nutzt der Umwelt. Das Schnittgut wird mit einem Floß zum Ufer gebracht. Dabei kann die Biomasse abtropfen und darin hängende Wasserinsekten zurück ins Nass gelangen. An zentralen Umschlagplätzen wird das Material gesammelt und anschließend verwertet. Die Arbeiten zwischen der Nonnenbrücke und dem Lindenauer Hafen im Westen der Stadt sollen bis zum 16. August dauern.

Der Karl-Heine-Kanal ist rund 3,3 Kilometer lang und verbindet den Lindenauer Hafen mit der Weißen Elster. Wassersportler und Tourisenboote gelangen über den künstlichen Wasserlauf mit 15 Brücken bis in die Wasserlandschaft ehemaliger Tagebaurestlöcher "Leipziger Neuseenland".

MDR (wim)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | REGIONALSTUDIO LEIPZIG | 03. August 2022 | 12:00 Uhr

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