Recht auf Wohnen Aktionstag informiert in Leipzig über Angebote für Wohnungslose

11. September 2022, 13:01 Uhr

Wer auf der Straße lebt, befindet sich häufig in einem Teufelskreis aus Armut und Arbeitslosigkeit. Vor lauter Problemen nehmen die Betroffenen oft nicht wahr, dass es auch in dieser schwierigen Situation Hilfe gibt. Um dazu aufzuklären, werden am Sonntag zum bundesweiten Aktionstag für Wohnungslose entsprechende Angebote in der Leipziger Innenstadt vorgestellt.

Zum zweiten bundesweiten Tag der Wohnungslosen am Sonntag stellen auch in Leipzig zahlreiche Akteure der Wohnungsnothilfe ihre Angebote vor. Wie die Arbeitsgemeinschaft Recht auf Wohnen mitteilte, wird unter anderem das Sozialamt von 12 bis 15 Uhr auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz vor der Stadtbibliothek über seine Arbeit in diesem Bereich informieren. Auch die Caritas, die Diakonie und die Johanniter sind neben zahlreichen weiteren Vereinen und Initiativen vor Ort.

Was heißt obdachlos, was wohnungslos? Wohnungsnotfall: Wohnungsnotfälle sind Haushalte und Menschen mit einem Wohnungsbedarf von hoher Dringlichkeit, die aufgrund besonderer Zugangsprobleme (finanzieller und/oder nicht-finanzieller Art) zum Wohnungsmarkt der besonderen institutionellen Unterstützung zur Erlangung und zum Erhalt von angemessenem Wohnraum bedürfen.

Wohnungslosigkeit: Ohne eigene mietrechtlich abgesicherte Wohnung. Die Menschen leben vorübergehend bei Freunden, Bekannten, Verwandten oder vorübergehend auf eigene Kosten in Hotels oder Pensionen.

Obdachlosigkeit: Ohne jegliche Unterkunft, auf der Straße lebend. Die Menschen leben in Behelfsunterkünften, z.B. in Baracken, Abrisshäuser oder sind notuntergebracht, z.B. in Notunterkünften. Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V.

Die Arbeitsgemeinschaft Recht auf Wohnen, die den Aktionstag organisiert, ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Einrichtungen und Diensten der sozialen Arbeit, der Stadtverwaltung und Vertreterinnen und Vertreter einzelner Stadtratsfraktionen.

Leipziger Einrichtung "Oase" betreut bis zu 90 Personen pro Tag

Wie groß der Bedarf an den Angeboten ist, wird beispielsweise in der Einrichtung "Oase" der Diakonie deutlich. Dort kommen den Angaben zufolge täglich 70 bis 90 Personen vorbei. In den Räumen der Leipziger "Oase" werden die obdachlosen Menschen betreut und beraten.

Betroffene machen Erfahrung, angenommen und akzeptiert zu werden

Neben einer großen Küche und einem Speiseraum gibt es eigene Räume für Sozialberatung, Einzelgespräche und Gruppenangebote. Des weiteren wurden eine eigene Werkstatt für Holz- und Plastikarbeiten sowie eine Kleiderkammer eingerichtet, teilt die Einrichtung auf ihrer Internetseite mit. In der "Oase" machten Wohnungslose die Erfahrung, dass sie angenommen und akzeptiert werden, hieß es.

Wer macht mit beim "Tag der Wohnungslosen"? - Amt für Jugend und Familie, Sachgebiet Straßensozialarbeit
- Caritasverband Leipzig e.V., Ökumenische Bahnhofsmission
- Caritasverband Leipzig e.V., Ambulant Betreutes Wohnen
- Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen
- Diakonisches Werk Innere Mission Leipzig e.V., Tagestreff Leipziger Oase,
- SZL Suchtzentrum gGmbH, Wohnprojekt "Schönauer Ring 1", Tagestreff "Insel", Streetwork SAFE und Hilfebus
- MachtLos e.V., Mobile Jugendarbeit,
- Einrichtung des Evangelisch-Lutherischen Kirchenbezirkes Leipzig, Kirchliche Erwerbsloseninitiative Leipzig
- Ökumenisches Wohnprojekt "Quelle e.V.",
- Jugendhaus Leipzig e.V., Leipziger Jugendwohnen,
- Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Wohngruppe für junge Männer,
- TiMMi ToHelp e.V.,
- Das Boot gGmbH Sozialpsychiatrisches Zentrum, Bereich Wohnen und Teilhabe
- CABL e.V.

MDR (sth)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 11. September 2022 | 19:00 Uhr

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