Kriminalität Erschossener Mann bei Polizeieinsatz in Leipzig wird obduziert
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08. September 2022, 20:31 Uhr
Was genau ist bei einer Durchsuchung einer Wohnung im Stadtteil Paunsdorf in Leipzig passiert? Das ist auch einen Tag später noch unklar. Fest steht: Bei einem Polizeieinsatz schossen Beamte, ein Mann wurde schwer verletzt. Später starb er. Die Staatsanwaltschaft hat gegen die beteiligten Polizisten ein Verfahren wegen des Anfangsverdachts der Tötung eingeleitet.
In einer Wohnung in Leipzig ist am Mittwochnachmittag ein 36 Jahre alter Mann von der Polizei durch Schüsse tödlich verletzt worden. Die genauen Umstände seines Todes sind noch unklar, teilte die Polizei mit. Jetzt soll der Mann obduziert werden. Er wurde den Angaben zufolge verdächtigt, am Mittwoch einen Supermarkt ausgeraubt zu haben. Ein Richter hatte daher angeordnet, die Wohnung des 36-Jährigen Stadtteil Paunsdorf zu durchsuchen, um Beweise sicherzustellen. Daher der Polizeieinsatz.
Umstände des Polizeieinsatzes unklar
Die Polizei selbst schrieb zu dem Ereignis: "Im Rahmen eines Polizeieinsatzes soll es [...] zu einer bedrohlichen Einsatzlage in einer Wohnung im Leipziger Stadtteil Paunsdorf gekommen sein. Durch die eingesetzten Polizeibeamten kam es zur Schusswaffenanwendung, in dessen Folge ein 36-Jähriger zunächst schwer verletzt wurde. Er wurde umgehend medizinisch versorgt und zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Dort erlag er später seinen Verletzungen."
Polizeidirektion Dresden soll ermitteln
Die Ermittlungen in dem Fall wird nicht die Polizeidirektion Leipzig führen. Das sagte Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz MDR SACHSEN. Wahrscheinlich sei, dass die Beamten der Polizeidirektion in Dresden den Fall übernehmen. Zugleich habe die Staatsanwaltschaft gegen die beteiligten Polizisten ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts der Tötung eingeleitet, so Schulz weiter.
Obduktion der Leiche angeordnet
Bei den Ermittlungen soll unter anderem geklärt werden, wie viele Schüsse gefallen sind. Dieser Frage wird auch bei der Obduktion des 36-Jährigen nachgegangen. Außerdem ist derzeit noch unklar, ob das spätere Opfer die Beamten mit einer Waffe oder verbal angegriffen hat. Erkenntnisse darüber erhoffen sich die Ermittler durch Befragungen am Donnerstag, wie Schulz weiter sagte.
Die Spurensicherung hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft das Landeskriminalamt (LKA) übernommen. Zur Begründung hieß es, die Beamten seien technisch und personell besser ausgestattet.
MDR (sth,ma,gri)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 07. September 2022 | 22:00 Uhr