Zoo hilft Zoll Artenschutz: Schuppentiere im Zoo Leipzig geben Geruchsproben ab
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11. Oktober 2024, 17:35 Uhr
Der Zoo Leipzig arbeitet mit den Zollbehörden zusammen, um Tierschmugglern das Handwerk zu legen. Dabei geht es vor allem um das Schuppentier, das vom Aussterben bedroht ist. Wie Kurator Ruben Holland im Gespräch mit MDR SACHSEN erklärte, ist das Schuppentier "das meist geschmuggelte Säugetier der Welt".
Deshalb werden regelmäßig Geruchsproben von den Tieren genommen. "Die gehen dann an Zollhunde, die dann das Schuppentier erschnüffeln können, damit die Schmuggler dann erwischt werden, wenn sie die Tiere im Koffer haben", so Holland über die Zusammenarbeit weiter. Das sei ein großer Punkt, bei dem der Zoo den Artenschutz weiter vorantreiben könne.
Was ist ein Schuppentier und warum ist es bedroht? (zum Ausklappen)
Schuppentiere (Pangoline) sind Säugetiere, die für ihre schuppenartige Haut bekannt sind. Diese Schuppen bestehen aus Keratin, dem gleichen Material wie menschliche Nägel und Haare. Es gibt acht verschiedene Arten von Schuppentieren, die in Afrika und Asien verbreitet sind. Sie sind vor allem für ihre Fähigkeit bekannt, sich bei Gefahr zu einer festen Kugel zusammenzurollen. Sie ernähren sich vor allem von Ameisen und Termiten.
Schuppentiere sind stark vom Aussterben bedroht, hauptsächlich aufgrund illegaler Wilderei und des Handels mit ihren Schuppen. In der traditionellen chinesischen Medizin werden sie als Heilmittel verwendet. Im asiatischen Raum gelten sie zudem als Delikatesse.
Zuchtprogramm fürs Schuppentier
Das Schuppentier war in dieser Woche auch Thema beim Jahreskongress des "Europäischen Verbands der Zoos und Aquarien" in Leipzig. Geplant ist, für die bedrohte Tierart ein europäisches Zuchtprogramm aufzulegen. In Europa halten lediglich die Zoos in Leipzig und Prag Schuppentiere.
MDR (bbr/sme)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 11. Oktober 2024 | 07:00 Uhr