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Vor der malerischen Kulisse des Warnemünder Strandes haben MV-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer eine Tourismusvereinbarung unterzeichnet. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jens Büttner

Tourismus-KooperationDienstliche Strandidylle: Kretschmer und Schwesig in Warnemünde

02. August 2024, 17:10 Uhr

Die Sachsen lieben Mecklenburg-Vorpommern als Urlaubsland. Kein Wunder, dass es Regierungschef Kretschmer barfuß an den Strand zieht, wenn auch in erster Linie aus beruflichen Gründen.

Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen wollen bei der touristischen Entwicklung beider Bundesländer intensiver zusammenarbeiten. Dazu unterzeichneten MV-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und der sächsische Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) am Donnerstag am Strand von Warnemünde eine entsprechende Kooperationsvereinbarung.

"Unsere Tourismusverbände wollen ganz konkret zusammenarbeiten", sagte Schwesig. "Zum Beispiel bei der Gewinnung von Fachkräften oder im Kur- und Gesundheitstourismus, wo sich unsere Angebote gut ergänzen." Wie eine Sprecherin des sächsischen Tourismusministeriums MDR SACHSEN sagte, wollen sich beide Länder regelmäßig dazu in Fachgesprächen austauschen. Ziel sei es, von den Erfahrungen gegenseitig zu profitieren und neue gemeinsame Lösungen zu finden.

Strategische Vernetzung als Ziel

Demnach stehen beide Länder bei der Fachkräftegewinnung vor ähnlichen Herausforderungen, haben aber unterschiedliche Förderprogramme. Es solle geprüft werden, ob und wie erfolgreiche Projekte auf das jeweils andere Land übertragbar seien und gemeinsame Projekte helfen könnten, so die Sprecherin von Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU). Man erhoffe sich vor allem eine strategische Vernetzung, so Sachsens Regierungssprecher Ralph Schreiber.

Barfuß am Strand - für einen kurzen Moment war Ministerpräsident Kretschmer im Urlaubsmodus. Bildrechte: picture alliance/dpa | Jens Büttner

Urlauber aus Sachsen wichtiger Wirtschaftsfaktor

Für Mecklenburg-Vorpommern ist nach Angaben seines Landestourismusverbandes Sachsen besonders wichtig. 13,4 Prozent der insgesamt rund elf Millionen Gäste kamen 2023 aus Sachsen nach MV. Das entspreche rund 1,5 Millionen Gästen. "Die Sachsen machen seit jeher gerne Urlaub bei uns an der Ostsee", erklärte Schwesig. "Umgekehrt fahren viele Mecklenburger und Vorpommern nach Dresden, Leipzig oder ins Erzgebirge."

Urlauber aus Mecklenburg-Vorpommern liegen dagegen allerdings in Sachsen im Vergleich aller Bundesländer an elfter Stelle. Nach den Angaben des sächsischen Tourismusministeriums kamen drei Prozent der deutschen Urlauber in Sachsen im Zeitraum von Ende 2022 bis Ende 2023 aus Mecklenburg-Vorpommern.

Für uns Sachsen ist die Ostsee der Sehnsuchtsort. Da müssen wir mindestens einmal im Jahr hin.

Michael Kretschmer | Ministerpräsident Sachsen

Die Vorliebe für Ferien an der Ostsee ist nach Überzeugung Kretschmers tief im Bewusstsein der Bewohner seines Heimatlandes verwurzelt. "Für uns Sachsen ist die Ostsee der Sehnsuchtsort. Da müssen wir mindestens einmal im Jahr hin", sagte er. Das gelte auch für ihn.

Sachsen lieben diesen Anblick - Strandkorb an der Ostsee mit Sonnenuntergang. Bildrechte: imago/Westend61

Nach Sachsen folgen die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (13,2 Prozent), Niedersachsen (10 Prozent), Berlin (9,4 Prozent) und Brandenburg (7,9 Prozent).

Ein Herrnhuter Stern für Manuela Schwesig

Bei ihrem Treffen hoben Schwesig und Kretschmer auch die Bedeutung der erfolgreichen Welterbe-Bewerbungen beider Länder hervor. Die Aufnahme der Brüdergemeine Herrnhut und des Schweriner Residenzensembles in die prestigeträchtige Unesco-Welterbeliste zeuge von einem großen bürgerschaftlichen Engagement für den Erhalt von Bauten und Traditionen und dem unbeirrbaren Glauben an den Erfolg. "Das ist eine Auszeichnung für das, was schon passiert ist. Jetzt liegt es an uns, das weiter zu bewahren und weiterzuentwickeln", sagte Schwesig.

Mit einer Torte feierten die Landesregierungen von Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern die Welterbetitel. Bildrechte: picture alliance/dpa | Frank Pfaff

Schwesig erhielt als symbolisches Geschenk einen Herrnhuter Stern, der als Ursprung aller Weihnachtssterne gilt. Kretschmer wurde zum Ehrenpaten eines Sterns im Gewölbe der Schweriner Schlosskirche. 

Gemeinsames Forschungsinstitut HEDI 

Im Anschluss an den Strandbesuch unterzeichneten beide Politiker an der Universität Rostock eine Absichtserklärung zur Unterstützung des geplanten High Energy Density Instituts (HEDI). Bei dem angestrebten Gemeinschaftsprojekt der Uni Rostock und des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf steht die Erforschung von Materie unter extremen Bedingungen im Fokus, wie sie im Inneren von Planeten und Sternen herrschen. Es geht um Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Kernfusion und Plasmaherstellung mittels Laser.

MDR (dkö)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 01. August 2024 | 19:00 Uhr