ParteitagJörg Urban bleibt Parteichef der AfD in Sachsen
Die sächsische AfD setzt auf Kontinuität. Auf ihrem Parteitag in Löbau hat sie den bisherigen Landesvorsitzenden Jörg Urban und auch den Großteil des bisherigen Landesvorstandes wiedergewählt. Bemerkenswert war, dass es anders als bei bisherigen AfD-Parteitagen fast keinerlei Diskussionen unter den 260 Delegierten gab.
- Beim Landesparteitag der AfD ist Jörg Urban als Parteichef in Sachsen wiedergewählt worden.
- Auch die weitere Führungsmannschaft ist wiedergewählt worden.
- Urban räumte ein, dass die AfD ihre selbst gesteckten Ziele bei den Kommunal- und Landratswahlen nicht erreicht hat.
- AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla äußerte Kritik an der Energiepolitik der Bundesregierung und forderte ein Ende der Russland-Sanktionen.
Harmonie schien das Gebot der Stunde bei der sächsischen AfD auf ihrem Landesparteitag in Löbau. Bei der Vorstandswahl gab es bei den entscheidenden Positionen keine Gegenkandidaturen. Der amtierende sächsische AfD-Chef Jörg Urban ist am Sonnabend mit 88,42 Prozent der abgegebenen Stimmen im Amt bestätigt worden. 229 Delegierte stimmten für und 30 gegen ihn, fünf enthielten sich. Vor zwei Jahren hatte er 87,5 Prozent bekommen. Urban führt die mittlerweile größte Oppositionspartei in Sachsen seit rund 4 einhalb Jahren an. Er hat erneut das Ziel ausgegeben, die AfD bei der nächsten Landtagswahl 2024 in Regierungsverantwortung zu führen.
Auch die weitere AfD-Spitze in Sachsen ist wiedergewählt worden. Generalsekretär Jan Zwerg erhielt 83,8 Prozent der Delegiertenstimmen. Stellvertreter von Urban sind weiter Siegbert Droese (66,1 Prozent), Joachim Keiler (82 Prozent) und Martina Jost (89,1 Prozent). Schatzmeister bleibt Thorsten Gahler.
Urban spricht AfD Führungsrolle zu
In seinem Rechenschaftsbericht betonte AfD-Chef Urban, dass der sächsische Landesverband der AfD der erfolgreichste Landesverband in ganz Deutschland sei. Von Sachsen lernen, heiße siegen lernen, so Urban.
Allerdings räumte er ein, dass die Kommunal- und Landratswahlen diesbezüglich ein Rückschlag gewesen seien. Der sächsischen AfD sei es nicht gelungen, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen und mindestens einen Landratsposten zu gewinnen.
In unserem schönen Freistaat Sachsen fallen die Erfolge nicht vom Himmel. Bei den Bürgermeister- und Landratswahlen vor einer Woche ist es uns als sächsischer AfD nicht gelungen, die uns selbst gesteckten Ziele zu erreichen und mindestens einen siegreichen Kandidaten zu platzieren.
Jörg Urban | sächsischer AfD-Vorsitzender
AfD verweist auf hohe Zahl an Stammwählern
Dennoch könnten sich die Ergebnisse, die teilweise über 35 Prozent gelegen hätten, sehen lassen. "Sie belegen, dass wir in Sachsen einen hohen Anteil an AfD-Stammwählern haben. Darauf können wir aufbauen, ausruhen können wir uns aber nicht", so der Parteivorsitzende.
Kritik an Energiepolitik der Bundesregierung
Neben der Beschäftigung mit sich selbst gab es auch Kritik am Verhalten der Bundesregierung in der Energiekrise. Die Sanktionspolitik der Bundesregierung sei wie "Russisch-Roulette ohne Gegenspieler und mit sechs Kugeln im Lauf", sagte AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla.
Er bekräftigte, dass die AfD schon seit Jahren einen breiten Energiemix unter Einbeziehung der Kernkraft gefordert habe. Innovative Kernkraft müsse dauerhaft genutzt werden. "Auch russisches Gas gehört zu Deutschland", sagte er. Chrupalla forderte ein Ende der Russland-Sanktionen und eine Inbetriebnahme der Gaspipeline Nordstream 2.
MDR (sth/ms/dka)/dpa
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 09. Juli 2022 | 13:00 Uhr
Kommentare
{{text}}