Symbolbild Corona- Covid-19 Schnelltest
Bildrechte: IMAGO / Martin Wagner

Vorschlag für Öffnungsstrategie Dulig: Corona-Test oder Impfung als Eintrittskarte für Geschäfte und Gaststätten

26. Februar 2021, 18:23 Uhr

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig hat auf einer Konferenz mit seinen Länderkollegen Ideen für ein Ausstiegsszenario aus dem harten Corona-Lockdown vorgelegt. In dem am Freitag veröffentlichten Vorschlag setzt der SPD-Politiker nicht mehr auf eine Kopplung von Öffnungen an bestimmte Inzidenzwerte, sondern spricht sich für ein Testkonzept aus. Mit den bisherigen starren Voraussetzungen bestünden vor allem wegen der ansteckenderen Coronavirus-Mutationen kaum Chancen, bald weitere Öffnungskonzepte zu verfolgen", begründet Dulig seinen Ansatz.

Wenn wir in einem vertretbaren und gesellschaftlich akzeptierten Zeitraum einen Öffnungspfad für Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft beschreiten wollen, müssen wir einen anderen Weg für die Öffnung wählen als denjenigen, der sich ausschließlich an Inzidenz oder R-Wert ausrichtet.

Martin Dulig Sächsischer Wirtschaftsminister

Test als Ticket zum Tresen

Bisher hat die Politik Inzidenz-Grenzwerte festgelegt - Lockerungen oder schärfere Beschränkungen richten sich nach 100, 50 oder 35 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Dulig will dagegen negative Corona-Tests zur Voraussetzung für das Betreten von Geschäften, Kinos, Gaststätten, Museen und Fitnessstudios machen: Wer vor Ort negativ getestet wird, einen aktuellen negativen Test vorzeigen kann oder beide Corona-Schutzimpfungen erhalten hat, darf rein, die anderen nicht. Zudem müssen die vorgeschriebenen Hygienekonzepte in den Einrichtungen eingehalten werden.

Ohne Schnell- und Selbsttests geht es nicht

Ein zentraler Schlüssel für dieses Konzept sind laut Sachsens Wirtschaftsminister die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn versprochenen kostenlosen Schnelltests und Selbsttests. Zudem setzt Dulig auf Technik: Er wünscht sich Zugangskontrollsysteme mit einer Smartphone-App als "Datenschlüssel" und einer Verbindung zu den Gesundheitsämtern, um diesen bei positiven Tests eine schnelle Kontaktnachverfolgung zu ermöglichen. Und: Die Bürger müssen mitziehen. Die Bereitschaft dafür sei hoch.

Duligs Kollegen sind interessiert

Den Vorteil in seinem Konzept sieht der SPD-Politiker darin, dass die Öffnungsperspektiven nicht mehr von einem Inzidenzfaktor abhängen, der sich nach seiner Meinung nicht wirklich beherrschen lässt und deshalb letztlich nur Frust verursacht. Die Wirtschaftsminister der anderen Bundesländer hätten seinen Vorschlag sehr interessiert aufgenommen, sagte Dulig. Kommende Woche will er ihn im sächsischen Kabinett präsentieren.

Quelle: MDR/stt

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 26.02.2021 | 19:00 Uhr in den Nachrichten

8 Kommentare

Frank 1 am 28.02.2021

Quelle MDR: 20.000.000 Menschen in GB sind coronageimpft (ca.66,000.000 Einwohner),
3.700.000 Menschen in D sind coronageimpft /ca. 82.000.000 Einwohner)
Sachsen hilft Tschechien mit Impfstoff aus.
Ich würde mich gerne impfen lassen, meine Frau ebenso, jedoch gehören wir nicht zu willkürlich festgelegten Risikogruppe.
Herr Dulig beziehen Sie Stellung!

Frank 1 am 27.02.2021

Für Impfwillige steht ausreichend Impfstoff absehbar nicht zur Verfügung, über freie Impfstoffwahl reden wir noch gar nicht und 4 von 10 Schnelltest erkennen Coronaviren nicht (also nicht zuverlässig). Was Dulig hier von sich gegeben hat ist zu tiefst unsolidarisch und asozial!

Matthi am 27.02.2021

Ich finde solche Populistischen Äußerungen voll daneben. Viele Bürger haben gar nicht die Möglichkeit sich Impfen zu lassen, wer für das Impfdesaster verantwortlich ist weiß mittlerweile jeder. Ich persönlich glaube nicht das sich Bürger überall Testen bevor sie in Restaurants Kinos Veranstaltungen oder Geschäfte gehen. Vor allem wer zahlt die Schnelltests die wohl zwischen 5 und 10 € kosten sollen. Mit solchen Äußerungen riskiert man den sozialen Frieden in der Bevölkerung, anscheinend wollen einige Politiker noch mehr Demonstrationen.

Mehr aus der Landespolitik

Mehr aus Sachsen