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Demonstrationen32.000 Menschen in Sachsen auf der Straße, sieben Verletzte in Leipzig

27. September 2022, 13:51 Uhr

Am Montagabend haben in vielen sächsischen Städten wieder Menschen gegen steigende Energiepreise, Inflation und die Russland-Politik der Bundesregierung protestiert. Rechtsextreme waren vielerorts dabei, so die Freien Sachsen und die Identitäre Bewegung. In Leipzig gab es bei einer Auseinandersetzung mehrere Verletzte. Insgesamt protestierten in Sachsen mehr als 30.000 Menschen.

In Sachsen sind am Montagabend wieder tausende Menschen gegen die hohen Preise sowie die Russland- und Energiepolitik der Bundesregierung auf die Straße gegangen. In Leipzig gerieten mehrere Teilnehmer verschiedener Lager aneinander. "Es gab eine körperliche Auseinandersetzung und sieben Verletzte, vier davon wurden ärztlich versorgt", sagte ein Polizeisprecher am Montag. Woran sich der Streit entzündete und wie viele Menschen daran beteiligt waren, ist noch nicht klar. Es wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Im Stadtgebiet waren den Angaben der Polizei zufolge insgesamt rund 1.000 Menschen auf der Straße.

Innenministerium: Sachsenweit 105 Versammlungen

Landesweit gab es rund 105 Versammlungen, an denen zusammen geschätzt rund 32.000 Menschen teilnahmen, wie ein Sprecher im Lagezentrum des Innenministeriums in Dresden sagte. Demonstrationen gab es unter anderem auch in Pirna sowie in verschiedenen Städten des Vogtlands. Die Chemnitzer Tageszeitung "Freie Presse" berichtet unter Berufung auf die Polizei, dass die Teilnehmerzahl in Zwickau "im Vergleich zur Vorwoche sprunghaft angestiegen" sei - von 1.300 auf rund 2.500.

Hohe Teilnehmerzahlen in Schwarzenberg und Chemnitz

Im Erzgebirge gingen unter anderem in Annaberg-Buchholz, Schneeberg und Stollberg jeweils mehrere hundert Menschen auf die Straße, um gegen die Politik der Regierung zu protestieren. Größere Demonstrationen gab es laut Polizei in Schwarzenberg und Chemnitz mit je mehr als 2.000 Teilnehmern.

An der Spitze des Chemnitzer Protestzuges durch die Innenstadt waren Banner und Fahnen der rechtsextremen Partei Freie Sachsen und der Identitären Bewegung zu sehen. In einigen Orten gab es auch kleinere Gegendemos.

Stellvertretende DGB-Landesvorsitzende für Deckelung des Gaspreises

Die SPD-Politikerin und stellvertretende DGB-Landesvorsitzende Daniela Kolbe zeigt zwar Verständnis dafür, dass Menschen angesichts der Unsicherheiten und Preissteigerungen auf die Straße gehen. Sie weist im Interview mit MDR Aktuell allerdings darauf hin, dass die Menschen genau hinschauen müssten, ob sie bei ihrem Protest nicht Rechtsextremen hinterherlaufen. Der DGB biete nach Kolbes Meinung viele Möglichkeiten, bei Demonstrationen Sorgen zum Ausdruck zu bringen. "Wir sind präsent und wir werden immer präsenter."

Kolbe sprach sich für eine Deckelung des Gaspreises und der Energiepreise aus. "Wir gehen dafür auch auf die Straße, weil wir denken, dass Herr Lindner ohne Druck nicht von einem Einlenken zu überzeugen sein wird."

MDR (lam)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 27. September 2022 | 05:30 Uhr