08.06.2019 | 17:45 Uhr Kretschmer und Putin - die Reaktionen im Netz

Mit seinem Besuch bei Russlands Präsident Wladimir Putin hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer eine bundesweite Debatte angestoßen. In den sozialen Netzwerken wird das Treffen konträr bewertet. MDR SACHSEN hat einige Reaktionen gesammelt.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer steht nach einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in der Kritik. Der CDU-Politiker, der in Sachsen im Wahlkampf steckt, hatte sich - gegen die Linie der schwarz-roten Bundesregierung - für ein Ende der Russland-Sanktionen ausgesprochen und Putin nach Sachsen eingeladen. Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer und der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger widersprachen seiner Forderung umgehend. Auch in den sozialen Netzwerken wird heftig debattiert. Für Michael Kretschmer gibt es dabei sowohl Ablehnung als auch Zustimmung.

Reaktionen bei Twitter (Auswahl)

  • Andreas_Saw: @MPKretschmer sieht keine #Nazis in #Sachsen (die homosexuelle Menschen totprügeln, aber das nur nebenbei) und fordert Ende der Sanktionen gegen #Putin. Wird das ne Bewerbung bei der #AfD, oder wonach sieht das aus? #Demokratie #WehretdenAnfängen
  • Alban K: Head of pro-KGB AFD fundamentalist regional state #Sachsen/#Saxony meeting with KGB fundamentalist Putin!
  • TheoWiesengrund: Denke gerade daran, dass die Social-Media-Redaktion der @SachsenDe @MPKretschmer durch solche Tweets dabei helfen muss, sich im #Wahlkampf zur #Landtagswahl in #Sachsen an #AfD-Klientel anzubiedern. Haltet durch, es kommen wieder bessere Jobs mit menschenwürdigen Aufgaben!
  • bernd_zucker: Als Ministerpräsident von #Sachsen hat #Kretschmer keine Befugnis für die Bundesregierung zu handeln, und ist damit auch nicht befugt sich offiziell in die deutsche Außenpolitik einzumischen.
  • CarloMasala1: Natürlich muss Deutschland Beziehungen zu Russland haben, dass bewirkt allein schon die Geographie, aber das hier klingt nach #SED. #cdu #sachsen
  • icelenny: Die Latte für Peinlichkeiten hat Seehofer sehr hoch gelegt, aber MP Kretschmer legt noch einen drauf: Statt zu führen, schaut er den Leuten aufs Maul und plappert jeden Blödsinn nach. Er wird sich zur LT-Wahl wundern, warum trotzdem AfD gewählt wird. #Kretschmer #niemehrCDU
  • mariomayl: #Akk düpiert MP #Sachsen #Kretschmer !! Sie ist ihrer "Chefin" #Merkel hörig+agitiert weiter gegen #Putin . Frankreich in den A... kriechen+Russland vor den Kopf stoßen. Es interessiert sie einen Dreck,dass #Russland für den Osten ein wichtiger Markt ist!

Reaktionen bei MDR SACHSEN Facebook (Auswahl)

  • Sebastian Fischer: Ein sehr richtiger Schritt! Russland ist und bleibt ein wichtiger Partner Sachsens.
  • Katrin Wolff: Das ist klar, dass die das kritisieren. [Ischinger und Kramp-Karrenbauer, Anmd. d. Red.] Ich finde es richtig und wichtig das Gespräch zu suchen.
  • Karin Sowade: Richtig! Man muss doch mit einander sprechen und Handel betreiben. Wie will man sonst etwas verändern?
  • Werner Lindner: Wieso Tabubruch? Ein längst überfälliger Schritt.
  • Daniela Kuge: Richtig und extrem wichtig!
  • Nick Dietrich: Ich glaube es nicht! Das erste Mal finde ich das handeln von Kretschmer sinnvoll ☺

Putin und sein besonderes Verhältnis zu Dresden

Vladimir Putin mit seiner Frau Lyudmila und Tochter Katya, 1985.
Audio: Gut im Volleyball, schlecht im Schießen, eher unauffällig – so erinnern sich Zeitzeugen an Putins Jahre beim KGB in Dresden. In dieser Zeit entstanden Verbindungen, die bis heute Teil des Putinschen Machtapparates sind. Bildrechte: imago/ITAR-TASS

Die wichtigsten Aufenthaltsorte von Wladimir Putin in Dresden 1985-1990

Von 1985 bis 1990 war Wladimir Putin als KGB-Agent in der damaligen DDR tätig. Als KGB-Hauptmann war er 1985 gekommen, im Rang eines Oberstleutnants zog er im Februar 1990 wieder ab.

Vladimir Putin mit seiner Frau Lyudmila und Tochter Katya, 1985.
Putin und seine Frau Ljudmila bekamen 1985 ihr erstes Kind Mariya. Kurz darauf zogen sie nach Dresden. Dort wurde 1986 die zweite Tochter Katerina geboren. Bildrechte: imago/ITAR-TASS
Vladimir Putin mit seiner Frau Lyudmila und Tochter Katya, 1985.
Putin und seine Frau Ljudmila bekamen 1985 ihr erstes Kind Mariya. Kurz darauf zogen sie nach Dresden. Dort wurde 1986 die zweite Tochter Katerina geboren. Bildrechte: imago/ITAR-TASS
Villa KGB-Zentrale Dresden
Dresden, Angelikastraße 4 In der Villa in der Angelikastraße 4 saß zu DDR-Zeiten der KGB. Dort arbeitete von 1985 – 1990 Wladmir Putin. Als die aufgebrachte Dresdner Menge nach dem Stasigebäude auch das KGB-Gebäude stürmen wollte, soll Putin in Zivil neben sowjetischen Soldaten mit Maschinengewehren gestanden und gesagt haben: "Ich bin Soldat bis zum Tod". Daraufhin zog sich die Menge zurück. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Speisegaststätte "Am Thor" Dresden
Dresden, Hauptstraße 35 Ein regelmäßiger Kneipengänger war Putin nicht. Aber er war immer mal in der Gaststätte "Am Thor" hier am Albertplatz zu Gast. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Sportforum am Jägerpark Dresden
Dresden, Jägerpark 12 Am Sportplatz am Jägepark soll Putin mit den deutschen Kollegen der Stasi regelmäßig Fußball gespielt haben. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Schloss Moritzburg
Moritzburg, Schloßallee Fischen ging der heute Präsident wohl damals schon gern. Laut Informationen der "Süddeutschen Zeitung" konnte man Putin ab und an in Moritzburg beim Angeln treffen. Bildrechte: imago/alimdi
Saunaregeln der KGB-Sauna
Dresden, Angelikastraße 4 In der KGB-Villa gab es auch eine Sauna. Bevor die KGB-Mitarbeiter 1990 ihren Standort in Dresden verließen, verbrannten sie so gut wie alle wichtigen Dokumente. Die Anleitungen zum richtigen Saunieren ließen sie dort: Kein Alkohol in der Sauna, dafür Saft, Tee und Obst. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Ausgediente Sudkessel vor dem Fabrikgebäude der Radeberger-Brauerei in Radeberg
Brauerei in Radeberg Das ostdeutsche Bier hatte es Wladimir Putin angetan: "Wir fuhren regelmäßig in das kleine Örtchen Radeberg, wo sich eine der besten Brauereien Ostdeutschlands befindet," erinnert sich Putin. Nach eigenen Angaben trank er wöchentlich gut drei Liter Bier.

(Über dieses Thema berichtete der MDR auch im TV: MDR um Zwölf | 11.10.2006 | 12:00 Uhr.)
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Vladimir Putin mit seiner Frau Lyudmila und Tochter Katya, 1985.
Audio: Gut im Volleyball, schlecht im Schießen, eher unauffällig – so erinnern sich Zeitzeugen an Putins Jahre beim KGB in Dresden. In dieser Zeit entstanden Verbindungen, die bis heute Teil des Putinschen Machtapparates sind. Bildrechte: imago/ITAR-TASS

Quelle: MDR/ms/dk

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSENSPIEGEL | 08.06.2019 | 19:00 Uhr

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