Im Landtag Corona-Debatte: Ministerin Köpping warnt vor Omikron und wirbt fürs Boostern

21. Dezember 2021, 16:06 Uhr

Die Impfquote in Sachsen ist nach wie vor zu gering. Wie Sozialministerin Petra Köpping in ihrem Bericht vor dem Landtag mitteilte, liegt sie aktuell bei 59,6 Prozent. Geboostert sind 24,9 Prozent der Bevölkerung. Die Zahlen müssen nach Ansicht der SPD-Politikerin schnell steigen, andernfalls könnte die Omikron-Variante des Corona-Virus zu einer neuen Bedrohung werden.

Sachsens Sozialministerin Petra Köpping hat vor der Omikron-Variante des Corona-Virus gewarnt. Im Bericht der Staatsregierung vor dem Landtag sagte die SPD-Politikerin, dass es aktuell fünf bestätigte Fälle und 21 Verdachtsfälle im Land gebe. "Omikron ist aber dreimal so ansteckend wie die Delta-Variante. Darauf müssen wir uns vorbereiten."

Köpping warb in ihrer Rede für das Boostern. Derzeit könnten pro Woche 270.000 Dosen verimpft werden. 24,9 Prozent der Menschen in Sachsen hätten bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten. 59,6 Prozent seien vollständig geimpft. Das sei aber immer noch letzter Platz im Vergleich der Bundesländer.

Dank an Beteiligte der Impfkampagne

Köpping dankte den Menschen, die sich seit 21 Monaten an die Pandemieregeln halten. Sie lobte die Leistung von Ärztinnen, Ärzten, medizinischem Personal, Kliniken und Apotheken in der Impfkampagne.

CDU kritisiert AfD-Agieren in Corona-Krise

"Impfen ist die Lösung", sagte der Generalsekretär und sozialpolitische Sprecher der CDU, Alexander Dierks. Sachsen stelle 4,5 Prozent der Bevölkerung in Deutschland, aber mehr als zehn Prozent Anteil an den Corona-Toten. Wer Impfstoff als Gift bezeichne, trage eine Verantwortung für dies Situation, sagte Dierks in Richtung AfD. Der warf Dierks ein "verkommenes Verhältnis zum Staat" vor und dass sie Obstruktion (Beeinträchtigung, Behinderung, Anm. d. Red.) betreibe.

AfD wirft Regierung leere Versprechen vor

Zuvor hatte AfD-Fraktionschef Urban die Staatsregierung aufgerufen, den Bürgern die Versammlungsfreiheit zurückzugeben. In anderen Bundesländern gebe es keine Begrenzung der Teilnehmerzahl bei Demonstrationen auf zehn Personen. "Leere und gebrochene Versprechen bedingen einen Vertrauensverlust in Politik und Demokratie." Urban nannte die 2G-Regel oder die geplante Teil-Impfpflicht nicht überzeugende Corona-Schutzmaßnahmen und verlangte deren Rücknahme.

Linke: Längere Weihnachtsferien, mehr Geld für Impfkampagne

Die Linke sprach sich in der aktuellen Lage für eine Verlängerung der Weihnachtsferien in den Januar hinein aus. Auch die Klassenstärken an den Schulen sollte notfalls verringert und Unterrichtsstunden verkürzt werden. Die Linken-Abgeordnete Susanne Schaper sprach sich dafür aus, zusätzlich mindestens zehn Millionen Euro in eine Impfkampagne zu stecken, die auf die unterschiedlichen Zielgruppen abgestimmt ist. Auch eine Info-Hotline sollte eingerichtet werden. "12.000 Menschen, die bisher in Sachsen an oder mit Corona gestorben sind, entsprechen etwa 40 Flugzeugabstürzen im Jahr", zog Schaper einen Vergleich heran.

Fromme Weihnachtswünsche der Grünen

Kathlen Kuhfuß von den Grünen äußerte in der Debatte einen Wunsch ans Christkind: "Schicke uns Impfstoffe, Impfwillige und nur noch Spaziergänger im Wald." Damit spielte sie auf die sogenannten Spaziergänge gegen die Corona-Schutzmaßnahmen in mehreren sächsischen Städten an. Sachsen habe bisher viel mehr getan als andere Bundesländer - allein wegen der hohen Infektionszahlen. Die Regeln müssten aber auch eingehalten werden.

SPD wirbt auch fürs Impfen

Für Simone Lang von der SPD ist die Impfquote in Sachsen nicht ausreichend. Sie hofft darauf, dass sich viele nun doch noch für eine Immunisierung entscheiden werden. Mittlerweile gebe es millionenfache Erfahrungen zu den Impfstoffen. "Weder Delta noch Omikron scheren sich darum, wer welche politische Einstellung hat", sagte Lang.

Quelle: MDR/jk

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 21. Dezember 2021 | 19:00 Uhr

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