Corona-Hilfen Dulig macht weiter Druck für zweiten ÖPNV-Rettungsschirm

19. Juli 2021, 16:38 Uhr

Sachsens Wirtschaftsminister Dulig will am Dienstag wieder im Kabinett einen neuen Rettungsschirm für den ÖPNV ansprechen. Vorige Woche konnte bei dem Thema an selber Stelle kein Ergebnis erzielt werden. In Busse und Bahnen steigen derzeit nur 70 bis 80 Prozent der Fahrgäste ein im Vergelich zu Vor-Corona-Zeiten. Lockangebote für Stammkunden sollen das ändern.

Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig macht weiter Druck beim zweiten Rettungsschirm für den Öffentlichen Personennahverkehr. Der SPD-Politiker kündigte an, dass sich das sächsische Kabinett am morgigen Dienstag mit einem weiteren Rettungsschirm für den ÖPNV befassen will. Vor einer Woche blieben Gespräche zum selben Thema am Kabinettstisch ergebnislos.

Dulig: 70 Millionen Euro nötig

Mit einem zweiten Rettungsschirm sollen die coronabedingten Einnahmeausfälle für die Verkehrsunternehmen zu 100 Prozent ausgeglichen werden können. Dulig bezifferte die geplante Summe auf rund 70 Millionen Euro, nachdem Sachsen bereits im Vorjahr rund 19 Millionen Euro an Landesmitteln zugeschossen hatte. "Die Mobilitätswende kann nur gelingen mit einem starken, attraktiven öffentlichen Nahverkehr", betonte Dulig.

20 bis 30 Prozent weniger Fahrgäste als vor Corona

Nach der Corona-Pandemie mit teils drastischen Einbußen wollen Verkehrsunternehmen in Sachsen verstärkt um Fahrgäste werben. Der sächsische Nahverkehr befinde sich nach wie vor in einer schwierigen Zeit, sagte der Vorsitzende des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) für Sachsen/Thüringen, Andreas Hemmersbach, am Montag. Derzeit liege die Nachfrage werktags im Vergleich zum Vorkrisenniveau bei einem Wert zwischen 70 und 80 Prozent. "Das sind nicht die Zahlen, mit denen wir gerechnet hatten." Um Fahrgäste zurückzugewinnen, müsse deshalb "eine Schippe draufgelegt werden".

Verkehrsunternehmen planen Lockangebote

Unter anderem sind Sonderangebote für Abo-Kunden geplant. Auch die Deutsche Bahn hat bis Ende September die Gültigkeit ihres Sachsentickets erweitet. Gestartet werden kann bereits ab 0 Uhr und nicht wie zuvor ab 9 Uhr.

VVO-Geschäftsführer Burkhard Ehlen sagte, viele Menschen seien nach wie vor im Homeoffice, führen weniger zum Einkaufen in die Innenstädte. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, müssen die Fahrgastzahlen bis 2030 verdoppelt werden. "Dafür müssen jetzt die Weichen gestellt werden."

Quelle: MDR/lam/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 20. Juli 2021 | 19:00 Uhr

1 Kommentar

MAENNLEiN-VON-DiESER-WELT am 19.07.2021

Im Nachbarfreistaat Thueringen versucht sich derzeit eine politische Minderheit an der Einführung eines 365-€-Tickets für den ÖPNV. Ob
das auch eine Alternative für den Freistaat Sachsen wäre...?!

Aber bitte bedenken: es soll auch Schaltjahre mit 366 Tagen geben
und andere Kommunen, in denen es ganz ohne Bezahlung geht ! ;-)

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