Wahljahr 2019 Kommunen in Sachsen suchen 34.000 Wahlhelfer

08. April 2019, 15:20 Uhr

Rund 34.000 Wahlhelfer werden für die Kommunal- und Europawahlen Ende Mai sowie die Landtagswahl am 1. September in Sachsen gebraucht. In Dresden werden 4.000 ehrenamtliche Helfer gesucht, in Leipzig sogar 5.500. In Chemnitz gibt es dagegen schon mehr Bewerber, als benötigt werden. Die Städte werben mit Flyern, auf Plakaten und im Internet für die ehrenamtliche Arbeit.

Leipzig: Mehr Wähler als zur Bundestagswahl

In Leipzig könne man auf einen großen Stamm an Helfern zurückgreifen, so Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörnig. Bisher haben sich 4.300 Wahlhelfer gemeldet. Aber weil Leipzig ständig wachse, treten 2019 mehr Wahlberechtigte an die Urnen als zur Bundestagswahl 2017. "Wir möchten auch neue Leipziger, vor allem junge Menschen, motivieren, uns bei den Wahlen zu unterstützen."

Dafür setzt die Messestadt auf eine höhere Entschädigung. Laut Stadt wurden die Grundbeträge um jeweils fünf Euro erhöht, bei mehreren Wahlen wie im Mai um zehn Euro. Die Helfer bekommen je nach Funktion zwischen 30 und 60 Euro am Wahlabend. Um junge Menschen als Wahlhelfer zu gewinnen, wünscht sich Stadtsprecher Matthias Hasberg noch mehr Unterstützung von der Landeswahlleitung. Zwar gebe es für die Kommunen Flyer oder Broschüren, aber es fehle an Grafiken oder Videos für die sozialen Medien. "Da muss jede Kommune selbst tätig werden."

Dresden setzt auf Social-Media-Kampagne

Dresden wirbt mit einer großangelegten Kampagne unter dem Motto "Ich bin Wahlhelfer! Und Du?". In einem Spot, der auf Youtube gezeigt wird, berichten Wahlhelfer von ihrer Arbeit. Zudem hängen mehr als 150 großflächige Plakate in der gesamten Stadt. "Wir wollen die Botschaft vermitteln, dass demokratische Wahlen nicht nur eine Aufgabe der Kommune sind, sondern viele aktiv werden können und sollten", so Bürgermeister Detlef Sittel.

Bisher haben sich in der sächsischen Landeshauptstadt 2.500 Helfer angemeldet. Mehr als 1.500 werden aber noch benötigt, sagte eine Stadtsprecherin. Gebraucht werden erfahrene Wahlvorsteher, Schriftführer und Beisitzer. Je nach Funktion werde dafür zwischen 35 und 65 Euro pro Wahltag gezahlt.

Fehlende Wahlhelfer in Bautzen, Görlitz und Zwickau

Bautzen hat seine knapp 300 benötigten Wahlhelfer schon gefunden. "Die wurden aus Verwaltungsmitarbeitern und Freiwilligen rekrutiert", so ein Stadtsprecher. Bewerbungen seien allerdings weiterhin willkommen, da es nur wenig Ersatz-Helfer gebe. Görlitz benötigt 750 Wahlhelfer und setzt dafür neben Mitarbeitern aus den Behörden auf Freiwillige.

"Es ist vor jeder Wahl eine Herausforderung, genügend Wahlhelfer zu finden", so der Sprecher von Zwickau. Online können Interessierte schauen, in welchen Wahllokalen noch Helfer fehlen und sich gleich anmelden. Für die Europa- und Kommunalwahlen sind in Zwickau 650 Wahlhelfer gefragt, rund 100 fehlen bisher noch.

Chemnitz mit Wahlhelfer-Puffer

In Chemnitz haben sich bereits mehr Ehrenamtliche registrieren lassen, als für die Europa- und Kommunalwahlen Ende Mai eigentlich gebraucht werden. "Wir haben gern einen kleinen Puffer, wenn jemand durch Krankheit ausfällt", so eine Stadtsprecherin. Um die Wahl in gut 140 Wahlbezirken ordnungsgemäß abzuwickeln, sind rund 2.000 Ehrenamtliche nötig, gemeldet haben sich mehr als 2.100. Im Internet und im Amtsblatt haben die Verantwortlichen geworben, Unternehmen, Behörden, Parteien und Institutionen angeschrieben und um Unterstützung gebeten. Auch Mitarbeiter der Stadt springen am Wahltag ein. Wahlvorsteher werden im Vorhinein geschult, Beisitzer erhalten am Wahltag eine Einweisung.

Voraussetzungen für Wahlhelfer Als Wahlhelfer können sich alle betätigen, die mindestens 18 Jahre alt sind, die deutsche Staatsangehörigkeit oder die eines EU-Landes besitzen und seit mindestens drei Monaten in ihrer Kommune leben.

Sachsen im Wahljahr 2019

Bei den Kommunalwahlen am 26. Mai werden in allen zehn Landkreisen Sachsens neue Kreistage gewählt, in den kreisfreien Städten Dresden, Leipzig und Chemnitz neue Stadträte. Hinzu kommen Hunderte Gemeinderats- und Ortschaftsratswahlen. Am gleichen Tag wird das Europäische Parlament neu gewählt.

Am 1. September finden die Wahlen zum Sächsischen Landtag statt.

Quelle: MDR/dpa/ms

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSENSPIEGEL | 09.04.2019 | 19:00 Uhr

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