Bundestagswahl Viele Senioren unter Nichtwählern

27. Oktober 2021, 11:37 Uhr

In Sachsen sind am Wahlsonntag überdurchschnittlich viele Erstwähler zur Stimmabgabe ins Wahllokal gegangen. Bei den Senioren zeigt sich ein ganz anderes Bild. Statistiker haben einen Teil der Wahlzettel ausgewertet. Demnach sind besonders viele Nichtwähler ältere Menschen.

Unter den Senioren finden sich besonders viele Nichtwähler. Fast ein Drittel (30 Prozent) der Menschen über 70 Jahren entschlossen sich, ihre Stimme bei der Bundestagswahl im Septemnber nicht abzugeben. Auch die ungültigen Stimmen kommen demnach vor allem aus dieser Altersgruppe, wie die Statistische Landesamt in Kamenz am Mittwoch mitteilte. Insgesamt stellten die Senioren in Sachsen die größte Altersgruppe bei den vergangenen Bundestagswahlen: Rund jeder vierte Wahlberechtigte (25,6 Prozent) war über 70 Jahre alt.

Mehr als die Hälfte der Erstwähler im Wahllokal

Was die statistische Auswertung auch ergeben hat: Die Erstwähler in Sachsen haben ihr Wahlrecht besonders häufig wahrgenommen. 51 Prozent der jungen Leute sind am Wahltag ins Wahllokal gekommen, um ihre Stimme abzugeben. Die Gruppe der Erstwähler macht jedoch nur drei Prozent der Wahlberechtigten in Sachsen aus. Junge Frauen wählten besonders häufig die Grünen, junge Männer die FDP und die Grünen. Von allen Frauen, die die Grünen gewählt haben, entfallen 15,5 Prozent auf die Erstwählerinnen. Von allen Männern, die FDP gewählt haben, entfallen 13,7 Prozent auf die Erstwähler. Bei den Männern, die die Grünen gewählt haben, gehören 13 Prozent zu denen, die zum ersten Mal bei einer Bundestagswahl ihre Stimme abgeben konnten.

Unterschiede bei Wahlentscheidungen in den Altersgruppen

Auch bei den Wahlentscheidungen gibt es markante Unterschiede zwischen Jung und Alt. Bei den Bundestagswahlen im September haben in Sachsen vor allem Senioren für CDU, Linke und SPD gestimmt. Landesweit hätten alle drei Parteien die meisten Erst- und Zweitstimmen von Menschen über 70 Jahren bekommen, teilte das Statistische Landesamt am Mittwoch mit. Das Amt hat Stimmzetttel von gut drei Prozent der Wahlberechtigten am Wahltag in einer Stichprobe mit gekennzeichneten Zetteln ausgewertet und daraus eine repräsentative Wahlstatistik erstellt.

AfD und FDP rekrutierten demnach ihre Wähler vor allem unter den 45- bis 60-Jährigen, während sich die Hauptwählerschaft der Grünen aus den Menschen zwischen 25 und 60 Jahren zusammensetzt. 

Quelle: MDR/lam/dpa

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