MDR exactlyQuerdenker, Verschwörer und Impfgegner gründen illegale Lerngruppen
Reichsbürger, Verschwörungsgläubige und Querdenker nutzen Telegram nicht nur als Plattform für Demoabsprachen. Längst werden dort Mordkomplotte geschmiedet und Parallelstrukturen an demokratischen Institutionen vorbei errichtet. Über "Freilerner"-Gruppen versucht die Szene, die Jüngsten der Gesellschaft zu erreichen: Kinder.
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Querdenker, Reichsbürger und Verschwörungsgläubige lassen ihre Kinder zunehmend in eigens organisierten Lerngruppen statt in regulären Schulen unterrichten. Die MDR-Reportage-Reihe "exactly" hat diese Gruppen in einer neuen Folge genauer in den Blick genommen.
Telegram als Ort, um sich staatlichem System zu entziehen
Aufrufe zur Selbstorganisation werden nicht selten auf Querdenker-Demonstrationen und Freilerner-Veranstaltungen geäußert. Sie finden ihre Verbreitung auch in den sozialen Netzwerken, allen voran in Telegram-Gruppen, in denen sich Gleichgesinnte austauschen. Die Ablehnung staatlicher Strukturen, die in dieser Szene weitestgehend geteilt wird, betrifft dabei auch die Kleinsten. Der vorherrschende Tenor: Schutz der Kinder gegen den staatlichen Einfluss, gegen die Corona-Maskenpflicht und für ein selbstbestimmtes, "freies" Lernen. Um ihr Weltbild an die Kinder zu vermitteln und diese dem staatlichen System zu entziehen, versuchen Querdenker, Reichsbürger und Verschwörungsgläubige, sogenannte Lerngruppen zu initiieren.
MDR-Reportage über Freilerner-Gruppen
Diese Lerngruppen versprechen selbstbestimmte Kinder, alternative Bildung, Wissen "ohne Zensur". Dabei vermitteln sie verschwörungsideologische und rechtsesoterische Inhalte. Es sind privat organisierte Zusammenkünfte, die fernab staatlich geprüften Unterrichts stattfinden - ohne Genehmigung der Behörden. MDR-"exactly" zeigt, wie sich solche Gruppen in Sachsen verbreiten und unter welchem Einfluss sie maßgeblich stehen. Nina Böckmann und Thomas Datt berichten in ihrer Reportage darüber, wie sich solche "freilernenden" Gruppen organisieren und verbreiten.
Unterricht in Crimmitschau in Gasthof statt in Schule - Lasub überfordert
In Crimmitschau beobachten sie, wie Kinder von ihren Eltern statt zum regulären Unterricht in einer Schule in einen Gasthof gebracht werden. Das sächsische Landesamt für Schule und Bildung (Lasub) wirkt auf Nachfrage von "exactly" überfordert. Man sei informiert über freie Bildungsvereine, könne aber nicht jedes Schulkind überwachen, das sich dem Pflichtunterricht entzieht. Nimmt das Landesschulamt die Entwicklung nicht ernst genug?
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MDR (sw)
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR exactly | 27. Juni 2022 | 10:00 Uhr