Landesfinanzen Rechnungshof rügt hohe Personalkosten in Sachsen

06. Juni 2024, 17:28 Uhr

Der Sächsische Rechnungshof hat erneut die hohen Personalausgaben in der Landesverwaltung moniert. Die Behörde hatte sich für ihren Bericht das Jahr 2022 angesehen und festgestellt, dass die Personalausgaben damals bei mehr als fünf Milliarden Euro lagen. Das sagte Behördenchef Jens Michel am Donnerstag in Dresden. Damit liegen die Personalausgaben bei etwa 40 Prozent des Landeshaushalts und erreichen einen neuen Höchststand.

Das Wort Personalkosten auf gestapelten Münzen
Fast die Hälfte des sächsischen Landeshaushalts geht mittlerweile für Personalkosten drauf. Der Landesrechnungshof sieht diese Entwicklung kritisch. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Steinach

Obergrenze für Landespersonal gefordert

Aktuell gibt es in der Landesverwaltung 96.000 Stellen. Rechnungshofdirektorin Isolde Haag regte eine "Aufgabenkritik" an und brachte Schranken und eine Obergrenze für das Personal ins Spiel. Personalausgaben könne man nur durch die Anzahl der Stellen steuern, sagte sie. Als ersten Schritt müsse daher der Personalbedarf aufgabenbasiert berechnet werden.

Kritik auch bei Neubau von Schulen

Auch beim Schulhausneubau gab es von den Prüferinnen und Prüfern Kritik. Demnach wird mehr Geld ausgegeben als nötig. Deshalb hatte sich der Rechnungshof 18 neu errichtete Schulgebäude angeschaut und für die Kommunen eine Art Handlungsleitfaden für künftige Projekte erstellt.

Sparpotenzial bei Denkmalförderung

In dem Jahresbericht verwiesen die Rechnungsprüfer zudem auf einige Einsparmöglichkeiten. Beispielsweise bei der Denkmalförderung regten sie an, Programme zusammenzulegen und Fördersätze zu vereinheitlichen.

MDR (sth/bbr)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 06. Juni 2024 | 16:00 Uhr

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