Bilanz der Unwetter Schlammmassen fließen durch Gersdorf - Freibad läuft voll Dreck

29. August 2022, 17:40 Uhr

Sachsen ist trotz Starkregen und Gewitter am Wochenende im Großen und Ganzen glimpflich davongekommen. Feuerwehren hatten in Süd- und Ostsachsen dennoch jede Menge zu tun. Sie mussten Straßen beräumen und Keller leer pumpen. Besonders schwer traf es Gersdorf bei Zwickau.

Unwetterartige Schauer mit viel Regen sind in der Nacht zum Sonnabend über Sachsen hinweggezogen. In einigen Städten und Dörfern konnte die Kanalisation die Wassermassen nicht mehr aufnehmen, Straßen und Plätze wurden überschwemmt. Mehrere Dorfstraßen wurden von Wasser- und Schlammmassen von Feldern überspült.

Schlammlawine: Freibad Gersdorf und Grundstücke im Schlamm

In Gersdorf bei Zwickau verwüstete eine Schlammlawine Teile des Ortes. Stellenweise lag der Schlamm höher als einen halben Meter hoch auf Grundstücken, berichteten Reporter MDR SACHSEN. Seit dem frühen Sonnabend räumten die Betroffenen auf. Bauern unterstützten sie mit großen Anhängern und Fässern und pumpten den Schlamm mit ab. Für das Gersdorfer Freibad ist die Saison seit Freitagnacht vorzeitig beendet: Schlamm hat auch das Bad überschwemmt und Sachschaden angerichtet.

In Freiberg stand die Bundesstraße 101 am Abzweig zum Meißner Ring unter Wasser. Auf der A4 bei Chemnitz bestand abschnittsweise Aquaplaning-Gefahr.

Auch in Chemnitz waren mehrere Straßen überspült worden, sodass geparkte Autos am Straßenrand vollliefen. Eine Autofahrerin unterschätzte die Wassergefahr und fuhr sich nach Reporterangaben auf einer überspülten Straße fest. Feuerwehrkameraden eilten ihr zur Hilfe. Das taten sie auch bei Dutzenden Hauseigentümern, deren Keller und Untergeschosse in Ortschaften in Südwestsachsen, im Erzgebirge, in der Sächsischen Schweiz und in der Lausitz leer gepumpt werden mussten.

Ein Auto steht auf einer Straße tief im Wasser nach starken Regenfällen.
In Chemnitz und Freiberg wurden in der Nacht mehrere Straßen überflutet. Bildrechte: André März

Die Regen-Höchstwerte in Sachsen

Diese 24-Stunden-Höchstwerte hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Sachsen in Litern pro Quadratmeter (l/qm) seit Freitag gemessen:

  • Burkau-Kleinhänchen in der Oberlausitz 60,2 l/qm
  • Frankenberg 55,8 l/qm
  • Chemnitz 51,6 l/qm
  • Marienberg im Erzgebirge 47,2 l/qm
  • Zum Vergleich: Im gesamten Monat Juli 2022 fielen rund 50 Liter Regen je Quadratmeter in Sachsen, das waren 19 Liter weniger als der Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990.
  • Der sächsische Spitzenwert wurde bislang 1978 in Burkau-Kleinhänchen gemessen: Er liegt bei 131,1 l/qm.

Wetter weiter trocken bis Mitte der Woche

Bis zum Sonntag hatte sich die Wetterlage beruhigt. Es war in ganz Sachsen sonniger und freundlicher geworden. Auch für die aktuelle Woche hat der Deutsche Wetterdienst weiter trockenes Wetter angekündigt. Erst am Mittwoch komme es zu Niederschlägen. Jedoch würden "keine warnwürdigen Wettererscheinungen erwartet", heißt es in der Vorhersage der Meteorologen.

MDR (kk)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 27. August 2022 | 19:00 Uhr

1 Kommentar

Reiner202 am 28.08.2022

Wo kommt der Schlamm her ? Das Problem ist die EU , der Bauer bekommt nur Fördergelder wenn er ein Feld von der einen Ecke bis zur anderen bearbeitet. Es gab Zeiten da hatten die Bauern an den Feldern einen Graben und einen Rain. Der Rain bestand aus Büschen und kleinen Bäumen. Diese haben die Erde aufgefangen und der Graben das Wasser. Aber heute,... Sandsturm im Norden bei Regen Schlamm , alles Hausgemacht. Last doch den Bauer das machen was sie können und redet nicht rein.

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