Ein Schild mit der Aufschrift «Afrikanische Schweinepest» hängt an einem Zaun
Nach neuen Schweinepest-Infektionen in Sachsen hat die Landesdirektion die Restriktionszonen in den Landkreisen Meißen, Bautzen und Görlitz nun zusammengelegt. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Matthias Bein

Tierseuchenbekämpfung Neuer Fall von Afrikanischer Schweinepest - Sachsen legt Sperrgebiete zusammen

06. Juli 2022, 06:07 Uhr

Sachsen hatte nach zahlreichen Fällen von Afrikanischen Schweinepest bei Tieren im Freistaat zwei Sperrgebiete eingerichtet. So sollte die weitere Ausbreitung der Tierseuche verhindert werden. Das ist bislang nicht gelungen. Der Freistaat fühlt sich bei der Seuchenbekämpfung im Stich gelassen.

Weil im Landkreis Bautzen bei Königswartha ein neuer Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP) festgestellt worden ist, hat Sachsen reagiert. Die bisherigen zwei Sperrgebiete, eines in den Landkreisen Meißen und Bautzen und das zweite Sperrgebiet im Kreis Görlitz werden nun zusammengelegt. Das neue Sperrgebiet ist damit nun 5.136 Quadratkilometer groß, informierte das sächsische Sozialministerium.

Verlauf der Pufferzone rund um das Sperrgebiet

Wie groß ist die Sperrzone um die Schweinepest-Ausbrüche? - Das neue Sperrgebiet wird nun im Osten von der Landesgrenze zu Polen und dem Verlauf der Elbe im Westen begrenzt.
- Im Norden wird sie von der Landesgrenze zu Brandenburg begrenzt.
- Sie verläuft im Süden von Klipphausen durch Dresden, entlang der Bundesstraße 6 gen Osten bis zur Landkreisgrenze Görlitz und von dort nach Süden bis zur Grenze mit Tschechien.

Die Pufferzone rings um das neue Sperrgebiet (siehe Infokasten) herum umfasst laut Ministerium eine Fläche von 1.798 Quadratkilometern. Die Anordnungen für Land- und Forstwirtschaft, Jägerinnen, Jäger und die Öffentlichkeit in den bestehenden Sperrzonen bleiben unverändert und gelten auch in den Erweiterungsgebieten.

  • Eine interaktive Karte zeigt die von Schweinepest und Restriktionen betroffenen Gebiete Sachsens.

Ostdeutsche Betroffene verlangen Hilfen des Bundes

"Wir sind bei der Ausweitung der Sperrzonen an EU-Vorgaben gebunden, die einen Zehn-Kilometer-Radius um einen ASP-Fall verlangen. Deshalb folgt nun auch die Verschmelzung der bisher zwei Sperrzonen", erklärte der Staatssekretär im Sozialministerium und Leiter des Schweinepest-Krisenstabs, Sebastian Vogel die Zusammenlegung.

Er hofft auf Hilfe des Bundes bei der Tierseuchenbekämpfung. Die in Ostdeutschland betroffenen Länder Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern hätten "mit ihrer Bekämpfung bisher eine Flächenausbreitung der Tierseuche nach Westen allein versucht zu verhindern - ohne ausreichende Unterstützung des Bundes oder anderer Bundesländer", so Krisenstab-Leiter Vogel. Nach einem Schweinepest-Ausbruch in einem Mastbetrieb in Niedersachsen ist für den Staatssekretär eine "grundsätzliche Neubewertung der Seuchenbekämpfung" nötig.

MDR (kk)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 06. Juli 2022 | 18:30 Uhr

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