Ticker Ein Jahr Ukraine-Krieg: Tausende Menschen bei Demos und Gedenken in Sachsen

24. Februar 2023, 22:45 Uhr

Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 sind Millionen Menschen auf der Flucht. Zehntausende kamen nach Sachsen, wo am Freitag vielerorts Friedensgebete, Gedenkveranstaltungen und Kundgebungen stattfanden. Den Tag finden Sie zusammengefasst in der Übersicht.

20:45 Uhr | Tickerende

Mit Kundgebungen, Friedensgebeten, Lichterketten und Kerzen ist in vielen Orten Sachsens zu Frieden und Unterstützung für die Ukraine aufgerufen worden. Mehrere Tausend Menschen kamen in Dresden und Leipzig zusammen, Hunderte in Zwickau, Zittau und in kleineren Städten. Die Veranstaltungen verliefen nach ersten Angaben der Polizei überwiegend störungsfrei.

Damit endet der Ticker von MDR SACHSEN dieser Stelle. Hier haben wir den Tag in Bildern nochmals zusammengefasst:

20:24 Uhr | Bilanz der Polizei Dresden

Der Einsatztag in Dresden ist laut Polizei relativ ruhig verlaufen. Einige Gegendemonstranten seien abgedrängt worden, die auf die Strecke des rechten Zuges gelangen wollten. Aus dem Aufzug der AfD/Pegida-Organisatoren "heraus stieß ein Mann einen an der Schloßstraße wartenden Radfahrer (47), der stürzte und verletzt wurde", heißt es in der Einsatzbilanz. Gegen den Mann wird wegen Körperverletzung ermittelt. Ermittlungen laufen demnach auch gegen einen 18-Jährigen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Er hatte sich auf der Augustusbrücke vermummt.

Insgesamt waren 630 Polizistinnen und Polizisten der Polizeidirektion Dresden und der sächsischen Bereitschaftspolizei im Einsatz.

20:07 Uhr | Demotag endet in Leipzig

Nicht nur in Dresden leuchteten markante Gebäude in den Farben der Ukraine, auch in Leipzig wurde am Abend das Neue Rathaus angestrahlt. Nach ersten Einschätzungen der Organisatoren kamen zur Kundgebung des "Freundeskreises der Ukraine in Leipzig" mehr als 1.000 Menschen auf den Augustusplatz.

19:48 Uhr | Erste Teilnehmerzahlen aus Dresden

Nach dem Ende der Kundgebungen in Dresden benennen Organisatoren erste Teilnehmerzahlen. Demnach waren bei der zentralen Kundgebung zur "Solidarität mit der Ukraine" vor der Frauenkirche rund 1.500 Menschen auf dem Neumarkt.

Nach Einschätzung der Deutschen Presseagentur und MDR-Reportern hatten sich bei der rechten Demo auf dem nahe gelegenen Theaterplatz mehrere hundert bis 1.200 Menschen versammelt. Damit war der Zulauf unter den 3.000 Menschen geblieben, die die Organisatoren ursprünglich angemeldet hatten.

18:22 Uhr | Rechter Zug bewegt sich durch Innenstadt

Die Teilnehmenden der rechten Demo des AfD/Pegida-Bündnisses haben sich in Bewegung gesetzt für ihren angemeldeten Aufzug durch die Stadt. Am Rande des Theaterplatzes hatten sich hunderte Gegendemonstranten versammelt. Laute Buhrufe, Sprechchöre und Trillerpfeifen ertönten von dieser Seite, während bei der rechten Kundgebung auch Pegida-Gegründer Bachmann sprach, berichten MDR-Reporter.

18:19 Uhr | Rechte Prominenz in Dresden

Als Redner kam der ehemalige österreichische Vize-Kanzler Heinz-Christian Strache für das rechte Bündnis nach Dresden. Am Rande einer Kundgebung der AfD Sachsen und Pegida auf dem Theaterplatz machte er ein Selfie mit einer Anhängerin.

18:04 Uhr | Videobotschaft von Klitschko in Dresden

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat sich per Video auf dem Dresdner Neumarkt für die Unterstützung seines Landes im Krieg mit Russland bedankt. "Das ist lebenswichtig für uns." Den russischen Angriffskrieg bezeichnete Klitschko als Bedrohung für die gesamte demokratische Welt. "Wir kämpfen jeden Tag für die Unabhängigkeit und Freiheit, nicht nur unseres Landes und seiner Bürger. Wir kämpfen für eine friedliche Zukunft eines jeden Europäers."

17:51 Uhr | Dank an deutsche Helfer

Vielerorts nutzten ukrainische Mütter die Gedenkveranstaltungen und Demos dazu, Danke an ihre deutschen Nachbarn und Helfer zu sagen. So, wie auf dem Foto die Frauen in Aue, die sich für Hilfe in Eibenstock bedankten.

17:36 Uhr | OB Hilbert: Sehnlicher Wunsch, "dass Wahnsinn endet"

Die Ukraine verteidigt "mutig und entschlossen die Freiheit ihres Landes und die gemeinsamen, demokratischen Werte Europas", sagte Dresdens OB Dirk Hilbert (FDP) am Freitag laut Redemanuskript auf der zentralen Kundgebung auf dem Neumarkt. Und: "Es steht nicht in unserer Macht, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Aber nichts wünschen wir uns sehnlicher, als dass der Wahnsinn endet." Mit Blick auf die Demo eines rechten Bündnisses auf dem Theaterplatz fügte er hinzu:

Wir stellen uns gegen den Missbrauch dieses Tages! Dafür stehen wir hier zusammen.

Dirk Hilbert Oberbürgermeister der Stadt Dresden

17:08 Uhr | Radeberger Christen für Kriegsende

Auch Radeberger Kirchen haben zum Friedensgebet eingeladen, das gerade stattfindet. Der ökumenische Leitungskreis der Kirchen der Stadt öffnete die Katholischen Kirche dafür. Unabhängig von unterschiedlichen Überzeugungen und Glaubenstraditionen sei man sich einig im Wunsch nach einem Ende des Krieges in der Ukraine.

17:06 Uhr | SPD-Generalsekretär Kühnert widerspricht Rechtsaußen

Der SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat angekündigt, an der zentralen Kundgebung auf dem Neumarkt teilzunehmen. Dresden sei einer von hunderten Orten, an denen die Zivilgesellschaft an diesem Tag zusammenkomme, um der Opfer des Krieges zu gedenken. "Ich bin aber auch hier, um zu widersprechen. Zu widersprechen gegen den wiederholten Versuch von Rechtsaußen, die Stadt Dresden als Kulisse für ihre rechtsradikalen Umtriebe zu missbrauchen", sagte Kühnert.

Parallel zur Kundgebung vor der Frauenkirche gibt es eine Gegenkundgebung - unter anderem von der AfD, der rechtsextremen Splitterpartei Freie Sachsen und Pegida. Auf dem Theaterplatz wurden Sachsens AfD-Chef Jörg Urban und unter anderem der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke erwartet.

17:00 Uhr | Kundgebung auf dem Augustusplatz Leipzig

In diesen Minuten beginnt die Demo des "Freundeskreises der Ukraine in Leipzig" auf dem Augustusplatz. Trotz schlechten Wetters und Regens versammeln sich die Menschen dort. Das Neue Rathaus soll zeitgleich in Ukraine-Farben beleuchtet werden. Später wollen auch Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) und der US-Generalkonsul Kenichiro Toko dort sprechen.

Die Organisatoren aus der Ukraine distanzierten sich in sozialen Medien ausdrücklich von einer Friedenskundgebung der Linken, die ebenfalls in Leipzig ab 18 Uhr in der Innenstadt stattfinden soll.

16:53 Uhr | Wegen Demos Straßenbahnen umgeleitet

Aktuell gibt es in Dresden auf den Linien 4, 8 und 9 Umleitungen für die Strecken innerhalb der Altstadt, speziell Postplatz und Antonstraße.

16:43 Uhr | Linke demonstriert in Chemnitz

16:36 Uhr | AfD und Pegida auf Theaterplatz Dresden

Während Ukrainer, Vereine und die Stadt Dresden die Veranstaltung vor der Frauenkirche unterstützen, wollen ab 17 Uhr die AfD, Pegida und Rechtspopulisten auf dem Theaterplatz demonstrieren und einen sogenannten Dresdener Friedensspaziergang abhalten. Als Redner angekündigt sind von AfD-Seite die Landesvorsitzenden aus Sachsen und Thüringen sowie der Fraktionsvorsitzende des Brandenburger Landtags.

Das Motto "Frieden schaffen ohne Waffen", das die AfD/Pegida-Organisatoren ausgegeben haben, ist übernommen von der Friedensbewegung, sagt der Slawistik-Professor Holger Kuße von der TU Dresden sagt: "Diese Forderung blendet aus, dass es Putin nicht um russische Sicherheitsinteressen geht, sondern um eine Vernichtung der selbstständigen ukrainischen Kultur."

16:21 Uhr | Ukrainer vor Dresdner Frauenkirche

Ab 16:30 Uhr will die ukrainische Gemeinschaft in Dresden auf dem Neumarkt gegen den Krieg und für die Ukraine protestieren. Eine Bühne ist aufgebaut. Junge Ukrainerinnen hatten Lieder in ihrer Muttersprache kurz vor 16 Uhr schon einmal geprobt.

Organisiert wird die Versammlung vom Ukrainische Koordinationszentrum Dresden, den Vereinen Plattform Dresden e.V., Stützpunkt Ukraine, Haltung zeigen, der Verein Dresden – Place to be! e.V. und der Cellex Stiftung.

15:35 Uhr | Europäisches Partnerschaftsprojekt

Die Städte Dresden, Stuttgart und Straßburg haben heute eine Solidaritätspartnerschaft mit Chmelnyzkyj in der Ukraine angekündigt. Künftig wollen sie ihre Hilfen auf die Industriestadt mit rund 270.000 Einwohnern konzentrieren und bündeln. Als Solidaritätspartnerschaft wolle man die zentrale und unverzichtbare Rolle der ukrainischen Kommunen unterstreichen, "die an vorderster Front für den Schutz der Bevölkerung und die Aufrechterhaltung der öffentlichen Dienstleistungen sorgen".

15:16 Uhr | Zwickau zeigt Sicht von Ukrainerinnen

Im Zwickauer Rathaus ist in diesen Minuten eine Ausstellung eröffnet worden unter dem Titel: "Der Tag, der alles veränderte". Darin schildern geflüchtete Ukrainerinnen ihre Erlebnisse und zeigen, warum sie fliehen mussten.

Um 17 Uhr beginnt ein ökumenisches Friedensgebet im Dom St. Marien in Zwickau.

14:42 Uhr | Friedensgebet und Gedenken in Zittau

Zum Friedensgebet und Gedenken haben der Zittauer OB Oberbürgermeister Thomas Zenker, die Kirchgemeinden der Stadt und das Unterstützernetzwerk für die geflüchteten Ukrainer seit 14 Uhr auf den Zittauer Marktplatz eingeladen.

Ich danke all den ukrainischen Geflüchteten, dass sie sich trotz ihrer schwierigen Situation so deutlich bemühen, sich in unsere Stadtgesellschaft zu integrieren und bin stolz auf die Solidarität der Zittauer Unterstützerinnen und Unterstützer.

Thomas Zenker Oberbürgermeister der Stadt Zittau

14:30 Uhr | Verkehrseinschränkungen in Leipzig ab 17:30 Uhr

Unter dem Motto "Neun Jahre Krieg, ein Jahr Großinvasion - Freiheit und Frieden für die Ukraine!" ist für heute ein Aufzug in Leipzig mit bis zu 2.000 Teilnehmenden angezeigt worden. Wie das Leipziger Ordnungsamt informiert, sind wegen der Demonstration anlässlich des 1. Jahrestages der russischen Invasion in der Ukraine von 17:30 bis 20:30 Uhr auf dieser Route über den Innenring Verkehrseinschränkungen möglich:

  • Augustusplatz, Gewandhausseite (Auftakt am Augustusplatz), Roßplatz, Martin-Luther-Ring, Dittrichring, Goerdelerring, Tröndlinring, Willy-Brandt-Platz, Georgiring, Augustusplatz, Gewandhausseite (Abschluss).

13:45 Uhr | Russische Studentin aus Chemnitz hilft Ukrainern

Anna stammt aus Wolgograd, lebt in Chemnitz und studiert BWL in Mittweida. Als sie vor einem Jahr vom Kriegsbeginn hörte, bot ihrer Cousine Marina, die im ukrainischen Mariupol lebte, an, nach Chemnitz zu kommen. Diese lehnte ab, erbat sich aber Hilfe für Freunde. Anna stimmte zu. Aus einer Familie, die daraufhin nach Chemnitz zog, wurden 35 Familien. Auch Marina kam schließlich nach. Anna betreut sie alle und musste sich dafür von einem Traum verabschieden.

13:30 Uhr | Petra Köpping vergleicht Integrationsarbeit mit Marathon

Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) sagt anlässlich der ersten Jährung des russischen Angriffs auf die Ukraine: "Es ist kaum vorstellbar, was die Menschen in der Ukraine durchleben müssen. Der Krieg zwang und zwingt Millionen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Gut 50.000 Ukrainerinnen und Ukrainer, darunter viele Frauen mit Kindern, sind in Sachsen untergekommen. Man fühlt sich hilflos angesichts dieses Schreckens: Krieg mitten in Europa gepaart mit dem Leiden so vieler Menschen."

Deshalb stehe das Land denjenigen bei, die in Sachsen Zuflucht gefunden haben. Integration sei dabei die Aufgabe, "die wir mit all unserer Kraft angehen. Ich bin sehr dankbar für die vielen Haupt- und Ehrenamtlichen im Freistaat, die Vereine, Initiativen, Kitas, Schulen und Kommunen, die helfen und unterstützen, wo sie nur können. Ich weiß, dass das anstrengend ist. Dass bei einigen Unterstützern die erste Euphorie verflogen ist. Wir können es nach wie vor mit einem Marathon vergleichen. Für viele Probleme brauchen wir einen langen Atem."

13:00 Uhr | Friedensbanner am Chemnitzer Rathaus

Am Vormittag sind Friedensbanner am Chemnitzer Rathaus angebracht worden. Sie hängen am Rathaus, an und in der Galerie Roter Turm, an der Oper und in der Jakobi-Kirche. "Durch das Stefan-Heym-Jugendkunstprojekt sind wir in ganz Sachsen unterwegs. Im vergangenen Jahr sind 46 neue Banner entstanden, neun im André-Gymnasium Chemnitz, sieben in der Annen-Oberschule, jeweils fünf im Pestalozzi-Förderzentrum und in der Entdecker-Schule. Die Montessori-Schule hat mit 13 neuen Bannern wieder den größten Anteil beigesteuert und im Gymnasium Zwönitz wurden sieben Banner gestaltet. Durch die sechs Workshops in ganz unterschiedlichen Schulen ist eine große Vielfalt der Meinungen entstanden", sagt Gerald Richter von der Bürgerinitiative Aktion, der Initiator des Kunstprojektes.

12:15 Uhr | In Sachsens Schulen lernen derzeit 9.626 Menschen aus der Ukraine

Viele Geflüchtete aus der Ukraine nach Sachsen sind Kinder und Jugendliche - die nun im Freistaat zur Schule gehen. Nach einem rasanten Anstieg der Aufgenommenen an öffentlichen Schulen in Sachsen von 653 im April 2022 auf 9.301 Schülerinnen und Schüler im Oktober 2022, stagniert die Anzahl seither bei rund 9.500. Derzeit werden nach Angaben des Kultusministeriums 9.626 Ukrainerinnen und Ukrainer an öffentlichen Schulen Sachsens unterrichtet.

Dabei lernen in den Ballungszentren Chemnitz, Dresden und Leipzig mit insgesamt 7.127 die meisten Schülerinnen und Schüler, wobei sich diese Zahl relativ gleichmäßig auf die drei Großstädte aufteilt. 4.032 Kinder und damit ein Großteil der aufgenommenen Kinder verteilt sich auf Grundschulen. Auch an sächsischen Oberschulen wurden mit rund 3.000 eine Vielzahl an Geflüchteten aufgenommen. Die Zahl ukrainischer Schülerinnen und Schüler an Gymnasien liegt derzeit bei rund 1.800 Kindern und Jugendlichen. Auch Lehrkräfte aus der Ukraine arbeiten derzeit in Sachsen.

11:30 Uhr | Stadtobere von Freital schicken Brief an Bundeskanzler

In einem offenen Brief mit dem Titel "Für Frieden in Europa, gegen jeden Krieg" haben sich Oberbürgermeister Uwe Rumberg und zahlreiche Stadträte der Großen Kreisstadt Freital an Bundeskanzler Olaf Scholz gewandt. Anlass sind die jüngsten Entscheidungen sowie die anhaltende Debatte zu Waffenlieferungen in die Ukraine. Im Brief erklären die Unterzeichner, dass sie gegen jede Waffenlieferung aus deutscher Produktion oder von deutschem Boden an die Ukraine und an weitere Krisengebiete sind.

Uwe Rumberg
Uwe Rumberg (CDU), der Oberbürgermeister von Freital, spricht sich gegen Waffenlieferungen an die Ukraine aus. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Sebastian Kahnert

11:15 Uhr | Reporterin begleitet Rückkehrende im Flixbus

Sechsmal am Tag startet ein Flixbus in Dresden gen Ukraine mit Umstieg in Warschau, Berlin oder Prag. Etwa 27 Stunden dauert die Fahrt nach Kiew. Die Tickets sind bereits eine Woche vorher knapp. MDR SACHSEN hat fünf Menschen begleitet, die mit dem Bus zurück in die Ukraine reisen.

11:00 Uhr | Staatliche Einrichtungen und Behörden hissen Ukraine-Flaggen

Vor der Staatskanzlei, Staatsministerien und weiteren Landesbehörden wehen heute Ukraine-Flaggen - als Geste der Solidarität mit den Menschen in dem überfallenen Land. Neben den Staatsministerien sowie den Behörden und Dienststellen ihres jeweiligen Geschäftsbereichs dürfen auch Stiftungen und Körperschaften des öffentlichen Rechts, die dieser Aufsicht unterstehen, die Flaggen hissen.

10:30 Uhr | Ukrainehilfe von Arche Nova erreicht über 30.000 Menschen

Die Dresdner Hilfsorganisation Arche Nova konnte mit einer Spendensumme von über 1,2 Millionen Euro über 30.000 vom Ukraine-Krieg betroffenen Menschen helfen. Gemeinsam mit lokalen Partnern im Osten des Landes leistet die Organisation humanitäre Hilfe. Im Fokus stehen dabei die Versorgung von Binnenvertriebenen, die in der südukrainischen Großstadt Dnipro Schutz suchen, sowie die Verteilung von Hilfsgütern in Orten nahe der Frontlinie im Gebiet Donezk. Diese umfassen unter anderem Lebensmittel, Wasser, Hygienekits sowie Decken, Kleidung, Öfen und Brennstoffe.

10:15 Uhr | Wie sich Fluchterfahrungen auswirken können

Nachdem Russland vor genau einem Jahr die Ukraine überfallen hatte, gab es nach dem ersten Entsetzen auch in Sachsen viel Hilfsbereitschaft. Ein Mann nahm drei Frauen und Kinder aus der Ukraine auf, nach einer dramatischen Flucht.

09:30 Uhr | Ausstellungen in ganz Sachsen befassen sich mit der Ukraine

Zum ersten Jahrestag des Ukraine-Kriegs rücken viele Ausstellungen in Sachsen das Land und seine Menschen in den Fokus. In Chemnitz sind Fotos und Schicksale von ukrainischen Geflüchteten zu sehen. Leipzig taucht in die Geschichte der Ukraine ein und zeigt erschütternde Vorher-Nachher-Bilder zerstörter Theater und Museen. In Mittweida präsentieren ukrainische Kinder eigene Kunst und in Zittau werden um die Welt gegangene Kriegsfotos ausgestellt.

09:15 Uhr | Zwei Ukrainerinnen die in Leipzig leben, berichten von ihrer Lage

Seit Kriegsbeginn haben in den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen mehr als 15.000 Ukrainer und Ukrainerinnen Zuflucht gesucht. Wie leben sie einem fremden Land, fast 2.000 Kilometer von ihrem Zuhause entfernt, wenn das Herz doch eigentlich nur für die Heimat schlägt? Wie planen, wenn niemand weiß, wie lange dieser Krieg noch dauert? Zwei Ukrainerinnen aus Leipzig haben MDR SACHSEN erzählt, wie sie mit der Situation umgehen.

09:00 Uhr | Bahn wirbt im Hauptbahnhof Leipzig Mitarbeiter aus der Ukraine an

In einem gläsernen Büro an den Gleisen des Leipziger Hauptbahnhofs werben gebürtige Ukrainer potenzielle Mitarbeiter an. Mit den Geflüchteten aus der Ukraine will die Deutsche Bahn Personallücken füllen. "Neben Ukrainerinnen und Ukrainern kommen aber auch Menschen verschiedenster anderer Nationalität von nah und fern zu uns", sagt Kamran Radzhput. Der gebürtige Ukrainer ist Angestellter der Job-Welt der Deutschen Bahn am Hauptbahnhof. Auch die Sächsische Arbeitsagentur sieht in den Geflüchteten Potenzial für den Arbeitsmarkt.

07:20 Uhr | Schweigeminuten in Chemnitz

Etwa 500 Menschen haben sich am Donnerstag auf dem Marktplatz vor dem Chemnitzer Rathaus versammelt. Unter dem Motto "Mein Licht brennt für die Ukraine" hatte der Verein AG Ukraine-Chemnitz-Europa eingeladen. Die Teilnehmenden, darunter viele Ukrainerinnen und Ukrainer, aber auch Chemnitzer, versammelten sich in einem großen Kreis, viele hatten Fahnen der Ukraine und Kerzen dabei.

Vor Ort wurden kleine Schilder mit Ortsnamen an diejenigen verteilt, die von dort fliehen mussten. Nachdem eine lange Liste von Orten in der Ukraine verlesen wurde, die seit Kriegsbeginn angegriffen oder mit Raketen beschossen worden sind, gedachten die Anwesenden dieser und der Opfer des Krieges in fünf Schweigeminuten.

06:00 Uhr | Kretschmer sichert Ukraine Solidarität zu

Ministerpräsident Michael Kretschmer sichert den Menschen der Ukraine die Solidarität Sachsens zu. "Jeden Tag gibt es neues Leid und neue Kriegsverbrechen, jeden Tag sterben Menschen. Es ist bewundernswert, wie sich die Ukrainerinnen und Ukrainer zur Wehr setzen für die Souveränität ihres Landes, für Freiheit und Demokratie", so Kretschmer in Dresden. Er sei auch beeindruckt von der großen Solidarität der Sachsen.

05:45 Uhr | Zahlreiche Veranstaltungen in Sachsen geplant

Zum Jahrestag des Angriffskriegs auf die Ukraine sind in Sachsen zahlreiche Veranstaltungen geplant. So sind in Leipzig und Dresden Demonstrationen angemeldet. Doch auch in vielen anderen Städten finden Aktionen statt. So ruft zum Beispiel das Sozialforum Bautzen dazu auf, den Hauptmarkt mit Teelichtern zum Leuchten zu bringen.

Friedensgebete gibt es unter anderem in der Jacobikirche in Freiberg, in der Stadtkirche Eibenstock und in Görlitzer Kirchen. In Chemnitz rufen die Organisatoren des European Peace Ride, der Neuauflage der Friedensfahrt, im Rahmen der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 zu einer Rad-Demonstration für den Frieden auf.

05:30 Uhr | 63.000 Ukraine-Flüchtlinge in Sachsen

Heute jährt sich der Angriff Russlands auf die Ukraine zum ersten Mal. Zehntausende Menschen wurden verletzt und getötet, Millionen sind aus ihrer Heimat geflohen. Mehr als 63.000 Ukrainerinnen und Ukrainer, oft Frauen und Kinder, sind nach Sachsen gekommen und haben hier Schutz gesucht. Einige von ihnen haben MDR SACHSEN ihre bewegenden und teils sehr bedrückenden Geschichten erzählt.

MDR (ali/sho/kk)/dpa/epd

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 24. Februar 2023 | 19:00 Uhr

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