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Tief "Egon"Orkanböen und Verkehrseinschränkungen in Sachsen

14. Januar 2017, 10:40 Uhr

Orkanböen auf dem Fichtelberg

Das Sturmtief "Egon" ist am Freitag mit hohen Windgeschwindigkeiten über Sachsen hinweggefegt. Auf der Wetterwarte des Fichtelbergs wurde kurz nach 6 Uhr eine Windspitze von 149 Kilometer pro Stunde gemessen. Das entspricht Windstärke 12.

Vogtland- und Erzgebirgsbahn drosselen ihr Tempo

Wegen der orkanartigen Sturmböen fuhren die Vogtland- und die Erzgebirgsbahn auf allen Linien langsamer. Die Höchstgeschwindigkeit der Züge wurde auf 50 Kilometer pro Stunde begrenzt, wodurch es zu Verspätungen kam. "Die Sicherheit unserer Fahrgäste geht vor Pünktlichkeit", erklärte ein Sprecher der Vogtlandbahn.

Die Erzgebirgsbahn teilte mit, dass ein Schneepflug bis Sonnabend im Einsatz sein soll. Auch auf den Bahnhöfen sei Winterdienst im Einsatz gewesen, um die Weichen freizuhalten. Zudem wurde der Bereitsschaftsdienst verstärkt.

Beeinträchtigungen im Flugverkehr

Tief "Egon" hat auch den Flugverkehr in Sachsen beeinträchtigt. Bis Freitagmittag sind die Flüge von und nach Frankfurt sowohl am Flughafen Leipzig/Halle wie auch in Dresden gestrichen worden. Am Nachmittag hatte sich die Lage aber wieder stabilisiert. Es gab Verspätungen, aber die meisten Verbindungen wurden angeboten.

Zugstrecke wegen Sturmschäden blockiert

Nach Angaben der Mitteldeutsche Regiobahn ist auf der Sachsen-Franken-Magistrale der Abschnitt Hohenstein-Ernstthal - St. Egidien wegen umgestürzter Bäume gesperrt gewesen. Es wurde ein Busnotverkehr eingerichtet. Die von der Vogtlandbahn betriebene Strecke Mehltheuer - Syrau war zeitweise ebenfalls gesperrt. Auch im Fernverkehr musste mit Verspätungen auf den ICE-Strecken gerechnet werden. Die Züge durften wegen der heftigen Windböen nicht mit Höchstgeschwindigkeit fahren.

Landkreis Görlitz sieht sich gut gerüstet

Angesichts der von Meteorologen angekündigten Warnungen vor Schnee und Sturm fühlte sich der der Landkreis Görlitz gut gerüstet. Zurzeit sind in den Lagern noch 2.140 Tonnen Streusalz vorhanden, weitere 750 Tonnen sollen hinzukommen. Die Straßenmeistereien betreuen mit rund 116 Mitarbeitern mehr als 1.200 Kilometer Straßen. Wie Sprecherin Marina Michel mitteilte, werden die vier Straßenmeistereien zudem von jeweils fünf privaten Firmen unterstützt.

Einschränkungen für Wintersportler

Aus Sichheitsgründen waren in den Skigebieten im Erzgebirge und Vogtland einige Lifte geschlossen. Auch die Fichtelberg-Schwebebahn stellte am Freitag den Betrieb ein. Zudem war beispielsweise die Loipe in Erlbach gesperrt und in Klingenthal wurde von der Nutzung abgeraten. Auch die Skiwelt Schöneck im Vogtland blieb wegen des Schneesturms geschlossen.

Umgestürzte Bäume und gesperrte Straße

Die Feuerwehr ist wegen umgestürzter Bäume in der Region Zwickau im Dauereinsatz gewesen. So drohte unter anderem in Rodewisch ein Baum auf die B169 zu fallen. Die Bundesstraße wurde deshalb sicherheitshalber zeitweise voll gesperrt.

MDR-Reporterin: "Annaberg ist voller Müll"

In Annaberg-Buchholz sind wegen des Sturms zahlreiche Mülltonnen umgekippt. Der Unrat sei flächendeckend in den Straßen verteilt. "Die Stadt ist voller Müll", fasste eine MDR-Reporterin die Situation zusammen.

Biker auf Augustusburg rücken zusammen

Auch auf Schloss Augustusburg, wo dieses Wochenende das Motorrad-Wintertreffen stattfindet, hat der Sturm gewütet. In der Nacht ist nach Aussagen des Veranstalters ein Mannschaftsschlafzelt zerstört worden. Die rund 15 betroffenen Biker schlugen ihr Quartier in einer freien Garage auf. Bislang sei noch niemand abgereist. Im Gegenteil: Die Zweirad-Fans seien sehr findig. So habe man Zelte zusammengelegt und mit Schnee bedeckt. Die Organisatoren hofften, dass sich die Wetterlage wie angekündigt beruhigt.

Straßenmeisterei rät von Fahrten ins Erzgebirge ab

Die Straßenmeistereien im Erzgebirge sind wegen schneeverwehter Straßen im Dauereinsatz gewesen. Kaum war eine Straße geräumt, wurde sie schon wieder zugeweht. Besonders stark betroffen waren unter anderem die B95 zwischen Chemnitz und Ehrenfriedersdorf oder auch die S258 zwischen Geyer und Elterlein. Es wurde geraten, unnötige Fahrten ins Erzgebirge zu unterlassen.

Schule in Annaberg schließt früher

Schüler am evangelischen Gymnasium in Annaberg hatten seit dem Mittag schneefrei. Sie wurden vorzeitig ins Wochenende geschickt, um rechtzeitig mit Bussen und Bahnen nach Hause zu kommen.

Bus bleibt in Schneewehe stecken

Auf der gesperrten Straße zwischen Eibenberg und Einsiedel ist am Mittag ein Bus in eine Schneewehe gefahren und stecken geblieben. Wie ein MDR-Reporter mitteilte, darf die Ortsverbindung trotz der Schneeverwehungen von der CVAG genutzt werden. Die örtlichen Feuerwehren konnten den Bus anfangs nicht befreien. Die Kameraden warteten auf Verstäkung vom Technischen Hilfswerk.

Über dieses Thema berichtete MDR SACHSEN auch im Radio und FernsehenMDR 1 RADIO SACHSEN | 13.01.2017 | Nachrichten ab 05:00 Uhr

MDR SACHSENSPIEGEL | 13.01.2017 | 19:00 Uhr