Nach Waldbrand Rund zwei Millionen Euro für Tourismus in der Sächsischen Schweiz

23. August 2022, 16:30 Uhr

Das verheerende Feuer in der Sächsischen Schweiz hat enorme Schäden in der Natur hinterlassen, auch Hotels, Pensionen und Tourismus mussten aufgrund des Feuers Ausfälle verkraften. Viele Buchungen wurden von Urlaubern storniert. Wie den Betroffenen geholfen werden kann und wie sich Sachsen künftig besser auf solche Naturgewalten vorbereiten kann, darüber hat die Regierung heute beraten. Mit einer Millionenförderung soll der Tourismus unterstützt werden.

  • Das Land Sachsen will zwei Millionen Euro Soforthilfen für Einnahmeausfälle an Hoteliers und Gastronomen in der Sächsischen Schweiz zur Verfügung stellen.
  • Eine Werbekampagne soll Touristen nach dem Waldbrand wieder in die Region locken.
  • Die Landesregierung hat Voraussetzungen für die Betriebe festgelegt, um die Soforthilfen zu erhalten.

Die Sächsischen Schweiz wird nach den verheerenden Waldbränden vom Land mit einem Soforthilfeprogramm von rund zwei Millionen Euro unterstützt. Sachsens Kabinett hat die Förderung am Dienstag verabschiedet. Das Geld sollen betroffene Hotels, Pensionen- und Gastronomieunternehmen sowie sonstige touristische Dienstleister erhalten.

Betroffen ist eine Region für die der Tourismus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber ist. Vor Ort konnte ich mir ein Bild machen, wie ernst die finanzielle Lage der Betriebe ist.

Barbara Klepsch (CDU) Tourismusministerin

Tourismusministerin Klepsch sprach davon, dass der Tourismus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber sei. Sie habe sich vor Ort ein Bild über die ernste finanzielle Lage der Betriebe machen können. Der massive Umsatzeinbruch für die Tourismusbetriebe in der Sächsischen Schweiz bedeute eine abrupte Unterbrechung der wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Pandemie.

Das Soforthilfeprogramm sei gerade jetzt sehr wichtig, um die Liquidität der betroffenen Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe in den Monaten August und September zu sichern, so Klepsch weiter. "Darüber hinaus unterstützen wir mit einer umfangreichen Werbekampagne im Herbst und Winter 2022, um die Region offensiv auf dem Reisemarkt zu platzieren", sagte die Ministerin.

Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch
Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU), will den betroffenen Regionen neben Finanzhilfen auch mit einer Werbekampagne helfen, um wieder Urlauber in die Sächsische Schweiz zu locken. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Daniel Schäfer

Einzelheiten zum Soforthilfeprogramm der Regierung

Konkret unterstützt werden nach Ministeriumsangaben Beherbergungs- und Gastronomieunternehmen sowie sonstige touristische Dienstleister in den Gemeinden Bad Schandau, Gohrisch, Hohnstein, Königstein, Lohmen, Neustadt, Rathen, Rathmannsdorf, Rheinhardtsdorf-Schöna, Sebnitz, Stolpen, Struppen und Wehlen.

Die Soforthilfe für betroffene Betriebe ist abhängig davon, wie stark und lang die Einschränkungen durch das Feuer waren und von der Lage im Waldbrandgebiet. Grundsätzlich gebe es eine Unterstützung bis zu 5.000 Euro für den Monat August. Unternehmen die zum Beispiel in den Gemeinden Bad Schandau und Sebnitz schließen mussten, können bis zu 10.000 Euro Hilfsgelder bekommen und zusätzlich für September bis zu 7.500 Euro. Für größere Betriebe mit mindestens 30 Beschäftigten, kann die Leistung für August bis zu 20.000 Euro und für September bis zu 15.000 Euro betragen.

Staatliche Hilfen richten sich nach Einnahmeausfällen

Voraussetzungen für die Soforthilfe sind ein Umsatzrückgang jeweils um mindestens 35 Prozent im Vergleich zu 2019 sowie ein Liquiditätsbedarf, der aus unabweisbaren Einnahmeausfällen entstanden ist. Das Antragsverfahren und die Auszahlung des Hilfsprogramms soll in Kürze über das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge erfolgen.

MDR (dst)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 23. August 2022 | 14:00 Uhr

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