UnwetterStarkregen führt zu Überschwemmungen in Westsachsen - Mann weiter vermisst
Starke Unwetter sind am Dienstagabend über Sachsen niedergegangen. Während der Gewitter traten Flüsse und Bäche über die Ufer, Straßen und Grundstücke wurden überflutet. Vor allem Gemeinden im Vogtland und im Erzgebirge waren betroffen. Im Ortsteil Steinbach der Gemeinde Jöhstadt läuft die Suche nach einem Mann, der von einer Sturzflut mitgerissen wurde.
Die Unwetter haben im Vogtland die Feuerwehren auf Trab gehalten. So war in Oelsnitz nahe des Schlosses Voigtsberg ein Bach über die Ufer getreten. Angrenzende Häuser wurden teilweise anderthalb Meter unter Wasser gesetzt. So ein Hochwasser habe sie ihr ganzes Leben noch nicht erlebt, sagt Angelika Dohne, eine der Betroffenen. "Wenn du deinen Garten siehst, das ist schon Elend genug. Da hat es die ganzen Gartenmöbel weggeschwemmt. Außer der Hollywoodschaukel, die ist stehengeblieben."
Auch in Plauen gab es Überschwemmungen. Straßen mussten gesperrt werden. Die B173 vom Ortsausgang bis zur Autobahn war nicht mehr befahrbar. Wohnhäuser wurden geflutet. Mehr als hundert Helfer der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks (THW) waren insbesondere im Gebiet um den Friesenbach und um den Gondelteich im Einsatz.
Anwohner von Alt-Chrieschwitz im Stadtgebiet von Plauen berichteten, dass sie derartige Wassermassen innerhalb kürzester Zeit noch nicht erlebt hätten. Mehrere Häuser wurden überschwemmt. Objekte wurden mit Sandsäcken geschützt, das THW pumpte vielerorts das Wasser aus den Häusern. In einer Straße mussten die Anwohner in Sicherheit gebracht werden. Erst gegen zwei Uhr morgens entspannte sich nach Angaben der Stadt die Lage.
Rettungskräfte suchen nach abgetriebenen Mann
Schwer vom Unwetter betroffen war auch das Erzgebirge im Raum Annaberg. Besonders tragisch: In Steinbach wurde ein Mann von einer Sturzflut mitgerissen, die sich von der Preßnitz durch den Ort ergoss. Die Feuerwehr suchte bis in die Nacht hinein vergebens nach dem 51-Jährigen, am Mittwochmorgen setzten Polizei und Rettungskräfte die Vermisstensuche fort. Ein Hubschrauber ist außerdem angefordert, teilte die Polizei mit.
In der Region um Dresden beschränkten sich die Schäden vor allem auf umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste, wie die Polizei mitteilte. In der Nacht zum Mittwoch rückte die Dresdner Feuerwehr nach Angaben der Leitstelle zu mehr als 20 Einsätzen wegen des Unwetters aus. Neben Bäumen, die es beiseite zu räumen galt, mussten die Einsatzkräfte auch ein paar voll gelaufene Kellern auspumpen.
Zudem war die Bundesstraße 6 in Richtung Meißen stellenweise überflutet gewesen. Als sich dort eine Schlammlawine mit Geröll und Holz löste, wurde ein Auto beschädigt.
Heftigster Regen in Freiberg
Die heftigsten Niederschläge wurden laut Deutschem Wetterdienst (DWD) in den vergangenen 24 Stunden in Freiberg gemessen. Dort fielen 44,4 Liter pro Quadratmeter. Im vogtländischen Weischlitz-Heinersgrün wurden 43,8 Liter pro Quadratmeter gemessen. Für Ostsachsen rechnet der DWD am Mittwoch weiter mit einzelnen Gewittern. Am Donnerstag können vom Vogtland her ebenfalls einzelne Schauer und Gewitter über Sachsen ziehen - teils mit Starkregen.
Quelle: MDR/ma/dpa
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | Nachrichten | 14. Juli 2021 | 06:00 Uhr