Wetterumschwung Unwetter in Sachsen sorgen für teilweise hohe Sachschäden

17. August 2022, 10:38 Uhr

Sachsen stehen bis Mitte der Woche heiße Tage bevor. Erst Donnerstag soll es etwas mehr Abkühlung und Regen geben. Einen Vorgeschmack auf den Wetterumschwung gab es bereits am Montag. In Teilen Sachsens gingen am Montag kräftige Hitzegewitter nieder. Mindestens zwei Blitze schlugen in Wohnhäuser ein. Im Erzgebirge hagelte es. In der Oberlausitz lief ein Dorfteich über und Dresden kippte ein Gerüst um.

Nach den teils schweren Gewittern und Starkregenfeldern, die am Montag über Sachsen hinweggezogen sind, melden etliche Gemeinden teilweise hohe Sachschäden.

Brand im Dachstuhl und ausgefallene Turmuhr nach Blitzeinschlag

Nach Angaben der Stadt Aue ist durch das Gewitter die Läuteanlage der Kirche St. Nicolai beschädigt worden. Ein Blitzeinschlag während des Unwetters am Montag im Kirchturm sei dafür verantwortlich. Die Elektrik sei ausgefallen und die Turmuhr über mehrere Stunden zum Stehen gekommen. Um die Anlage müsse sich nun ein Elektriker kümmern.

Weniger glimpflich verlief nach Reporterangaben der Blitzeinschlag in einem Haus in Brandis im Landkreis Leipzig. Hier entzündete sich der Dachstuhl. Auch in Oberfrauendorf bei Dippoldiswalde brannte der Dachstuhl eines Wohnhauses nach Blitzschlag. Dabei entstand Sachschaden von rund 100.000 Euro. Verletzte gab es nach ersten Informationen nicht.

Einsätze nach Überschwemmung - Unwetter mit Hagel im Erzgebirge

In Wurzen wurde aufgrund des Unwetters eine Bahnunterführung überflutet. Ein Fahrzeug blieb im Wasser stehen, die Insassen konnten sich aber selbst befreien. Die Feuerwehr sperrte vorsorglich den Bereich ab.

In Neukirch in der Oberlausitz konnte der Dorfteich die Wassermengen nicht fassen und trat nach Angaben der Polizei über die Ufer.

Im Erzgebirge brachte das Unwetter stellenweise Hagel. Der Boden konnte das Wasser nicht so schnell aufnehmen. Zügig standen Straßen und Wiesen unter Wasser.

In der Dresdner Innenstadt war ein Baugerüst an der Augustusbrücke während der Gewitters umgestürzt. Zu Schaden kam niemand.

Große Niederschlagsmengen von der Kirnitzsch bis zur Mulde

Am Montagabend hatte der Deutsche Wetterdienst die Unwettergefahr aufgehoben. Zuvor waren nach langer Trockenheit örtlich hohe Regenmengen niedergegangen.

  • Lichtenhain-Mittelndorf nahe der Kirnitzsch: 41,5 Liter pro Quadratmeter (l/qm)
  • Steinigtwolmsdorf an der Weifa: 38,5 l/qm
  • Schwarzenberg (Mulde): 37,3 l/qm
  • Sohland/Spree: 36,9 l/qm
  • Wurzen (Mulde): 36,6 l/qm

Weil die Flüsse allerdings aufgrund der langen Hitzeperiode weitestgehend trocken sind, kam es am Montag nicht zu Überschwemmungen. Ein Beispiel: Am Pegel Kirnitzschtal der Kirnitzsch liegt der mittlere Wasserstand bei 51 Zentimetern, der mittlere Niedrigwasserstand bei 41 Zentimetern. Der Pegelstand des Flusses stieg am Montag von knapp 40 Zentimetern (bis etwa 15 Uhr) kurzzeitig auf 60 Zentimeter um etwa 17:15 Uhr an. Der Pegelstand für ein mittleres Hochwasser beträgt am dortigen Pegel 1,24 m.

"Diese Schwankungen der Pegelstände können vielerorts bei den lokalen Gewittergüssen auftreten", so Karin Bernhardt vom sächsischen Landesumweltamt.

Aussichten: Abkühlung noch diese Woche

Das Wetter am Montag war bestimmt durch feuchtwarme Luft. Durch diese Wetterlage steigt die Gefahr von Gewittern. Diese können innerhalb kurzer Zeit auftreten und Starkregen von bis zu 50 Litern pro Quadratmeter mit sich bringen. Auch mit Hagel und heftigen Sturmböen muss bei solchen Wetterlagen gerechnet werden. Am Mittwoch und Donnerstag können erneut Gewitter mit Starkregen in Sachsen auftreten.

MDR (dst/sw/lam/DWD/RWB)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus Dresden | 16. August 2022 | 05:00 Uhr

1 Kommentar

Kurzkommentator am 16.08.2022

... und nördlich von Dresden, im LK Meißen bis nach Brandenburg hinein, fiel nicht ein Tropfen ...

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