Prävention Hautkrebs: Kampagne aus Dresden wirbt für mehr UV-Schutz bei Sportlern

Wenn im Sommer die Sonne lacht, trainieren viele Sportlerinnen und Sportler im Freien. Allerdings ist das nicht ungefährlich. Durch die UV-Strahlung steigt das Hautkrebsrisiko deutlich. Eine in Dresden konzipierte Aufklärungskampagne weist jetzt bundesweit darauf hin - zunächst in Elite-Sportschulen.

Stabhochspringerin
Sport unter freiem Himmel macht Spaß, er birgt aber auch Gefahren - zum Beispiel für die Haut. Bildrechte: dpa

Fast jeder kennt UV-Strahlung, aber nur wenige wissen um die Gefahren. Vor allem vielen Sportlerinnen und Sportlern ist das oft nicht bewusst. Die Deutsche Krebshilfe und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) wollen deshalb mit einer bundesweiten Kampagne aufklären. Auch Profis von Dynamo Dresden und MDR-Moderatorin Susanne Klehn beteiligen sich an der Aktion. "Nach meiner eigenen Hautkrebserkrankung ist es mir ein großes Anliegen, andere für dieses Thema zu sensibilisieren", sagt Klehn, die Botschafterin für Hautkrebsprävention der Deutschen Krebshilfe ist.

Höchste UV-Belastung von 10 bis 16 Uhr

Entwickelt wurde das Projekt vom Präventionszentrum am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT). Eine der Leiterinnen, Friederike Stölzel, sagt, dass es vor allem beim Sport unter freiem Himmel ein enormes Hautkrebsrisiko gebe. "Nachwuchssportler verbringen in der Regel ungefähr 1.000 Stunden pro Jahr in der Sonne." Das sei extrem hoch und die Gefahr gerade in der Zeit der höchsten UV-Belastung von 10 bis 16 Uhr nochmal um ein Vielfaches  höher. Dazu komme das Schwitzen, wodurch die Haut schneller rot wird und das Krebsrisiko steigt.

Die eigene Einstellung, die direkte Sonne zu meiden, macht viel aus.

Friederike Stölzel Präventionszentrum am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden

Sportler sollten Mittagssonne meiden

In Videospots, auf Postern mit Verhaltensregeln oder in einem Handbuch mit Informationen sollen Sportler und Trainer Tipps für richtigen Sonnenschutz bekommen: Training morgens und am Nachmittag statt in der Mittagssonne oder zumindest Pausen im Schatten, Lauf- und Radstrecken durch den Wald, luftige Kleidung, die Schultern, Arme und Beine bedeckt. Auch Eltern und Lehrer werden sensibilisiert mit dem Ziel, das Thema im Sportleralltag zu etablieren. "Die eigene Einstellung, die direkte Sonne zu meiden, macht viel aus", findet Friederike Stölzel.

Aufklärungskampagne richtet sich an Elite-Sportschulen

Im Fokus sind bis Jahresende zunächst die rund 11.500 Kinder und Jugendlichen in insgesamt 43 Elite-Sportschulen in Deutschland. Danach werden alle Schulen mit Sportprofil einbezogen, später auch Vereine und Verbände sowie der Gesundheitssport. "Sport und Bewegung sind wichtig auch für die Krebsprävention. Man soll ja körperlich aktiv sein, idealerweise im Freien", sagt Stölzel. "Da darf man aber den UV-Schutz nicht aus den Augen verlieren." 

MDR (sth)dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 05. Mai 2022 | 19:00 Uhr

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