ArbeitsmarktThüringen braucht laut Arbeitsagentur mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland
In den nächsten zehn Jahren wird in Thüringen etwa ein Viertel der Beschäftigten in den Ruhestand gehen. Für stabile Beschäftigungsverhältnisse sind laut Arbeitsagentur mehr ausländische Arbeitskräfte von Nöten.
Thüringen steht vor einem großen Verlust an Arbeitskräften in den kommenden zehn Jahren. Laut Markus Behrens, Chef der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit, kommt auf zwei Aussteiger aus dem Arbeitsmarkt ein Einsteiger. Die Zahl der Erwerbstätigen werde sich in Thüringen bis 2040 um 294.000 verringern. Das wäre ein Rückgang von etwa 24 Prozent, sagte Behrens am Dienstag.
Thüringen fehlt Willkommenskultur
Um auch in Zukunft stabile Beschäftigungsverhältnisse zu haben, muss der Freistaat laut Behrens die Zuwanderung aus Drittstaaten forcieren. Bereits in den vergangenen Jahren habe eine deutliche Zunahme ausländischer Arbeitskräfte die Beschäftigungsentwicklung in Thüringen stabilisieren können. Seit Januar 2010 habe sich die Zahl der Ausländer in Thüringen von rund 6.600 auf mehr als 54.400 im Juli 2021 erhöht. Etwa 10.000 neue ausländische Arbeitskräfte seien jedes Jahr notwendig, so Behrens.
Allerdings stecke Thüringen beim Anwerben neuer Arbeitskräfte noch in den Kinderschuhen. Da derzeit erst wenige Hundert Jugendliche aus anderen Staaten angeworben werden. Gebraucht wird laut Behrens eine Willkommenskultur.
Kaum Ukraine-Flüchtlinge melden sich bei Arbeitsagenturen
Von den Geflüchteten aus der Ukraine hätten sich bislang nur wenige bei den Arbeitsagenturen gemeldet. Zwar gebe es erst wenig Auswirkungen auf dem Thüringer Arbeitsmarkt infolge des Ukraine-Kriegs. Doch würden der Konflikt, Versorguns- und Lieferengpässe und steigende Energiepreise nicht spurlos am Arbeitsmarkt vorübergehen.
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MDR (jn)
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 26. April 2022 | 14:00 Uhr
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