Kernenergie Suche nach Atommüll-Endlager: Thüringer Landräte fordern mehr Transparenz

26. Juni 2022, 11:42 Uhr

Bei der Suche nach einem Atommüll-Endlager wünschen sich Thüringer Landräte mehr Transparenz. Bisher sei zu wenig über einen möglichen Standort in Thüringen diskutiert worden, hieß es bei einer Runde am Samstag in Jena. In Thüringen kommen wegen ihrer Beschaffenheit zwei Gebiete in Frage.

Bei der Suche nach einem Atommüll-Endlager wünschen sich Thüringer Landräte mehr Transparenz. Das wurde am Samstag bei einer Diskussionsrunde in Jena deutlich. Wie Landrätin Peggy Greiser (parteilos) aus dem Kreis Schmalkalden-Meiningen MDR THÜRINGEN sagte, hätten sich noch nicht viele Menschen mit dem Thema beschäftigt.

Keiner wolle ein Atommüllendlager vor seiner Haustür. Trotzdem müsse man miteinander reden und die Abläufe genau erklären - um Ängste zu nehmen, sagt die Landrätin. Gleichzeitig müssten sich die Menschen aber auch mit dem Thema auseinandersetzen und nicht gleich alles ablehnen.

Anregungen sollen in Gremium fließen

Landrat Reinhard Krebs (CDU) aus dem Wartburgkreis wünscht sich zudem, dass der Bund bei der Thematik auch Anreize schaffe, statt nur zu fordern. Krebs nannte etwa Investitionen in die Infrastruktur.

Zur Diskussionsrunde geladen hatte das Nationale Begleitgremium. Es unterstützt die Suche nach einem Atommüllendlager in Deutschland. Die in Jena gesammelten Anregungen will das Gremium in seine Arbeit einfließen lassen. Vertreter versprachen zudem, dass sie keine Region bei der Suche nach einem Endlager bevorzugen oder benachteiligen wollen.

Endlager-Standort soll bis 2031 feststehen

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat die Aufgabe, bis zum Jahr 2031 einen Standort für das geplante Atommüll-Endlager zu finden. Dort sollen alle hochradioaktiven Abfälle aus Kernkraftwerken gelagert werden. Bislang sind 90 sogenannte Teilgebiete festgelegt worden, die aufgrund ihrer geologischen Gegebenheiten in Frage kommen. Zwei davon liegen in Thüringen. Dabei handelt es sich um die Steinsalzlagerstätten in Nord-, Mittel- und Südwestthüringen, sowie um eine Gesteinsformation, die von Eisenach ins Weimarer Land führt. Nach einer Vorauswahl sollen insgesamt zehn Gebiete übrigbleiben und genauer untersucht werden.

MDR (dst)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 26. Juni 2022 | 10:00 Uhr

5 Kommentare

knarf2 am 26.06.2022

Keiner möchte diese hochgiftigen Substanzen in seiner Nähe haben,nicht einmal
die Befürworter von Atomstrom.Also darf man auf etwaige festgelegte Lagerstätten
gespannt sein!Mit Hilfe von Demos wird sich wohl alles noch
vermutlich Jahrzehnte hinziehen

Tamico161 am 26.06.2022

Also bei mir im Keller wäre Platz für 4-5 Fässchen! Die Reststrahlung kann ich bestimmt in Energie umwandeln um zum Beispiel zu heizen im kommenden Winter?

kleinerfrontkaempfer am 26.06.2022

Auf der Suche und der Ansiedelung von Arbeitsplätzen ist Verantwortlichen/Politikern kein Risiko zu hoch.

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