Fachkräftemangel 70 Prozent der Hotel- und Gastronomie-Azubis in Thüringen sind Migranten
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13. August 2024, 12:22 Uhr
Fast 70 Prozent der Lehrlinge im Bereich Hotel und Gastronomie in Thüringen kommen laut dem Branchenverband Dehoga aus dem Ausland. Deutsche würden zuletzt immer seltener in die Branche einsteigen.
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Die Mehrheit der Azubis in der Hotel- und Gastronomie-Branche in Thüringen kommen aus dem Ausland. Das teilte der Branchenverband Dehoga zum Start des neuen Ausbildungsjahrs für rund 450 Lehrlinge am Montag mit. Die ausländischen Lehrlinge kommen aus insgesamt 33 Nationen, darunter Indien, Thailand Marokko oder Vietnam.
Ihre Zahl steigt nach Angaben des Dehoga seit Jahren stetig an. Inzwischen seien es 70 Prozent. Deutsche hingegen würden sich immer seltener für eine Ausbildung im Gastronomiebereich entscheiden.
Chance gegen den Fachkräftemangel
Um die Azubis anzuwerben, arbeitet der Landesverband mit internationalen Agenturen und Sprachschulen zusammen. Voraussetzung für eine Ausbildung zum Koch oder Hotelfachmann sind gute Deutschkenntnisse.
Um die Lehrlinge auch nach ihrem Abschluss in Thüringen zu halten und den Fachkräftemangel abzufedern, unterstützten sie während der Ausbildung intensiv Dehoga-Mitarbeiter, heißt es beim Verband. Sie könnten zum Beispiel im verbandseigenen Wohnheim leben und würden bei Behördengängen unterstützt.
250.000 Fachkräfte sollen 2035 in Thüringen fehlen
Laut einer Arbeitsmarkt-Studie im Auftrag des Arbeitsministeriums aus dem Frühjahr 2024 sollen im Jahr 2035 etwa 250.000 Fachkräfte in Thüringen fehlen. Ein Grund dafür ist, dass viele Menschen in den kommenden Jahren in Rente gehen. Besonders betroffen ist demnach die Reinigungsbranche. Helfen könne der Zuzug gut ausgebildeter Menschen. Außerdem müssten Ausbildungsberufe attraktiver werden und Absolventen im Land gehalten werden.
MDR (soh/dst)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 12. August 2024 | 18:00 Uhr
martin vor 4 Wochen
@kgz: Nun ja, in dem Fall würde ich in der Tat sagen, dass das Praktikum erfolgreich war: Ihre Tochter hat die Realität des Berufsfelds (jedenfalls in dem Betrieb) erlebt und erkannt, dass es nicht das ist, was sie machen möchte. Viel besser, als wenn eine derartige Erkenntnis erst während der Ausbildung kommt und ein junger Mensch entweder einen "unpassenden" Beruf erlernt oder die Ausbildung abbricht.
martin vor 4 Wochen
@anita l: Ich finde nicht, dass 14 Tage feilen bei einem Schülerpraktikum sinnvoll sind. Es sollte dabei ja nicht um das Erlernen von (handwerklichen) Fähigkeiten gehen, sondern darum einen Überblick über ein Berufsfeld zu erhalten. Meiner Meinung nach jedenfalls. Dass Ihr Sohn trotz 14 Feiltagen immer noch Freude an der Ausbildung zum Elektrotechniker hat, ist gut für Ihren Sohn - aber m.M.n. kein grundsätzlich sinnvolles Argument.
randdresdner vor 4 Wochen
So absolut kann man das für Deutschland leider nicht sagen. Wie gesagt - es gibt eine Partei die hat millionenfache Remigration (ich nenne es Deportation) vor. Herr Höcke wird sogar genauer: „Wir werden auch ohne Probleme mit 20-30 Prozent weniger Menschen in Deutschland leben können.“