Bäume Waldumbau für Klimawandel: Hunderttausende Eichen in Thüringens Wälder gepflanzt
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In Thüringen sind 2021 am häufigsten Eichen gepflanzt worden, um Lücken in Wäldern zu füllen, die durch Sturm, Dürre oder Borkenkäfer entstanden waren. Durch die Neupflanzungen sollen Mischwälder entstehen, die dem Klimawandel besser standhalten können.

In Thüringens Wälder kehren die Eichen zurück. Sie waren in den Landesforsten im vergangenen Jahr die am häufigste gepflanzte Baumart, um Lücken zu füllen, die durch Sturm, Trockenheit oder Borkenkäferbefall entstanden waren. Das teilte das Agrarministerium auf Anfrage in Erfurt mit.
Insgesamt seien 2021 von der Landesforstanstalt 826.000 junge Eichen auf einer Fläche von 198 Hektar gepflanzt worden. Die Forstbaumschule in Breitenworbis habe die Bäumchen aus Samen gezogen.
Walderneuerung: Mischwälder sollen Klimawandel besser standhalten
Häufig zur Walderneuerung eingesetzt wurden nach Ministeriumsangaben auch Douglasien - aus der Familie der Kieferngewächse - mit 306.000 Bäumchen. Außerdem 243.000 Buchen- und 181.000 Weißtannen-Setzlinge. Hoch sei auch der Anteil von Ahornarten, Linden, Ulmen und Hainbuchen.
Durch die Neupflanzungen sollen Mischwälder entstehen, die dem Klimawandel besser trotzen können als die bislang am häufigsten vorkommendenden Fichtenmonokulturen.
2021: Fast 2,1 Millionen Bäume in Thüringen gepflanzt
Im vergangenen Jahr waren als Reaktion auf die hohen Waldschäden so viele neue Bäume in Thüringen gepflanzt worden wie seit Jahren nicht. Das Agrarministerium sprach von einem Rekordwert mit fast 2,1 Millionen Neupflanzungen durch die Landesforstanstalt. Ähnlich hoch werde die Zahl der Setzlinge in diesem Jahr sein, die allein im Landesforst in den Boden kommen sollen.
MDR (fno)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 15. April 2022 | 18:00 Uhr
Freies Moria vor 10 Wochen
Lustig, weil die Eiche noch vor einigen Generationen aus den Wäldern zugunsten profitablerer Holzsorten verdrängt wurde!
Statt an Klimakram erinnert mich die Situation an die Überzüchtung der Landwirtschaft in Amerika, mit Krankheiten und Fehlernten in der Folge. Dort drehte man die Optimierung einen Zahn zurück und dann lief es wieder - so auch hier.
Wohlgemerkt - zu Zeiten des US Problems glaubte man noch an eine direkt bevorstehende Eiszeit. Damals wie heute war man einfach nicht in der Lage das Klima vorauszusagen...
part vor 10 Wochen
Dabei sollte bei der Waldbepflanzung die gute alte Streuobstwiese nicht vergessen werden, welche die Biodiversität erhöht und schneller wächst als Eichen. Oder soll nur wieder ein neuer Wirtschaftswald angelegt werden, der lediglich etwas mehr Artenvielfalt bietet?