Schienenverkehr Diesel adé: Deutsche Bahn bestellt 19 Akku-Züge für Thüringen

17. April 2025, 17:36 Uhr

Thüringen soll in den nächsten Jahren neue Elektrozüge mit Akkus bekommen. Wie der Eisenbahnbauer Stadler mitteilte, hat die Bahn-Tochter DB Regio 19 Akku-Fahrzeuge bei dem Schweizer Unternehmen bestellt. Es wären nach aktuellem Stand die ersten derartigen Fahrzeuge in Thüringen. DB Regio hatte nach einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag für das sogenannte Mittelthüringer Akku-Netz erhalten.

Die Stadler-Triebwagen haben Stromabnehmer wie gewöhnliche elektrische Bahnfahrzeuge. Der Lokführer fährt die Abnehmer aus, wenn es eine Oberleitung gibt, und lädt die Akkus. Die liefern dann Strom für bis zu 80 Kilometer Fahrt auf Abschnitten ohne Fahrdraht.

Neue E-Züge sollen Dieseltriebwagen ersetzen

Außerdem sollen die neuen Akku-Züge erstmals ein für Thüringen einheitliches Innen- und Außendesign erhalten. Darin enthalten sind den Angaben nach auch mehr Sitzplätze, barrierefreie Einstiege, Videoüberwachung, WLAN-Zugang und "moderne elektronische Fahrgastinformationen". 

Batteriebetriebene Fahrzeuge sollen ab 2028 unter anderem von Erfurt nach Ilmenau, Saalfeld und Nordhausen schrittweise die klassischen Dieseltriebwagen ersetzen. Dafür soll in Ilmenau, wo es keine Oberleitung gibt, punktuelle Nachlademöglichkeit für die Akku-Züge errichtet werden. Zusätzlich sollen in den Bahnhöfen Fröttstädt und Gotha bestehende Oberleitungsanlagen erweitert werden. Bestehende Stromentnahme-Stellen im Bahnhof Bad Langensalza sollen zudem aufgerüstet werden.

Infrastrukturminister Steffen Schütz (BSW) hatte dazu erklärt, das Ziel sei eine Wende bei den in Thüringen verwendeten Antriebstechnologien im Schienenpersonennahverkehr.

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MDR (cfr)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 17. April 2025 | 19:00 Uhr

26 Kommentare

MAENNLEiN-VON-DiESER-WELT vor 5 Wochen

...und bei aller Kritik: ein Ersatz ist allemal besser als "ganz stillgelegt" !
...auf Diesel kann ich getrost verzichten.

Ob so 'n "Akku-Gedöns" (werden die Dinger wenigstens bei CATL am Erfurter Kreuz hergestellt oder zumindest dort gewartet ?) aber tatsächlich 'ne positive Umweltbilanz hinterlässt, wenn in der Welt tonnenweise Fein- und anderer Staub durch's wilde Herumballern in Kriegen entsteht, müsste wohl eine besondere Kommission im Ministerium prüfen - oder ein Untersuchungs-
ausschuss im Thüringer Landtag !


Ich lobe mir bis dahin meinen Oster-Spaziergang - zu Fuss .
Frohes Fest allerseits !

Frank3 vor 5 Wochen

Mit der gleichen Logik kann ich auf mein Haus auch eine Plane spannen, statt Dachziegel. In der Schweiz sind alle Strecken elektrifiziert und das seit Jahrzehnten und als die das gemacht haben, kostete das garantiert 1/3 oder weniger und wenn wirs noch 100 Jahre vor uns her schieben, kostet es dann das 10-fache oder mehr. Ansonsten muss man halt über die Technologie mal nachdenken. In der DDR hat man sowohl die Maste als auch den Fahrdraht mit dem Hubschrauber gestellt und gezogen.

klaus.kleiner77 vor 5 Wochen

@Harka2
Wenn sie so viel Fachwissen besitzen, warum stellen Sie sich nicht einfach dem Thüringer Verkehrsministerium und dem zukünftigen Betreiber als Expertin zu Verfügung?

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