Trockenheit Borkenkäfer zerstört in großen Teilen Thüringens weiter Wälder

14. September 2022, 16:19 Uhr

Der Borkenkäfer hat im August in weiten Teilen Thüringens knapp eine Million Festmeter Fichten zerstört. Das entspricht rund drei Millionen Bäumen. Nach Angaben von Thüringenforst ist das so viel wie noch nie. Vergangenes Jahr waren es im August 750.000 Festmeter. Insgesamt sind damit nun 2,5 Millionen Festmeter Fichtenschadholz für dieses Jahr zu verzeichnen.

Die Forstexperten rechnen zum Jahresende mit vier Millionen. Schwerpunkte sind die Forstämter Schleiz, Sonneberg, Neuhaus, Schönbrunn, Gehren, Finsterbergen und Saalfeld-Rudolstadt. Grund ist den Angaben nach die extreme Trockenheit.

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#MDRklärt: Darum ist der Wald im Harz so geschädigt

Do 18.07.2019 15:34Uhr 00:48 min

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In Waldlagen bis 600 Meter über dem Meeresspiegel hat sich im Sommer die zweite Borkenkäfergeneration ausgebreitet. Die Experten gehen davon aus, dass die Schädlinge derzeit eine dritte Generation anlegen. Nur ein früh einsetzender Herbst könne den Fraß stoppen, heißt es.

MDR (kag/co)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 14. September 2022 | 11:00 Uhr

9 Kommentare

martin am 15.09.2022

Ergänzung: Ich habe gerade mal nach dem Wirkstoff recherchiert: Er wurde lt. Wikipedia 1964 von Bayer und 1965 von der Chevron Research Company patentiert und 1969 eingeführt.

Wenn ich mir die Toxikologie in der Gestis-Datenbank anschaue, wundert mich die Nichtverlängerung der Zulassung dieses Wirkstoffs zur Schädlingsbekämpfung nicht.

In der Richtlinie 2006/131/EG der Kommission vom 11. Dezember 2006 wurde das Mittel übergangsweise unter Auflagen für Erwerbslandwirtschaft im Kartoffelanbau freigegeben. Eine dieser Auflagen war die Vorlage weitergehender Studien zur Umweltgefährdung, die wohl nicht oder nicht mit entwarnenden Ergebnissen vorgelegt wurden. Weitere Hinweise konnte ich in der eur-lex-Datenbank nicht finden.

Die im von Ihnen zitierten Artikel des Freien Worts geäußerte Vermutung, dass die Herkunft als "Ost-Produkt" eine Relevanz habe, kann ich auf Basis der recherchierten Informationen nicht teilen.

martin am 15.09.2022

Weder im Beitrag des MDR noch in dem von Ihnen herangezogenen Artikel des FW wird die Frage einer Lizenzproduktion bzw. eines "West-Produkts" mit dem Wirkstoff beantwortet - oder habe ich etwas übersehen?

martin am 15.09.2022

Das Problem mit Phosphorsäureestern, zu denen der Hauptwirkstoff in Ipidex (Methamidophos) gehört, ist die extreme toxische Wirkung. Ja, das Zeug hat sicher auch Borkenkäfer gekillt. Aber auch so ziemlich alles andere - was bei der relativ guten Wasserlöslichkeit eine Menge ist.

Ich denke, dass das "angeblich" in Ihrem Beitrag durchaus gestrichen werden kann. Wenn das Mittel tatsächlich mehr Nutzen als Schäden verursacht hätte, wäre es nicht verboten sondern von einem großen Konzern aufgekauft worden. Borkenkäfer waren auch schon "damals" ein massives Problem in manchen Regionen. Ich bin mir nicht sicher, ob es das nicht sogar auch von Bayer (in Lizenz?) gegeben hat oder ob die "nur" etwas mit dem gleichen oder einen ähnlichen Wirkstoff im Angebot hatten.

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