Hitze Feuerwehr löscht zahlreiche Brände in Thüringen

20. Juli 2022, 11:40 Uhr

In Thüringen hat es am Dienstag erneut in verschiedenen Regionen gebrannt. Im Saale-Orla-Kreis breitete sich ein Feldbrand auf einen Wald aus. Rund 200 Feuerwehrleute waren im Einsatz. In Kleinfurra bei Nordhausen zerstörte ein Feuer ein Naturbiotop.

Biotop durch Feuer bei Kleinfurra zerstört

Zwischen Kleinfurra und Großfurra im Kreis Nordhausen ist bei einem Feuer ein Naturbiotop zerstört worden. Wie die Polizei mitteilt, war das Feuer im Bereich der alten Kiesgrube ausgebrochen. Insgesamt seien zehn Hektar Getreide zerstört wurden. Anschließend griffen die Flammen auf das Naturbiotop über, welches ebenfalls ausbrannte.

Da sich dort Munition unter der Erde befand, konnte die Feuerwehr nicht direkt in den Bereich. Insgesamt waren rund 100 Feuerwehrleute von 17 Feuerwehren im Einsatz. Außerdem halfen Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks beim Wassertransport. Das Feuer war am Mittwochmorgen gelöscht.

Brand in Wald und auf Getreidefeld im Saale-Orla-Kreis gelöscht

In Ostthüringen hat die Feuerwehr erfolgreich gegen einen großen Feld- und Waldbrand gekämpft. Ein abgeerntetes und 58 Hektar großes Getreidefeld bei Pößneck im Saale-Orla-Kreis hatte am späten Dienstagmittag Feuer gefangen. Die Flammen hatten auch auf einen angrenzenden Wald übergegriffen. Das Feuer auf den Feldern und im Wald ist inzwischen gelöscht. Insgesamt kämpften mehr als 200 Feuerwehrleute bei rund 37 Grad Celsius Lufttemperatur gegen die Flammen. Ein Feuerwehrmann musste mit Kreislauf- und Atemproblemen wegen des Rauchs ins Krankenhaus gebracht werden.

Zwischen Wernburg und Peuschen mussten Zufahrtsstraßen gesperrt werden. Anwohner mussten ihre Grundstücke verlassen und wurden über die Nina-App vor starkem Rauch gewarnt. Der örtliche Agrarbetrieb lieferte in Gülletanks Löschwasser. Starker Wind erschwerte die Löscharbeiten und verzögerte den Einsatz von Lösch-Hubschraubern. Über verletzte Anwohner liegen keine Informationen vor.

Feuer in Bad Frankenhausen gelöscht

In Bad Frankenhausen hat es am Mittwochmorgen im Bereich Georgshöhe gebrannt. Wie die Polizei mitteilt, bemerkten Anwohner den Feuerschein und riefen die Feuerwehr. Das Feuer wütete nahe der B85 auf einer Fläche von 500 Quadratmetern. Insgesamt waren fünf Feuerwehren im Einsatz. Gegen 9:30 Uhr war das Feuer gelöscht.

Bäume und Büsche bei Erfurt in Flammen

Gebrannt hat es am Dienstagmittag auch auf einer Brachfläche im Südosten von Erfurt. Nach Angaben der Polizei standen auf dem rund zehn Hektar großen Areal zwischen den Ortsteilen Windischholzhausen und Schellroda vor allem Büsche und Bäume in Flammen. Auch ein Wintergerste-Feld in der Nachbarschaft wurde vom Feuer erfasst. Nach Angaben der Polizei liegt der Sachschaden bei etwa 20.000 Euro. Das Feuer konnte nach etwa einer Stunde gelöscht werden.

Zugverspätungen wegen Feuer im Kreis Gotha

Wegen eines Böschungsbrandes bei Seebergen im Kreis Gotha hat es am Dienstagmittag zeitweise Probleme im Zugverkehr gegeben. Nach Angaben der Deutschen Bahn verzögerten sich Züge im Fern- und Regionalverkehr um bis zu 90 Minuten. Mittlerweile sei der Brand aber gelöscht und der Verkehr laufe wieder normal.

Ebenfalls gebrannt hat es im Landkreis Gotha am Dienstagnachmittag auf einem Weizenfeld. Laut Polizei standen bei Cobstädt rund sieben Hektar Fläche in Flammen. Nach rund zwei Stunden war der Brand gelöscht. Der Sachschaden wird auf etwa 25.000 Euro geschätzt. Die Polizei ermittelt derzeit zur Ursache des Feuers.

Schwierige Löschwasserentnahme in Gehren im Ilm-Kreis

In der Nähe von Gehren im Ilm-Kreis ist die Feuerwehr am Dienstag zu einem Waldbrand ausgerückt. Wie ein Sprecher der Rettungsleitstelle MDR THÜRINGEN sagte, waren rund 40 Feuerwehrleute aus Gehren, Gräfinau-Angstedt, Langewiesen und Manebach im Einsatz. Für sie sei es zunächst schwierig gewesen, an Löschwasser zu kommen. Nach etwa vier Stunden konnte das Feuer gelöscht werden. Was den Waldbrand ausgelöst hat, ist noch unklar.

Flächenbrand im Kreis Saalfeld-Rudolstadt

Einen Tag nach dem Ausbruch eines Flächenbrandes im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt waren die Löscharbeiten am Dienstagabend noch nicht beendet. Ein Brand, der am Montagabend bereits unter Kontrolle war, fing am Dienstag erneut an zu brennen. Wie die Polizei am Mittag mitteilte, war ein Lösch-Hubschrauber unterstützend im Einsatz. Insgesamt seien rund 36 Hektar Fläche verbrannt.

Nach ersten Erkenntnissen hatte am Montagmittag eine Wiese während Mäharbeiten in der Nähe von Saalfeld angefangen zu brennen. Das Feuer breitete sich auf das Ackerland aus.

Millionenschaden durch Großbrand in Bothenheilingen

Bereits am Montag hatte es in Thüringen zahlreiche Brände gegeben. So zerstörte ein Großbrand in Bothenheilingen im Unstrut-Hainich-Kreis mehrere Gebäude. Nach Polizeiangaben wird derzeit von einem technischen Defekt in einer Tischlerei als Brandursache ausgegangenen. Bei den stundenlangen Löscharbeiten waren bis zu 250 Feuerwehrleute im Einsatz. Der Schaden beträgt laut Polizei mehrere Millionen Euro.

Ebenso brannte es Montagnachmittag in einem Biomassekraftwerk in Holungen im Eichsfeld. Dort war durch eine heiß gelaufene Maschine ein Feuer entfacht worden. In diesem Fall konnte die Feuerwehr den Brand nach einer Stunde unter Kontrolle bringen und löschen. Verletzte gab es nicht. Die konkrete Schadenshöhe ist noch unbekannt. Mehr zu den Bränden am Montag in Thüringen hinter diesem Link.

MDR (cfr)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 19. Juli 2022 | 19:00 Uhr

1 Kommentar

Lothar Thomas am 20.07.2022

Wie alle Jahre wieder, hat der Sommer mit seinen hohen bis extremen Temperaturen begonnen.

Nur Einzelne haben es in ihrem bisherigen Leben immer noch nicht begriffen, dass man in der Natur derzeit kein offenes Feuer macht, oder sonstwie auch immer rumzündelt und selbst das Rauchen sollte bei Strafe verboten sein.

Wenn ich dann lese, daß ein Mann ein Lagerfeuer entfacht und unbeaufsichtigt sich entfernt, dann frage ich mich schon, wie "Minderbemittelt" muss man sein, um hier keine Gefahr zu sehen?

Dieser Verursacher sollte für Alle Kosten bis zum letzten Cent dafür haftbar gemacht werden, ohne Gründe für eine Entschuldigung, denn bei diesen Temperaturen gibt es keine Entschuldigung.
Jeder Einsatz von Feuerwehr ist auch Lebensgefährlich.

Ein Brand in einer Tischlerei kann passieren, doch es sollte geprüft werden, wie dick liegen dort die Sägespäne herum?

Traurig wenn es immer wieder zu Bränden auf Getreidefeldern kommt, bei der derzeitigen weltweiten Situation.

FEUERWEHR 👍

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