Corona-Pandemie Impfbereitschaft bei Ärzten und Pflegern in Thüringen unterschiedlich hoch
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Rund 33.000 Impfdosen hat das Thüringer Gesundheitsministerium an die Krankenhäuser im Freistaat geliefert. Viele Kliniken haben begonnen, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegen das Coronavirus zu impfen. Die Impfbereitschaft ist unterschiedlich.

Er ist der Erste, der in den Thüringen Kliniken in Saalfeld die Impfung gegen das Coronavirus bekommt: Igor Harsch, 57 Jahre, Oberarzt und seit März Leiter der Pandemiestation. Der kleine Stich mit der Nadel in den Oberarm, für ihn sei das vor allem eine Erleichterung, sagt er. "Und hoffentlich ein Schritt zurück zur Normalität." Rund 1.600 Impfdosen hat die Klinik am Montag vom Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz erhalten, sagt der Geschäftsführer Thomas Krönert. Das sei so viel wie bestellt. Rund 700 Mitarbeiter sollen damit bis Mitte nächster Woche geimpft werden, sagt er. Ende des Monats folgt die zweite Impfdosis.
Bisher habe sich etwas weniger als die Hälfte der Mitarbeiter für die Impfung gemeldet. Insgesamt arbeiten rund 1.800 Menschen in den Thüringen Kliniken in Saalfeld, Rudolstadt und Pößneck. Skepsis, sagt Thomas Krönert, die gebe es vor allem unter den Beschäftigten in der Pflege. Er hofft, dass die Impfbereitschaft noch steigt.
Etwa ein Drittel der Krankenhaus-Mitarbeiter will sich impfen lassen
Laut dem Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow will sich in Thüringen nur etwa ein Drittel der Krankenhaus-Mitarbeiter gegen das Virus impfen lassen. Das gehe, so Ramelow, aus Informationen der Chefärzte hervor. Der Landeskrankenhausgesellschaft Thüringen liegen dazu keine Zahlen vor, so eine Sprecherin. Der Impfstoff sei noch nicht vollständig ausgeliefert worden. Die Impfbereitschaft in den Kliniken sei unterschiedlich hoch.
Am St. Georgs Klinikum in Eisenach zum Beispiel war der Impfstart verhalten. Laut dem Geschäftsführer der Klinik, Thomas Breidenbach, hatten sich nach dem ersten Anruf 365 der rund 1.300 Beschäftigten freiwillig zum Impfen gemeldet. Inzwischen sei das Interesse nach Angaben von Breidenbach deutlich gestiegen. Er hat deshalb für die Klinik rund 200 weitere Impfdosen beim Land angefragt.
Am Universitätsklinikum in Jena will sich dagegen die Mehrheit der medizinischen Mitarbeiter impfen lassen, so eine Sprecherin. Bei den Ärzten liege die Bereitschaft dazu sogar bei 90 Prozent. In den vergangenen Tagen seien bereits mehr als 300 Mitarbeiter geimpft worden. Auch im Klinikum Altenburger Land, im Helios Klinikum in Gotha, im Klinikum in Erfurt oder in Bad Salzungen sei die Impfbereitschaft hoch.
Das Thüringer Gesundheitsministerium hat inzwischen einen Großteil der verfügbaren Impfdosen an die Thüringer Krankenhäuser gegeben, sagt Silke Fließ, Pressesprecherin des Ministeriums. Um den Bedarf zu ermitteln, hatte das Ministerium im Dezember bei den Kliniken angefragt. Als erstes sei der Impfstoff zwischen den Jahren an die sechs sogenannten Level-1-Krankenhäuser geliefert worden. Dort werden besonders schwere Corona-Krankheitsverläufe betreut. Weitere Krankenhäuser sind am Montag beliefert worden.
Quelle: MDR THÜRINGEN
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 05. Januar 2021 | 17:00 Uhr
faultier vor 14 Wochen
Thüringen ist das Bevölkererungsärmste Bundesland (habe ich darichtig gehört)
den Linken Relativierern ist wohl keine Unwahrheit gross genug um sich rauszureden .mal zur Info MecK -Pomm und Sachsen Anhalt haben ähnliche und sogar noch niedrigere Bevölkerungszahlen und zehnmal so oft geimpft wie Thüringen.
Lyn vor 14 Wochen
Nachtrag, mein Kind ist kein Impfmuffel, ist mit 16 allein zum Frauenarzt wegen der Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs.
Impfungen sind ihr so wichtig wie mir, aber man muss abwägen.
Lyn vor 14 Wochen
Ja, das ist ein interessanter Aspekt.
Geimpft werden keine Schwangeren, Jungen Frauen wird empfohlen, mit einer Schwangerschaft min 2 Monate zu warten.
Mein Nesthaken ist 24 und hat einen Kinderwunsch; und der Nachwuchs soll dann möglichst auch gesund sein.
Daher verzichtet meine Jüngste auf die Impfung, auch wenn sie irgendwann theoretisch dran wäre.