Corona-RegelnIsolations- und Maskenpflicht in Thüringen soll bleiben
Thüringen hält an der Isolations- und der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr fest. Das erklärte Gesundheitsministerin Werner nach einem Bund-Ländertreffen.
- Mit Blick auf Langzeitbeschwerden will Gesundheitsministerin Werner bei der Isolationspflicht bleiben.
- Fünf andere Bundesländer verzichten mittlerweile auf die Regel.
- Anders als Sachsen-Anhalt will Thüringen auch an der Maskenpflicht im ÖPNV festhalten.
Nach Gesprächen der Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister von Bund und Ländern hat Thüringens Ressortchefin Heike Werner (Linke) bekräftigt, im Freistaat an der Isolationspflicht für Corona-Infizierte festhalten zu wollen.
"Das würde ich dem Kabinett auch so vorschlagen", sagte die Linke-Politikerin am Montag nach den Beratungen. Zunehmend wurde im Abwassermonitoring die relativ neue Omikron-Sublinie BQ.1.1 gefunden. Laut Werner gehe damit eine erhöhte Ansteckungsgefahr einher. Die Isolationspflicht besagt, dass Corona-Infizierte fünf Tage zu Hause bleiben müssen.
Ministerin Werner warnt mit Blick auf Langzeitbeschwerden
Sowohl Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) als auch der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, hätten von Lockerungen der Corona-Regeln abgeraten, sagte Werner. Sie machte auch auf die Gefahr von Post Covid und Long Covid aufmerksam.
Als Long Covid definieren die deutschen Patientenleitlinien Beschwerden, die länger als vier Wochen nach der Corona-Infektion bestehen. Als Unterform Post Covid dauern sie länger als zwölf Wochen an und können chronisch werden.
"Deutschland hat eine besondere Situation, weil es in Deutschland mehr ältere Menschen gibt", sagte Werner. Insbesondere Ältere erkrankten häufig schwer an Covid-19.
Flickenteppich bei der Isolationspflicht
Sie bedauerte, dass die Länder zur Isolationspflicht keine einheitliche Linie fanden. Mittlerweile haben Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Hessen und Rheinland-Pfalz die Isolationspflicht von mindestens fünf Tagen für positiv Getestete aufgehoben, die das RKI nach wie vor empfiehlt.
Thüringen auch weiter mit Maskenpflicht im ÖPNV
Werner machte klar, dass sie vorerst auch weiterhin für die Beibehaltung der Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr ist. Man müsse die Infektionen im Blick behalten. "Wir wissen nicht genau, was die nächsten zwei, drei oder vier Wochen kommen wird.
Daher müssen wir an dieser Stelle abwarten", sagte sie. Für Fernzüge ist die Maskenpflicht bis 7. April 2023 bundesweit gesetzlich festgeschrieben.
Sachsen-Anhalt ohne Maskenpflicht im ÖPNV
Anders als Thüringen schafft Sachsen-Anhalt die Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr zum 8. Dezember ab. Die aktuelle Eindämmungsverordnung soll am Mittwoch auslaufen. Sachsen-Anhalt setze auf mehr Eigenverantwortung beim Schutz vor Corona-Infektionen, hieß es von der Landesregierung.
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MDR (dst),dpa
Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 06. Dezember 2022 | 14:00 Uhr