Pandemie Corona-News vom 16. Januar: Verfassungsschutz-Chef für neue Polizeistrategie bei Demos
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+++ Kramer fordert besseres Vorgehen der Sicherheitsbehörden +++ Keglerinnen aus Auma ziehen sich wegen 2G+-Regel aus Bundesliga zurück +++ Umgang mit Schüler-Quarantäne in der Kritik +++

So ging es am 17. 01.2022 weiter
Hier finden Sie die Corona-News für Thüringen vom 17.01.2022.
Thüringen | Kramer für neue Polizeistrategie bei Corona-Demos
Nach der Demonstration von Gegnern der Corona-Politik am Samstagabend fordert Thüringens Verfassungsschutz-Chef Stephan Kramer eine bessere Strategie für die Polizei-Einsätze. Kramer sagte MDR THÜRINGEN, die Organisatoren der Aufmärsche würden mit den Behörden Katz und Maus spielen. Über soziale Netzwerke werde geschaut, wo sich die Polizei versammelt. Dann werde der Veranstaltungsort verlegt. Hier müssten die Sicherheitsbehörden besser werden, so Kramer.
Es gehe darum, dass der Rechtstaat den Bruch von Rechtsvorschriften nicht durchgehen lasse. Dazu müssten Polizeikräfte so schlau positioniert werden, dass sie in der Lage sind, dem auch entgegenzutreten. Am Samstagabend hatte die Polizei den Schwerpunkt auf Bad Liebenstein gesetzt, dort kamen 100 Menschen. Dagegen versammelten sich mehrere hundert Menschen teils mit Fackeln in Greiz, wo kaum Polizei vor Ort war.
Kramer kritisierte zugleich, dass die Stimmung dort als friedlich bezeichnet wurde. "Allein die Tatsache, dass man sich nicht an die Hygieneregeln gehalten hat und im Grunde genommen aus so einer Veranstaltung ein Superspreader gemacht hat, das ist für meinen Geschmack alles andere als friedlich."
Auma | Kegel-Bundesligist SV Blau-Weiß zieht sich aus 1. Bundesliga zurück
Der Kegel-Bundesligist SV Blau-Weiß Auma zieht sich aus der 1. Bundesliga der Damen zurück. Wie Trainer Jan Koschinsky MDR Thüringen sagte, stehen dem Team aufgrund der 2G+-Regel nur noch sechs spielberechtigte Keglerinnen zur Verfügung. Daher hat der Verein entschieden, die Mannschaft aus dem Spielbetrieb der 1. Bundesliga abzumelden. Damit stehen die Aumaer Damen als erster Absteiger fest. Sie wollen in der kommenden Saison ab September in der 2. Bundesliga antreten.
Thüringen | Bundesweit geringste Corona-Inzidenz
Die Corona-Inzidenz bleibt in Thüringen entgegen dem Bundestrend weiter im Sinkflug. Das Robert Koch Institut meldete am Sonntagmorgen eine Sieben-Tage-Inzidenz von knapp 202. Gestern hatte der Wert 218 betragen. Damit bleibt Thüringen das Bundesland mit den niedrigsten Infektionszahlen. Bundesweit kletterte die Inzidenz erstmals seit Pandemiebeginn über die Marke von 500 und erreichte knapp 516.
Erfurt | Lehrer kritisieren unterschiedlichen Umgang mit Schüler-Quarantäne
Thüringens Lehrer-Vertreter haben die Gesundheitsämter für den Umgang mit Schüler-Quarantäne kritisiert. Trotz vergleichbarer Fälle träfen die Ämter immer wieder unterschiedliche Entscheidungen, zum Beispiel über die Dauer der Isolation, heißt es von der Gewerkschaft Erziehung Wissenschaft und dem Lehrerverband.
Demnach kommt es vor, dass Kontaktpersonen eines betroffenen Schülers unterschiedlich von Quarantäne betroffen sind, weil sie in unterschiedlichen Landkreisen wohnen und deshalb verschiedene Gesundheitsämter zuständig sind. Dies sei nicht nachvollziehbar. In Thüringen müssen Kontaktpersonen von Infizierten, die nicht geimpft oder genesen sind, zehn Tage in Quarantäne. Nach fünf Tagen kann diese durch einen negativen Test aufgehoben werden.
Bürgel | Töpfermarkt soll dieses Jahr stattfinden
Nach zweimaliger Absage soll der traditionelle Bürgeler Töpfermarkt in diesem Jahr stattfinden. Der Veranstalter, der Verein Bürgeler Töpfermarkt, plant ihn für das dritte Juni-Wochenende - vom 17. bis zum 19. Juni 2022. Angesichts des unsicheren Pandemiegeschehens würden mehrere Varianten und Hygienekonzepte geprüft, hieß es.
Der Verein hofft darauf, dass sich viele Sponsoren und Unterstützer beim Vorbereiten des Marktes finden. Für den 19. Juni ist laut der entsprechenden Internetseite auch wieder ein Töpfermarktlauf geplant.
Hildburg-hausen | Regelmäßige Impfangebote ohne Termin
Mit Hilfe der Medizinischen Versorgungszentren will der Landkreis Hildburghausen seine schlechte Corona-Impfquote aufbessern. Laut Landrat Thomas Müller soll den Einwohnern möglichst nahe an ihren Wohnorten regelmäßig Impfen ohne Termin angeboten werden.
Laut Müller ist es gerade schwierig, an genügend Impfstoff zu kommen. Weder das Land noch die Kassenärztliche Vereinigung fühlten sich zuständig. So müssten die Vakzine über Apotheken besorgt werden. Anders als in den Nachbarkreisen Sonneberg oder Schmalkalden-Meiningen fährt im Landkreis Hildburghausen keine Impfbus in die Dörfer. Größere Impfaktionen hat bisher nur die Stadt Eisfeld auf die Beine gestellt.
Mit 51,9 Prozent vollständig Geimpfter und nur 26 Prozent Boosterimpfungen ist der Landkreis Hildburghausen Schlusslicht in Thüringen.
Nord-hausen | Drastischer Rückgang an Museumsbesuchern wegen Corona-Regeln
Die Zahl der Ausstellungs- und Museumsgäste ist in Nordhausen in den Corona-Jahren drastisch eingebrochen. Wie die Leiterin des Kunsthauses Meyenburg, Susanne Hinsching, sagte, gab es im Jahr 2019 rund 23.000 Museumsgäste in Nordhausen. Im Jahr 2021 waren es nur noch knapp 5.500. Fehlende Gruppenführungen, ausbleibende Schulklassen und die Corona-Schutzregeln seien für den Rückgang verantwortlich, so Hinsching. Mittlerweile stehe der Jahresplan für die Sonderausstellungen 2022. Mit einem abwechslungsreichen Programm könnten hoffentlich wieder mehr Menschen für Kultur begeistert werden.
Was bisher geschah | Corona-News vom Samstag, 15.01.2022
Hier geht es zu den Corona-News vom Samstag, 15.01.2022
Quelle: MDR(nis)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 16. Januar 2022 | 19:00 Uhr