Demonstrationen Thüringen: Proteste gegen Corona-Regeln in mehreren Städten
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Am Montagabend sind in Thüringen Tausende Menschen gegen die Corona-Regeln auf die Straße gegangen. In Erfurt und Schmalkalden war die Polizei mit Wasserwerfern vor Ort. Fünf Polizisten in Erfurt wurden verletzt.

In mehreren Städten in Thüringen sind am Montagabend erneut zahlreiche Menschen gegen die Corona-Regeln auf die Straßen gegangen. Insgesamt waren es laut Polizei 26 größtenteils illegale Versammlungen. An verschiedenen Veranstaltungsorten seien der Einsatz von Pyrotechnik sowie Rangeleien festgestellt worden.
In Ilmenau zogen nach Informationen von MDR THÜRINGEN mehr als 1.000 Menschen durch die Stadt, viele hatten Kinder dabei. Vereinzelt waren Sprechchöre zu hören. In Erfurt sperrte die Polizei den vierspurigen Juri-Gagarin-Ring ab, zäunte den Versammlungsort ein und brachte einen Wasserwerfer in Stellung. Die Polizisten forderten die mehrere hundert Demonstranten auf, sich einzeln zu entfernen. Die Beamten nahmen Personalien auf. Gegen die Demonstranten werden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.
Etwa 150 Menschen trafen sich in der Innenstadt von Apolda zum stillen Protest mit Kerzen. Ohne Ausschreitungen ging am frühen Abend eine Kundgebung in Rudolstadt zu Ende. Dort hatten sich etwa 200 Protestler getroffen.
Proteste gab es auch in Schmalkalden. Rund 300 Personen wurden laut Polizei gestoppt, 175 Personalien wurden aufgenommen. Die Polizei war mit mindestens einem Wasserwerfer vor Ort.
Bußgelder bis 1.500 Euro drohen
Weitere Versammlungen wurden laut Polizei unter anderem in Arnstadt, Eisenach, Greiz, Saalfeld, Hermsdorf und Zeulenroda registriert. Insgesamt schätzte die Polizei die Zahl der Teilnehmer in ganz Thüringen auf etwa 6.000 Menschen. Rund 500 Ordnungswidrigkeitsverfahren wurden eingeleitet und 30 Strafanzeigen gestellt. Es drohen Bußgelder zwischen 300 und 1.500 Euro.
Polizisten in Erfurt verletzt
Bei den Protesten in Erfurt sind fünf Polizisten verletzt worden. Wie die Beamten mitteilten, wollten sie mehrere Hundert Menschen stoppen. Dabei kam es zu massiven Angriffen gegen die Beamten. Die Polizei setzte Schlagstöcke und Pfefferspray ein.
Immer wieder Proteste
Schon am Wochenende war es in Thüringen teils zu gewaltvollen Protesten gekommen. In Greiz wurden etwa am Samstagabend 14 Polizisten verletzt. Zu dem in sozialen Medien beworbenen Protest waren laut Polizei bis zu 1.000 Menschen in die ostthüringische Stadt gekommen.
Quelle: MDR THÜRINGEN/the, dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 13. Dezember 2021 | 20:00 Uhr