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Es geht im Moment eindeutig zu emotional zu in den Kommentarbereichen - und das Argument "der andere hat aber..." bringt nichts. Bildrechte: Colourbox.de

Hier sprechen die ModeratorenWelche Userkommentare zu Corona wir nicht freigeben

09. Dezember 2021, 11:41 Uhr

Im Moment geht es in unseren virtuellen Gasträumen für die Userkommentare etwas zu ruppig zu. Das hat auch Auswirkungen auf die Verfügbarkeit kommentierbarer Artikel - hier ein kleiner Überblick der zu unnetten Dinge.

von MDR THÜRINGEN

"Behinderungen durch erhöhtes Verkehrsaufkommen" - die Formulierung aus den Staumeldungen gilt im Moment immer wieder auch für unsere Kommentarbereiche, vor allem auf Facebook und der Webseite. Auch für unsere digitale Kneipe, in der wir Sie weiter sehr gern empfangen, gibt es in unterschiedlicher Form Einlasskontrollen und ein paar Grundregeln für alle Gäste. Per "digitalem Hausrecht" schreiten wir dann eben auch ein. Das ist juristisch klar gedeckt und kein Verstoß gegen die Meinungsfreiheit. Sie verweist schon in ihrem Grundgesetzartikel auf "Schranken", weil jede Freiheit auch mit anderen Freiheiten und Rechten kollidieren kann. Dazu zählen unter anderem das Recht - auch von uns - nicht bedroht oder Gewaltaufrufen ausgesetzt zu werden ("es wird mit Euch schlimmer als 89, wir kennen Eure Namen und Adressen"), nicht beleidigt zu werden und keine klaren Lügen oder Falschbehauptungen aufgetischt zu bekommen (was bei Gesundheitsfragen keine Bagatelle ist).

Digitale Saalschlachten

Bei aufgeheizten Emotionen - also kurz vor "digitaler Saalschlacht" - haben wir dann eben auch alle Hände voll zu tun und können deshalb nicht alle Gasträume gleichzeitig öffnen. Wir bitten deshalb um Verständnis für manchmal eingeschränkte Kommentarmöglichkeiten, weil wir eben viel zu tun haben mit solchen Dingen wie hier (Originalformulierungen und -schreibweisen):

"Der rest kann von mir aus an der Seuche sterben. Juckt doch eh keinen." - "wieviel Hartz4 kriegen Sie, genauso so blöde wie ihr post" - "Aufruf zur Volksverhetzung. Volltrottel" - "es sind momentan tausende frauen die nach dem impfen totgeburten haben......" - "vielleicht sollte man mal deine Erziehungsbefähigung überprüfen, bevor deine Kinder dauerhaft geschädigt werden…" - "die Todesursache wurde bestimmt nur auf Corona geschoben, weil die wirklichen Ursachen entweder nicht ermittelt oder verschleiert/vertuscht worden" - "na ihr werdet weggespritzt und du musst dir keine Gedanken mehr machen" - "Bis heute haben wir keine Seuche, sondern nur ein hirngespinnst. Also lasst euch mal untersuchen, nur bleibt die Frage von wem, wo sie alle verrückt geworden sind." - "und warum sterben jetzt die geimpften? Ihr seid doch schon Hirn Tot".

Nicht freigegebene Userkommentare bei MDR THÜRINGEN

Für diese Auswahl braucht es leider keine lange Suche.
Kurz gesagt - wir wollen Ihnen keine Meinungen einreden, sondern nur, dass Sie die üblichen Kommentarregeln einhalten - und auf Dinge verzichten, die Sie im realen Leben anderen nicht ins Gesicht sagen würden und erst recht nicht von anderen gesagt bekommen wollen. Wir meinen so etwas:

"wo der liebe Gott Hirn verteilt hat, warst du wohl nicht anwesend?" - "habe gehört, dass Kaninchen sehr intelligent sein sollen! Aber richtig, ihr seid leider keine Kaninchen!" - "ich hoffe dich und deine dreckige Familie erwischt es auch mal bald!" - "ich kann mir nicht vorstellen, dass die Polizistewirklich den Arsch hin gehalten haben. Oder gab's bei der Demo nur Schwule?"

Nicht freigegebene Userkommentare bei MDR THÜRINGEN

Ein "Der oder die hat aber auch..." funktioniert hier genausowenig wie bei Knöllchenschreibern oder Polizei. Diskussionen, ob man nicht doch 80 statt nur 50 fahren dürfe, finden dort auch nicht statt.

Wie wir die Netiquette im Alltag auslegen, warum das nichts mit Zensur zu tun hat, und was wir warum nicht veröffentlichen, können Sie in diesem Artikel auch mit weiteren Beispielen ganz konkreter Postings nachlesen.

Wir bitten also um weniger Problemfälle, dann haben wir auch wieder mehr Luft, um mehr Gasträume gleichzeitig für Sie zu öffnen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Quelle: MDR (csr)