Studentin mit Laptop und Büchern in einer Küche
Volle Konzentration aufs Studium: Damit das weiterhin möglich ist, bekommen Studierende jetzt finanzielle Unterstützung. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / photothek

Thüringen Heizkostenzuschuss für Bafög-Empfänger: Auszahlung beginnt

30. Oktober 2022, 19:00 Uhr

Studierende drohten bei den Entlastungspaketen des Bundes in der Energiekrise lange leer auszugehen. Das ändert sich nun: Tausende Studierende, aber auch Schüler bekommen jetzt in Thüringen einen Zuschuss zu den gestiegenen Heizkosten.

Mehrere Tausend Studierende und Schüler in Thüringen, die im vergangenen Jahr in der kalten Jahreszeit Bafög bezogen haben, bekommen jetzt einen Zuschuss zu den gestiegenen Heizkosten. Die Auszahlung starte am 4. November, wie das Wissenschaftsministerium in Erfurt mitteilte. Gezahlt würden pauschal 230 Euro für jeden Berechtigten. Das gelte allerdings nur für die jungen Leute, die nicht mehr bei ihren Eltern wohnten.

Der Zuschuss werde über die zuständigen Bafög-Stellen in Thüringen ausgezahlt. "Damit leisten wir einen Beitrag dazu, dass niemand ins Straucheln kommt, wenn eine Nachzahlung für gestiegene Energiekosten ins Haus flattert", sagte Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Nach Ministeriumsangaben bekommen rund 11.000 Studierende mit Bafög-Berechtigung in Thüringen den Zuschuss zu ihren Heizkosten. Die Zahlungen wurden auf insgesamt mehr als 2,5 Millionen Euro beziffert.

Außerdem bekämen rund 2.600 Schülerinnen und Schüler die Unterstützung - insgesamt etwa knapp 600.000 Euro würden an sie ausgezahlt.

Zweiter Heizkostenzuschuss für Anfang 2023 geplant

Für 2023 habe die Bundesregierung für diese beiden Gruppen bereits einen zweiten Heizkostenzuschuss in Höhe von 345 Euro beschlossen, so das Ministerium. Mit der Auszahlung des zweiten Betrages könnte frühestens Anfang 2023 begonnen werden, weil die Bafög-Berechtigungen im laufenden Wintersemester beziehungsweise Schuljahr Voraussetzung dafür seien.

Einmalzahlung zur Abfederung der Inflation

Als Reaktion auf die hohe Inflation durch stark gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise hat der Bund neben der Heizkostenpauschale eine weitere Einmalzahlung für alle Studierenden in Höhe von 200 Euro beschlossen. Zu den Auszahlungsmodalitäten gebe es derzeit noch Abstimmungen zwischen dem Bund und den Ländern, erklärte das Ministerium.

Aus der Landeskasse sollen nach Angaben von Tiefensee zudem noch 1,5 Millionen Euro für das Studierendenwerk Thüringen kommen. Das Geld solle dazu dienen, gestiegene Energiekosten beispielsweise für den Betrieb von Mensen und Cafeterien auszugleichen.

MDR (dst)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 30. Oktober 2022 | 16:00 Uhr

3 Kommentare

martin am 30.10.2022

Und die jungen Menschen, die ein freiwilliges (soziales, kulturelles, ....) Jahr machen, sollen die gestiegenen Kosten von ihrem 350 € Taschengeld bezahlen?

jocle am 30.10.2022

Schön und gut.. Aber schon mal an die Studenten gedacht, die neben der Uni arbeiten gehen um leben zu können, weil sie keine Schulden beim Staat haben möchten und deshalb aufs Bafög verzichten? Oder die Studis, die kein Bafög bekommen, weil die Eltern zu viel verdienen? Die stehen natürlich wieder ohne irgendeine finanzielle Hilfe da...

salzbrot am 30.10.2022

Zum Glück haben die Studierenden ohne BAföG, 86 Prozent alle reiche Eltern.

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