Drei Frauen gehen auf dem Gelände der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Thüringen spazieren
Asylbewerberinnen in der zentralen Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Bodo Schackow

Deutlich mehr als 2015 Thüringen nimmt so viele Flüchtlinge wie noch nie auf

03. Januar 2023, 07:23 Uhr

Thüringen hat im Vorjahr 38.000 geflüchtete Menschen aus dem Ausland aufgenommen - deutlich mehr als im Krisenjahr 2015. Rund 32.000 kamen aus der Ukraine, die von Russland überfallen wurde. Das Land rechnet dieses Jahr mit weit weniger Flüchtlingen.

Im vergangenen Jahr sind insgesamt 38.000 Flüchtlinge nach Thüringen gekommen. Mehr Geflüchtete als im Vorjahr kamen damit noch nie nach Thüringen. Allein 32.000 Menschen flohen aus der Ukraine, wie die Zeitung "Thüringer Allgemeine" berichtet.

Deutlich mehr Geflüchtete als 2015

Darüber hinaus reisten etwa 6.200 Asylsuchende ein. Die Gesamtzahl der im Freistaat aufgenommenen Geflüchteten überstieg die des Jahres 2015 - dem bisherigen Höhepunkt des Zustroms - deutlich. Damals waren rund 29.600 Flüchtlinge in Thüringen aufgenommen worden.

Die Landesregierung geht davon aus, dass in diesem Jahr nochmals 8.000 Ukrainer und 6.000 Asylsuchende aus anderen Ländern nach Thüringen einreisen. Wegen fehlender Unterkünfte will Thüringens Migrationsminister Dirk Adams (Grüne) die Plätze für die Erstaufnahme verdoppeln.

Die Opposition kritisiert das Agieren der Landesregierung. CDU-Landeschef Mario Voigt sprach in der Zeitung von Managementfehlern und Irrtümern.

Weitere Erstaufnahme-Kapazitäten in Thüringen geplant

Zusätzlich zur zentralen Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl soll mindestens eine weitere Erstaufnahme geschaffen werden. Aktuell würden gerade mehrere Immobilien geprüft, sagte Adams der Zeitung. Auch sei denkbar, das Heim in Eisenberg mit Containern auszubauen. Das ehemalige Bettenhaus der Waldkliniken steht mit 120 Betten als neue Flüchtlingsunterkunft bereit.

Eine Halle in Hermsdorf soll laut Adams am 5. Januar in Betrieb gehen. Sie soll jedoch nur als Notunterkunft für wenige Tage dienen. Mehrere Landkreise hatten in der Vergangenheit erklärt, keine Flüchtlinge mehr aufnehmen zu können. Der Landtag hat deshalb kurzfristig 12,5 Millionen Euro im neuen Haushalt bereitgestellt, um Wohnungen zu sanieren. Die Kommunen hatten immer wieder kritisiert, dass sie vom Land bei der Unterbringung von Flüchtlingen im Stich gelassen worden seien.

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MDR (dr)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 02. Januar 2022 | 12:00 Uhr

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