Strafvollzugskommission Abläufe in Thüringer Gefängnissen nach Häftlingsflucht angepasst
Hauptinhalt
22. Januar 2024, 16:48 Uhr
In Thüringer Haftanstalten sind die Abläufe angepasst worden. Angepasst wurde etwa, wann Zellen morgens aufgesperrt werden. Im März wollen zudem Abgeordnete das Gefängnis in Hohenleuben besuchen, um dort mit den Mitarbeitern zu sprechen.
Aktuelle Nachrichten des Mitteldeutschen Rundfunks finden Sie jederzeit bei mdr.de und in der MDR Aktuell App.
Nach der Flucht eines Häftlings Anfang Januar aus dem Gefängnis in Untermaßfeld (Schmalkalden-Meiningen) sind die Abläufe in den Thüringer Haftanstalten angepasst worden. Das teilte das Justizministerium in einer Sitzung der Strafvollzugskommission des Landtags mit.
Die Details der neuen Abläufe sollen laut Ministerium vertraulich bleiben. Nach Informationen von MDR THÜRINGEN war der Mann mit Hilfe eines Lastwagens geflüchtet. Er wurde nach wenigen Stunden wieder festgenommen.
Neue Routine nach zwei Todesfällen in Gefängnissen
Darüber hinaus befasste sich die Strafvollzugskommission mit den Todesfällen im vergangenen Jahr in den Gefängnissen Suhl-Goldlauter und Tonna. Auch dort sollen nach Angaben der Kommissionsvorsitzenden Karola Stange (Linke) die Abläufe angepasst werden. Das betreffe vor allem den Zeitpunkt, wann die Zellen am Morgen aufgesperrt werden sollten.
Demnach sollen die Zellen erst dann aufgeschlossen werden, wenn klar ist, dass alle Häftlinge lebend aufgefunden wurden. So soll verhindert werden, dass einzelne Strafgefangene auf dem Flur unterwegs sind und möglicherweise tote Zelleninsassen entdecken.
Kommission will Gefängnis im Kreis Greiz besuchen
Im März wollen die Abgeordneten der Strafvollzugskommission zudem das Gefängnis in Hohenleuben (Kreis Greiz) besuchen und dort mit den Mitarbeitern sprechen. Laut Kommissionsvorsitzender Stange haben die Bediensteten nach wie vor keine Klarheit, wie es mit ihren Jobs weitergeht.
Grund ist, dass sich die Fertigstellung des neuen gemeinsamen Großgefängnisses von Thüringen und Sachsen in Zwickau immer weiter verzögert. Eigentlich soll das alte Gefängnis in Hohenleuben nach Abschluss der Arbeiten in Zwickau geschlossen werden, die Mitarbeiter von Hohenleuben sollen nach Zwickau wechseln.
MDR (wh/jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 22. Januar 2024 | 16:00 Uhr