Buchstabenwürfel zeigen das Wort Selbstbestimmungsgesetz auf einer Regenbogenfahne
Binnen weniger Tage haben sich Dutzende Menschen in Thüringen für die erleichterte Änderung ihres Geschlechtseintrags und Vornamens angemeldet. Bildrechte: IMAGO / Herrmann Agenturfotografie

Selbstbestimmungsgesetz Dutzende Anträge auf Änderung des Geschlechts in wenigen Tagen in Thüringen

11. August 2024, 12:03 Uhr

Das Selbstbestimmungsgesetz hat die Rechte für Transpersonen gestärkt. Eine Änderung des Geschlechts oder des Namens ist damit wesentlicher einfacher anzumelden. Wie die aktuelle Situation dazu in Thüringen ist.

Transpersonen können seit dem 1. August die Änderung ihres Geschlechts und Vornamens anmelden. In Thüringen haben davon bereits Dutzende Menschen Gebrauch gemacht. Vor allem in drei Städten.

Anträge teils unter, teils über den Erwartungen

Binnen weniger Tage haben sich Dutzende Menschen in Thüringen für die erleichterte Änderung ihres Geschlechtseintrags und Vornamens angemeldet. Die Standesämter in Erfurt und Jena verzeichneten bis Ende der Woche jeweils 28 Anmeldungen, in Weimar waren es 16. In Thüringens drittgrößter Stadt Gera waren es sechs Anmeldungen, in Eisenach fünf und in Suhl drei. Teils lagen die Zahlen unter den Erwartungen der Kommunen, in anderen Fällen gab es keine Erwartungen.

  Was ist seit dem 1. August möglich? - Seit dem 1. August können transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen im Standesamt anmelden, dass sie ihren Geschlechtseintrag und ihren Vornamen nach dem neuen Selbstbestimmungsgesetz ändern möchten.

- Sie müssen dann drei Monate warten, bis sie ihre Erklärung abgeben können. Diese reicht dann aus.

- Bislang waren dafür eine Gerichtsentscheidung und zwei Sachverständigengutachten nötig.

Besonders viele Anmeldungen direkt am 1. August

Wer am 1. August seine Anmeldung abgab, kann zum frühestmöglichen Zeitpunkt am 1. November die Änderung vollziehen. Das führte auch in Thüringen dazu, dass sich zum ersten möglichen Zeitpunkt vergleichsweise viele Menschen beim Standesamt meldeten. 

In Erfurt lagen etwa am ersten Tag schon elf Anmeldungen vor. In den vergangenen Jahren seien etwa zehn Geschlechts- und Namensänderungen jährlich verzeichnet worden. Auch in Weimar gab es am 1. August elf Anmeldungen - bei insgesamt drei Änderungen im kompletten Jahr 2023. Jena verzeichnete 13 Anmeldungen am ersten Tag. In den meisten Städten kostet die Anmeldung 20 Euro und die finale Erklärung dann noch einmal 25 Euro.

Felizia Möhle sitzt auf einem Sofa 1 min
Bildrechte: MDR/Carmen Fiedler
1 min

Trans Frau Felizia Möhle beantwortet die Fragen, was sich mit dem Selbstbestimmungsgesetz für sie ändert und weshalb das wichtig ist.

MDR THÜRINGEN - Das Radio Di 30.04.2024 09:59Uhr 00:44 min

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MDR (rom)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 11. August 2024 | 12:00 Uhr

46 Kommentare

Lavendel vor 4 Wochen

Liebe Britta,

wie so oft erzählen sie hahnebüchernen Blödsinn und übertreiben maßlos.
Schon klar, dass für eine Anhängerin der Alternativen nur mal wieder die Welt untergehen kann, wenn sich irgendwas im Land ändert.

Nur um mal ein paar ihrer Beispiele zu entkräften:
- Bei Sportwettkämpfen gilt seit 2018 bereits, dass man max. 5 Namomol Testorstron / L im Blut haben darf um in der Frauenkategorie starten zu dürfen.

- Zu den Fitnesscentern: Was soll denn da bitte die Begründung von einer Anzeige sein und vor allem gegen wen?

Völlig vergessen haben sie auch die rießige Problematik von Notgeilen Männern die sich zur Frau umschreiben lassen, damit sie mal so richtig das Damentoilettenfeeling mitbekommen. Manche denken ja da ginge es hocherotisch zu. Wohl kaum anzunehmen, dass so etwas ein realistisches Szanario jenseits ihrer Filterblase ist, oder wollen sie jedesmal ihren Perso vorzeigen, wenn sie auf Unverständnis stoßen?

Twisted vor 4 Wochen

Ähhhhhhhh.... Themaverfehlung:
Ich schlage vor erst informieren und dann Kommentare schreiben.
Nur weil man als noormaler heterosexueller Mann am Morgen aufwacht ist man ja nicht automatisch kompetent bei diesem Thema mitzureden, wie ihr Durcheinanderwürfeln elementar unterschiedlicher Begriffe hier zeigt.

Twisted vor 4 Wochen

An einer medizinischen körperlichen Untersuchung ist erst mal nichts entwürdigendes, auch wenn die bei der Musterung für viele jungen Männer sicher ein Schock war. Da geht es aber schlicht und ergreifend darum banale Dinge wie Plattfüße oder einen Rundrücken festzustellen.

Anders sieht es wohl aus, wenn man mit Chance auf Ablehnung zwei Gutachtern seine sexuelle Identität belegen muss und die am Ende einfach sagen können: 'Nein ... amtlicherseits müssen sie Peter bleiben und dürfen ihren Geschlechtseintrag nicht auf Petra ändern'.

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